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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der er wirklich et-was anfangen konnte. Wiederum war es Payne Hamiller, der ihn anrief. Hamiller hatte inzwischen die sublunaren Gefilde verlassen und befand sich im Innern einer Beobachtungsstation westlich des Wallgebirges Plato.
    „Wissen Sie, was für eine Masse das Zeug hat?" fragte er.
    „Ich habe die feste Absicht, es in etwa dreißig Sekunden zu wissen", antwortete Julian Tifflor. „Dann nämlich, wenn Sie die Katze aus dem Sack lassen!"
    „Rund eine Gigatonne!"
    Die Zahl verschlug selbst dem wortgewandten Ersten Terraner für einen Augenblick den Atem.
    „Eine Gigatonne!" brachte er schließlich hervor. „Eine Milliarde Tonnen!"
    Hamiller nickte.
    In Tifflors Verstand tanzten Dutzende von Ziffern einen verwirrenden Reigen. Er ging von der Annahme aus, daß aus den mehr als einhunderttausend Einzelteilen einst eine Art Raumfahrzeug entstehen würde. Das bedeutete: Die Einzelteile stellten lediglich die Außenhülle und einen Teil der stützenden Struktur dar. Die Masse, die Hamiller ihm genannt hatte, enthielt keinerlei Beitrag von Einrichtung und vor allen Dingen nicht von Treibstoff, der bei modernen Hochleistungsschiffen, da er in ionisierter, dicht gepackter Form transportiert wurde, ein Vielfaches der Leermasse des Fahrzeugs ausmachte.
    Eine Gigatonne nackte Leermasse!
    Das entsprach einer mittleren Flotte von Giganten der 2500-Meter-Klasse!
    „Mensch, Hamiller - wissen Sie, was Sie da sagen?" brach es aus Tifflor hervor.
    „Was ich sage, weiß ich schon", antwortete der Wissenschaftler in der gleichgültigen Manier eines Mannes, den nichts mehr erschüttern kann.
    „Irgendeine Äußerung von NATHAN?"
    „Ja. Die Ruhe im Germyr-Sektor hat nur ein paar Stunden lang angehalten. Seit etwa dreißig Minuten ist Germyr aktiver als zuvor!"
     
    *
     
    Um 14:00 Uhr hatte Julian Tifflor eine außerplanmäßige Besprechung mit Kershyll Van-ne, dem Konzept. Man war sich darüber im klaren, daß seine Fähigkeit der Paradiagnose in Zeiten wie diesen ein ungeheuer wertvolles Potential darstellte.
    „Sie haben die neuesten Berichte und Zahlen gehört, Kershyll?" erkundigte sich der Ers-te Terraner.
    Vanne nickte.
    „Das habe ich. Und ich nehme an, Sie wollen von mir wissen, was ich davon halte."
    „Das auch", antwortete Julian Tifflor. „In der Hauptsache aber möchte ich Ihnen einen Posten antragen."
    „Posten?" wiederholte das Konzept überrascht. „Was für einen?"
    „Die Liga Freier Terraner braucht einen Sonderbotschafter."
    „Wohin soll ich reisen?"
    „Nirgendwohin. Wenn Sie annehmen, werden Sie Ihre Aufgabe hier auf der Erde wahrnehmen können."
    Kershyll Vanne lachte.
    „Das ist ein seltsamer Botschafter, der nicht zu reisen braucht!" Plötzlich wurde er ernst. „Spaß beiseite! Ich nehme den Antrag an."
    „Sie wissen also, worum es geht", sagte der Erste Terraner.
    „Ich habe mit meinen Mitbewußtseinen Zwiesprache gehalten", bestätigte Kershyll Van-ne. „Wir wissen ungefähr, was als nächstes auf die Liga Freier Terraner zukommt."
    Tifflor lächelte. „Die GAVÖK wird Fragen haben."
    „Nicht nur das. Die Radikalen in der GAVÖK werden alsbald zu dem Schluß gelangen, daß die terranische Menschheit trotz aller Versprechungen jetzt schon wieder im Begriff ist aufzurüsten."
    „Genau! Die Radikalen sind ein besonderes Thema. Was wir in diesem Bereich unternehmen, wird sich im großen und ganzen nach dem Verhalten der Radikalen selbst richten. Wir halten unser Wort: Wir agieren nicht, wir reagieren. Aber abgesehen von den Ra-dikalen gibt es in der GAVÖK auch eine erfreuliche Menge vernünftiger Leute. Sie werden wissen wollen, was es mit der plötzlichen Eruption des Mondes auf sich hat. Diesen Leu-ten muß aus verständiger Warte geantwortet werden. Ich wüßte dafür keinen Besseren als Sie."
    Kershyll Vanne neigte leicht den Kopf.
    „Danke. Wie schon gesagt: Ich nehme an."
    „Dafür danke ich Ihnen", erwiderte Julian Tifflor. „Und jetzt zu der Frage, die Sie eigent-lich erwartet hatten: Wofür halten Sie das dort draußen?"
    Er betätigte einen Schalter an der Kontrollkonsole seines Arbeitstischs. Im selben Augenblick wurde der Raum dunkel, und an der Wand erschien ein Ausschnitt der Mondoberfläche mit viel sternenbesätem Weltraum darüber und der monströsen Ansammlung von Einzelteilen genau im Fokus der Aufnahmegeräte.
    Kershyll Vanne sah das Bild eine Zeitlang an. Dann sagte er: „Das Ding, das in Einzelteilen dort schwebt, nennt sich nach NATHANs eigenen Worten die

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