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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hamiller wählte einen Rufkode. Das war überaus ungewöhnlich, denn Hamiller hatte nicht die Angewohnheit, Radiokom-Kodes auswendig zu kennen. Die Zeichenfolge aber, die er jetzt in die Tastatur der kleinen Radiokornkonsole drückte, war irgendwo in sein Unterbewußtsein eingegraben. Zu keinem anderen Augenblick als jetzt hätte er sie hervorholen können.
    Der Bildschirm leuchtete auf und zeigte das Bildkanal-Sperrsignal.
    Eine wohltönende Stimme sagte: „Sie haben etwas für mich, Hamiller?"
    Wie unter einem inneren Zwang begann Payne Hamiller zu sprechen.
    „Es tut sich etwas auf Luna. NATHAN handelt eigenmächtig. Ohne ausdrücklichen Befehl hat er angefangen, im Sektor Germyr etwas zusammenzubauen, von dem wir nicht wissen, was es ist."
    „Germyr?" wiederholte die wohltönende Stimme.
    Payne Hamiller berichtete getreulich, was er über den geheimnisvollen Sektor Germyr in Erfahrung gebracht hatte.
    „Gut", sagte die Stimme. „Und was geschieht jetzt?"
    „Ich bin auf dem Weg nach Luna", antwortete Hamiller. „Man muß an Ort und Stelle un-tersuchen, was NATHAN vorhat."
    „Sie werden mich auf dem laufenden halten?"
    „Selbstverständlich, Margor", versicherte Hamiller.
    Das Zeichen auf dem Bildschirm erlosch. Die Verbindung war unterbrochen.
    Payne Hamiller aber stand da und wußte nicht, wie ihm geschehen war. Er erinnerte sich, daß er ein Radiokom-Gespräch geführt hatte. Er wußte auch, daß das Gespräch von ihm ausgegangen und daß sein unsichtbarer Gesprächspartner Boyt Margor gewesen war, der Mann, der ihn vor nicht allzu vielen Wochen dazu bewogen hatte, für das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaften zu kandidieren. Aber je länger er über seine Erinnerung nachdachte, desto verwaschener wurde sie.
    Payne Hamiller gab sich einen Ruck. Ein Blick auf die Uhr belehrte ihn, daß seine Begleiter, falls sie pünktlich waren, bereits auf ihn warteten. Er verließ seine Unterkunft und nahm den nächsten abwärts gepolten Antigravschacht.
    Eine hüfthohe Barriere teilte den Transmitterraum in zwei Hälften. Jenseits der Barriere befanden sich die Projektoren, die die Randzone des Transportfelds erzeugen, den be-rühmten Torbogen. Im Augenblick waren sie noch nicht in Betrieb.
    Diesseits der Barriere standen fünf Leute, zwei Frauen und drei Männer. Payne Hamiller musterte sie flüchtig. Er kannte keinen von ihnen. Dabei hatte er selbst bestimmt, wer ihn nach Luna begleiten solle. Anhand von Personalbögen, auf denen die Qualifikationen sei-ner Mitarbeiter genannt waren. Nur in einem Fall hatte er dem Drängen des Mitarbeiters selbst nachgegeben, der ihn halbwegs davon überzeugt hatte, daß von dieser Reise zum Mond seine weitere Karriere abhänge. Aber auch diesen Mann, mit dem er von Angesicht zu Angesicht gesprochen hatte, erkannte Hamiller nicht wieder.
    Manchmal empfand er ernsthaften Zweifel, ob er für das Amt eines Terranischen Rates wirklich geeignet sei. Er war in erster Linie Wissenschaftler. Ihn interessierte vor allen Dingen die wissenschaftliche Materie, mit der er arbeitete, deren Geheimnisse zu enträt-seln suchte. Mit Menschen kam er vorzüglich zurecht, solange es nur darum ging, ihr Freund oder Bekannter zu sein. Aber die Verantwortung für eine Gruppe Untergebener war ihm fremd. Er war kein Manager. Gerade das aber war die Funktion, aus der das Amt eines Terranischen Rates in erster Linie bestand.
    Ein wenig hilflos sah Payne Hamiller sich um. Er lächelte einen nach dem ändern an und sagte: „So - wir fahren also zusammen zum Mond!"
    Sein Lächeln wurde erwidert. Es fiel ihm auf, daß einer der Männer dabei Schwierigkei-ten hatte. Sein Gesicht war eher eine Grimasse. Er war bleich.
    Payne Hamiller trat auf ihn zu.
    „Sie sind ...", begann er.
    „Pemmo Kalaainen, Sir", wurde ihm geantwortet.
    Hamiller erinnerte sich. Das war der Mann, der ihn gedrängt hatte, ihn zum Mond mitzu-nehmen.
    „Sind Sie krank?" fragte er.
    Kalaainen schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir."
    „Sie sehen aber so aus!" beharrte Hamiller.
    „Ich sehe immer so aus, Sir", behauptete Pemmo Kalaainen.
    Hamiller sah sich um.
    „Wie schaltet man diesen Transmitter ein?" fragte er.
    Aus einem Lautsprecher unter der Decke erklang eine Stimme: „Wir haben nur auf Ihre Ankunft gewartet, Sir. Das Feld steht sofort!"
    Die Projektoren erwachten mit leisem Summen zum Leben. Knisternd entstand ein leuchtender Bogen. Ein Stück der Barriere verschwand im Boden.
    „Angenehme Reise!" wünschte die

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