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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rufkode, den sie sich so deutlich eingeprägt hatte wie das eigene Geburtsdatum. Sie richtete sich auf. Alle Müdigkeit war von ihr abgefallen. Sie konzentrierte sich auf die hyperenergetischen Impulse, die aus einer Quelle auf Luna in einen Empfänger in Terrania City flossen.
    Sie hörte die ersten Worte, die der Gesprächsteilnehmer auf Luna sprach: „Sie sind über die zweitletzte Entwicklung bereits informiert. NATHAN hat die Einzelteile zu einem Raumfahrzeug ungeheuren Ausmaßes zusammengefügt."
    Die Antwort von der Erde lautete: „Das ist mir bekannt. Aber ich wußte nicht, daß es sich dabei um die zweitletzte Entwick-lung handelte. Was gibt es Neues?"
    Dann ging die Unterhaltung weiter. Eawy verfolgte die hin und her wechselnden Impuls-serien mit derartig gespannter Aufmerksamkeit, daß ihr die Bedeutung des Gesagten selbst völlig entging.
    Sie horchte erst auf, als der Gesprächsteilnehmer auf der Erde sagte: „Ihr Amt versetzt Sie in die Lage, in der Sie es sich leisten können, hartnäckig zu sein.
    Man wird die BASIS inspizieren wollen, sobald NATHAN sie freigegeben hat. Ich will, daß Sie der Inspekteur sind!"
    Wenige Augenblicke später war das Gespräch beendet. Eawy öffnete die Augen. Sie hielt sie gewöhnlich geschlossen, während sie arbeitete, weil es dann leichter war, sich zu konzentrieren. Mit abschätzigem Blick musterte sie den schnarchenden, ächzenden Klotz von einem Mann, der ihr gegenüber in einem altmodischen Sessel kauerte. Dann schrie sie: „Bran! Aufwachen!"
    Eines mußte man Howatzer lassen: Schwer zu wecken war er nicht. Und wenn er aufwachte, dann war er auch sofort da.
    „Schrei nicht so!" bemerkte er grantig. „Ich habe nicht wirklich geschlafen, nur ein wenig ausgeruht. Was gibt es Wichtiges?"
    Eawy ter Gedan berichtete ihm von dem Gespräch, das sie abgehört hatte. Als sie die Worte wiederholte, ging ihr die Bedeutung des Gehörten endlich auf. Die BASIS, das ein-zige Gesprächsthema der Erde seit dem gestrigen Tag, wurde mit einer Armada von Raumfahrzeugen bestückt!
    Und Boyt Margor streckte die Hand danach aus!
    „Bran - du weißt, was das bedeutet", sagte sie ernst, nachdem sie ihren Bericht abgeschlossen hatte.
    Er sah sie mißtrauisch an.
    „Nein - was?" fragte er.
    Das Nein war gelogen. Er wußte genau, was Eawy sagen wollte.
    „Wir müssen handeln, Bran! Sonst ist die letzte Chance vertan."
    Bran stand auf, ging ein paar ziellose Schritte, kehrte um und blieb vor der jungen Frau stehen.
    „Ich nehme an, du hast recht", antwortete er. „Dun wird sich ein halbes Tausend Gründe ausrechnen, warum die Sache schief gehen wird. Aber wir lassen uns dadurch nicht beir-ren."
    „Das ist es eben, Bran! Wir müssen handeln, selbst wenn wir genau wissen, daß es schief geht! Selbst wenn wir sicher sind, daß Boyt Margor uns ein paar Stunden später am Kanthaken haben wird, müssen wir die Menschheit warnen!"
    Bran nickte mürrisch.
    „Ja, ich weiß." Dann sah er auf. „Wer mag wohl der Mann sein, mit dem Margor gespro-chen hat?"
    „Er sprach von einem hohen Amt", antwortete Eawy. „Der Mann rechnet nicht mit Schwierigkeiten, wenn er sich anbietet, die BASIS zu inspizieren. Er muß also Rang und Namen haben."
    Bran Howatzers Augen leuchteten.
    „Ich denke an Markus Verlenbach!"
    „Ich auch", bestätigte Eawy.
    „Wenn Margor bei Verlenbachs Tod die Hand im Spiele hatte, dann ist es vernünftig, an-zunehmen, daß er gleichzeitig den jetzigen Terranischen Rat für Wissenschaften unter-stützte. Verlenbach mußte sterben, damit der Weg für Margors Schützling frei wurde!"
    Eawy nickte.
    „Payne Hamiller", sagte sie grimmig. „Das ist unser Mann!"
     
    5.
     
    NATHAN hielt die Menschheit in Spannung.
    Die Bestückung der BASIS war längst abgeschlossen. Aus dem Zentrum der Lunar Emergency Operations kam die Meldung, daß der Sektor Germyr völlig ruhig liege. Die Di-gitalziffern auf den Uhren in Terrania City liefen gegen 23, als die Hyperinpotronik es end-lich für an der Zeit fand, sich den Menschen zu offenbaren.
    Auf den Bildempfängern erschien NATHANs Symbol. Hastige Nachrichtensprecher erklärten mit aufgeregter Stimme, daß man in den nächsten Sekunden eine wichtige Meldung von Luna erwarte. Die nächsten Sekunden verstrichen. NATHAN ließ sein Symbol volle zwei Minuten auf den Bildempfängern der Erde prunken, bevor er zu sprechen begann.
    Seine Stimme klang wie die eines Mannes in fortgeschrittenen Jahren. NATHAN hatte mehrere Stimmmuster zur

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