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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wäre, hätte er der ganzen Menschheit beigebracht, mit dem Ersten Terraner ebenso zu verfahren, wie Redfern es tat: wie mit jedem anderen Menschen.
    Aber diese Angelegenheit duldete keinen Aufschub.
    „Ich bin sicher", antwortete Tifflor. „Und ich hoffe, er wird es mir verzeihen, daß er aus dem Schlaf geweckt wurde."
    Nach erstaunlich kurzer Zeit war Payne Hamiller am Apparat. Er wirkte ein wenig verwirrt, wie immer.
    „Haben Sie die" Sendung gehört?" fragte Julian Tifflor.
    „Selbstverständlich", antwortete Hamiller. „Aber gleich darauf fiel ich um. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zum letzten Mal ein Bett gesehen habe."
    „Ich verspreche Ihnen, Ihre Ruhe wird nur für ein paar Minuten gestört", lächelte Tifflor.
    „Nur so lange, wie ich brauche, um Ihnen mitzuteilen, daß ich Sie darum bitte, die BASIS zu inspizieren."
    Tifflor glaubte zu sehen, wie Hamillers Gesicht zu einer Maske erstarrte.
    „Ich? Die BASIS inspizieren?" fragte er gepreßt.
    „Sie sind der geeignete Mann", erklärte Julian Tifflor. „Nehmen Sie als Mitarbeiter mit, wen immer Sie wollen."
    Payne Hamiller entspannte sich. Man sah seinem Gesichtsausdruck an, daß der Auftrag ihm Freude bereitete.
    „Selbstverständlich", antwortete er wie zuvor. „Ich werde mich sofort an die Arbeit machen!"
    „Nicht sofort", warnte Tifflor. „Zuerst brauchen Sie ein paar Stunden Ruhe!"
    Hamiller winkte ab.
    „Das wird sich schon machen lassen!" rief er, jetzt plötzlich voller Begeisterung.
    Redfern war anwesend, als die Verbindung abgeschaltet wurde. Er sah, wie der Ausdruck der Begeisterung von Payne Hamillers Gesicht verschwand, als sei er mit einem Schwamm weggewischt worden, und wie Hamiller in seinem Sessel in sich zusammen-rutschte.
    „Junge, du bist wirklich müde!" sagte er.
    Hamiller federte in die Höhe.
    „Quatsch!" brummte er. Dann stiefelte er hinaus.
     
    *
     
    In seinem Quartier verlangte er zum drittenmal an diesem Tag einen Hyperkanal zur Er-de. Er wählte Boyt Margors Anschluß und wurde sofort verbunden.
    „Es hat mich nicht viel Muhe gekostet, in Ihrem Sinn tätig zu werden", sagte er.
    „Was heißt das?" fragte Margor.
    „Julian Tifflor hat mich damit beauftragt, die BASIS zu inspizieren und ihm Bericht zu er-statten."
    „Vorzüglich!" rief der Mutant. „Besser hätten wir es uns nicht wünschen können!
    Führen Sie die Inspektion alleine durch?"
    „Nein. Ich brauche Leute, die mir behilflich sind."
    „Woher nehmen Sie die?"
    „Wahrscheinlich aus Lunar Emergency Operations. Vielleicht rufe ich auch ein paar Spezialisten aus meinem Stab."
    „Tifflor hat Ihnen keine Vorschriften gemacht?"
    „Im Gegenteil. Er laßt mir bei der Wahl der Mitarbeiter freie Hand."
    „Das ist besser, als ich dachte", bemerkte Boyt Margor. „Wie viel Leute werden Sie brauchen?"
    „Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Fünfzehn bis zwanzig etwa."
    „Ich werde Ihnen die Leute bezeichnen!"
    „Sie?"
    „Ja. Rufen Sie mich in einer Stunde wieder an."
    Payne Hamiller stand im Bann des Mutanten. Seine logische Denkfähigkeit war in diesen Augenblicken auf den Bereich beschränkt, in dem er für Boyt Margor tätig war. Dort aber funktionierte sie einwandfrei.
    „Wenn Sie mir wildfremde Leute zum Mond schicken, wird man mißtrauisch werden", gab er zu bedenken.
    „Erstens sind die Leute nicht ganz wildfremd", widersprach Margor. „Einige von ihnen sind anerkannte Wissenschaftler. Und zweitens liegt es an Ihnen, dafür zu sorgen, daß die Sache nicht allzu ruchbar wird. Nehmen Sie die Leute an irgendeiner abgelegenen Stelle in Empfang und bringen Sie sie zur BASIS, bevor sie von jemand anderem gesehen werden."
    „Das laßt sich einrichten", antwortete Hamiller.
    „Gut. Ich erwarte Ihren nächsten Anruf in einer Stunde!"
    „Wird gemacht, Margor!"
    Die Verbindung erlosch. Wie im Traum schritt Payne Hamiller zu dem kleinen Schreibtisch, der in der Nähe des Eingangs stand. Er nahm ein Stück Schreibfolie und einen Stift. Dann setzte er sich langsam. Er versuchte, sich an den Entschluß zu erinnern, den er gefaßt hatte, als er mit Julian Tifflor sprach. Das Erinnern fiel ihm schwer. Er hatte etwas aufschreiben wollen. Und zwar unmittelbar nach dem Gespräch mit Margor. Er hatte sich gedacht: Wenn ich es nicht sagen kann, dann kann ich es womöglich schreiben. Er hatte ein Geständnis ablegen wollen, das war es!
    Er zückte den Stift. Er erinnerte sich plötzlich wieder. Er wollte bekennen, daß er

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