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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gespräch mit Redfern verabschiedet. Zurückgeblieben waren Julian Tifflor und Kershyll Vanne, das Konzept.
    Vanne hatte die ganze Zeit über reglos am großen Rundtisch gesessen. Tifflor zog sich einen Sessel heran und ließ sich neben ihm nieder.
    „Verstehen Sie meine Frage nicht als Ausdruck der Ungastlichkeit", sagte er. „Aber wa-rum sind Sie noch hier? Es ist schließlich schon halb drei Uhr morgens."
    Kershyll Vannes Blick war undurchdringlich.
    „Ich glaube, Sie sind ebenso wenig müde wie ich", sagte er.
    „Das stimmt. Aber wahrscheinlich aus einem anderen Grund."
    „NATHAN beunruhigt Sie?"
    „Selbstverständlich."
    „Und mich beunruhigt ES", sagte Kershyll Vanne. „Unsere Unruhe bezieht sich also auf zwei Einheiten, die in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet haben."
    „Falls Sie von neuem versuchen wollen, mich für den Vorschlag unseres Freundes ES zu begeistern, vergessen Sie's!" brummte Julian Tifflor.
    „Sie sollten wenigstens darüber nachdenken", schlug Vanne vor. „Man kann alles Mögli-che über ES sagen - aber nicht, daß es jemals versucht hätte, die Menschheit zu einem Unternehmen zu verleiten, das für sie schädlich gewesen wäre."
    „Darum geht es nicht, Vanne", erklärte Julian Tifflor. „ES schlägt uns vor, eine riesige Expedition auszusenden, die nach einem geheimnisvollen Ding namens PAN-THAU-RA suchen soll. Umreißt das nicht im großen und ganzen den Wortlaut der Botschaft, die Sie mir zu überbringen hatten?"
    „Es waren noch ein paar Untertöne darinnen", sagte Kershyll Vanne. „Daß PAN-THAU-RA eine große Gefahr für mehrere Galaxien darstelle, daß die Menschheit es bedauern werde, wenn sie dieser Aufforderung nicht folgte. Das alles wurde womöglich nicht be-sonders deutlich gesagt. Aber die Schwingungen waren da, verstehen Sie?"
    Tifflor antwortete nicht sofort.
    „Was soll ich mit Schwingungen anfangen! Die Menschheit hat soeben ihr größtes Aben-teuer hinter sich gebracht. Die Milchstraße ist in Aufruhr. Terra hat das Gelöbnis abgelegt, niemals mehr nach galaktischer Macht zu streben. Ohne ein Imperium aber ist die Erde schwach. Ein Warn- und Verteidigungssystem muß geschaffen werden, das die Mensch-heit gegen Übergriffe aller Art sichert. Die Erde muß vollends aufgeräumt werden. Alte Industrieanlagen müssen wieder in Gang gesetzt, neue errichtet werden.
    Wir haben Auf-gaben genug für die nächsten fünfzig Jahre - und dann kommt ES und will mich mit Schwingungen dazu überreden, riesige Mittel für eine Expedition ins Ungewisse bereitzu-stellen?"
    Kershyll Vanne hatte aufmerksam zugehört. Schließlich nickte er.
    „Ich verstehe Sie", sagte er. „Das ist das Schlimme. Denn da ich Sie verstehe, fehlt mir offenbar das notwendige Verständnis für ES. ES kennt unsere Lage. Und trotzdem glaubt ES, uns mit vagen Andeutungen zu einer abenteuerlichen Expedition verleiten zu können. Wenn es sich wirklich um etwas Wichtiges dreht, warum haben wir dann nicht eingehen-dere, deutlichere Hinweise erhalten?"
    „Eben", bestätigte Julian Tifflor.
    Kershyll Vanne stand langsam auf.
    „Ich habe jetzt doch das Bedürfnis, mich irgendwo hinzulegen und dreißig Stunden lang zu schlafen", erklärte er.
    „Tun Sie das! Sie können von sich behaupten, Sie hätten es verdient."
    Vanne schritt in Richtung des Ausgangs.
     
    *
     
    Nach Dienstschluß um vier Uhr dreißig fuhr Pemmo Kalaainen in die Innenstadt und be-gab sich in ein sogenanntes Frühaufsteher-Restaurant mit dem Namen Stanza-1.
    Die letz-te Neuigkeit, die Pemmo aus dem Special Projects Office mitgenommen hatte, war, daß Payne Hamiller sich noch an diesem Morgen mit einem Stab von Experten zum Mond begeben werde. Pemmo hatte keinen Zweifel, daß die Angelegenheit mit dem Anruf in Zusammenhang stand, den er auf so glorreiche Weise vermasselt hatte.
    Und in seinem Grübeln war Pemmo Kalaainen zu dem Entschluß gekommen, daß er unbedingt Mitglied des Stabes sein müsse, der Hamiller zum Mond begleitete. Er dachte sich das als eine Art Buße, und außerdem ergab sich auf Luna womöglich eine Gelegenheit, bei der er unter Beweis stellen konnte, daß er so ungeschickt, wie er sich manchmal gab, in Wirklichkeit gar nicht war.
    Wenn Pemmo Nachtschicht hatte, ging er gewöhnlich um diese Zeit ins Stanza-1, weil in diesem Lokal eine junge Dame, die seine Zuneigung besaß, ihr Frühstück einzunehmen pflegte. Pemmo hatte Loren im Stanza-1 kennen gelernt - ein Prozeß übrigens, der sich über Wochen hinzog,

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