Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verfügung, und ein Teil seiner Basisprogrammierung war der Frage gewidmet, welches Musters er sich in welcher Situation bedienen sollte. In diesem Fall war die Hyperinpotronik anscheinend zu dem Schluß gekommen, daß es das Organ eines reifen, weisen Mannes sein müsse, das der Menschheit die Bedeutung des Augen-blicks verkündete.
    „Hier spricht NATHAN, der Sklave der. terranischen Menschheit", begann die Sendung. „Der Plan der Vollendung, ins Werk gesetzt von überlegenen Mächten, ist abgeschlossen. Seine letzte Phase befaßte sich mit der Entwicklung eines Raumfahrzeugs, das die terra-nische Menschheit in die Lage versetzen soll, einen überaus wichtigen Auftrag zu erfüllen. Ich besitze nicht die Autorität, über diesen Auftrag zu sprechen. Die Menschheit hat auf anderem Wege davon Kunde bekommen.
    Das Raumfahrzeug, genannt die BASIS, steht mitsamt seiner Bestückung der Mensch-heit von Terra zur Verfügung. Es bleibt den Menschen und ihren Führern überlassen, ob sie den Auftrag annehmen und die BASIS dafür einsetzen oder ablehnen und das Fahr-zeug anderweitig verwenden wollen.
    Ein Zusammenspiel glücklicher Umstände hat dazu geführt, daß die BASIS der Menschheit jetzt schon zur Verfügung steht. Es existierte ein Bauprogramm, das von der letzten Administration der Erde vor Beginn des Planes der Vollendung konzipiert worden war. Dieses Programm bedurfte nur geringfügiger Modifikation, um den Erfordernissen des Planes der Vollendung zu genügen. Das Programm war bereits zu sechzig Prozent durchgeführt, als der Plan der Vollendung in Kraft trat.
    Daher verfügen die Menschen, die sich in der Liga Freier Terraner eine neue Verfassung gegeben und eine neue Gesellschaft geschaffen haben, schon heute über ein Fahr-zeug, das sie zur Ausführung ihres wichtigen und gefährlichen Auftrags brauchen.
    Die BASIS steht ab sofort zur Besichtigung offen.
    Ende der Ankündigung!"
    NATHANs Symbol leuchtete noch ein paar Sekunden lang, dann erschien das Gesicht eines Sprechers, der verkündete, daß der Mond und ein über die Mondoberfläche hinaus-reichender, kugelförmiger Raumsektor mit einem Halbmesser von 10.000 Kilometern vo-rübergehend zum Sperrgebiet erklärt worden sei. Ab sofort und bis auf Widerruf seien Raumhäfen und Transmitterstationen angewiesen, private Reisen nach Luna zu unterbin-den.
    Die Menschheit hörte das alles und verstand nichts. Denn von dem wichtigen Auftrag, über den NATHAN gesprochen hatte, war bislang noch kein einziges Wort an die Öffentlichkeit gelangt.
     
    *
     
    Julian Tifflor hob die Hand, als der Summer ertönte. Der Video-Servo erfaßte das Signal und wandelte es in elektronische Impulse um, unter deren Einfluß sich die Tür öffnete.
    Er lächelte Kershyll Vanne an und sagte: „Ich habe Sie erwartet!"
    Vanne trat näher, aber er setzte sich nicht, obwohl Tifflor ihn dazu aufforderte.
    „In mir steckt die Unruhe", sagte er. „Sie wissen, was das heißt!"
    „Ja. Es heißt, daß unsere Ahnung nicht getrogen hat. Die BASIS ist dazu da, der Menschheit zu der Expedition zu verhelfen, auf die sie sich einzulassen eigentlich gar kei-ne Zeit hat."
    „Haben Sie vor, sich gegen die Expedition zu entscheiden?" fragte Vanne.
    „Lieber Freund, Sie haben eine leicht verzerrte Vorstellung von der Machtfülle des Ersten Terraners", antwortete Julian Tifflor mit leiser Ironie. „Selbst wenn ich gegen die Expe-dition wäre, würde es dem Kabinett des Obersten Terranischen Rates nicht schwer fallen, mich einfach zu überstimmen. Und wenn das Kabinett vor dieser Brüskierung meines E-gos zurückschreckt, dann kann das Parlament mich zurechtstutzen."
    Er lachte.
    „Nein, Kershyll - mein Problem ist ein ganz anderes!"
    „Welches?" wollte Vanne wissen.
    Julian Tifflor wies zu der breiten Glaswand.
    „Dort draußen sitzen mehrere Milliarden Menschen - niemand weiß genau wie viel zu diesem Zeitpunkt - die sich alle den Kopf darüber zerbrechen, von welchem Auftrag eigentlich die Rede war! Können Sie sich die Lage dieser Leute vorstellen? Fünf oder mehr Stunden lang haben sie auf diese Ankündigung gewartet, und jetzt, da sie sie gehört ha-ben, verstehen sie sie nicht."
    Kershyll Vanne nickte.
    „Das war eines meiner Anliegen", erklärte er.
    „Sie wollen die Menschheit aufklären?"
    „Ich bitte um dieses Vorrecht."
    „Was macht Ihre Tätigkeit als außerordentlicher Boschafter?"
    „Sie bietet nicht allzu viel Beschäftigung. Die GAVÖK hält im Augenblick Ruhe. Ich habe mit

Weitere Kostenlose Bücher