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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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Schmidt nach Hamburg hatte bringen wollen. Er war sicher, daß Elke und Adam Raspers die beiden vermißten Beifahrer waren. Daß Werner Schmidt sich auch im Wagen befunden hatte, wußte offenbar niemand.
    Es hätte sein können, daß Elke Siversen in der Zwischenzeit nach Hause gekommen war. Das war aber nicht der Fall. Elkes Mutter, eine rundliche grauhaarige Frau mit rotgeweinten Augen, sagte es Dorian. Sie wollte ihm die Haustür vor der Nase zumachen, aber er hielt sie mit der Hand offen. „Bitte, Frau Siversen, ich muß mit Ihnen sprechen. Ich glaube, es hat sich etwas Unheimliches ereignet, und ich bin Spezialist für solche Dinge. Ich bin extra aus London hergekommen, und bei mir befindet sich Professor Thomas Becker aus Frankfurt, eine anerkannte Kapazität auf diesem Gebiet."
    „Können Sie sich ausweisen?" fragte die Frau mißtrauisch.
    „Professor Becker kann das."
    Dorian winkte Thomas Becker heran, und er bot seine ganze Beredsamkeit auf. Er zeigte der Frau seine Papiere und konnte sie überzeugen. Sie ließ ihn, Dorian und Peter Plank ins Haus und führte sie in eine kleine Wohnstube. Ihr Mann, kahlköpfig und mit einem Kinn wie ein Nußknacker und äußerst schweigsam, war auch da. Er saß im Sessel und machte nur selten den Mund auf.
    „Es ist schlimm", jammerte die dralle Frau. „Mit unseren Töchtern haben wir gar kein Glück. Unser Sohn Hark, der fährt zur See und wird jetzt bald sein Steuermannspatent machen. An dem haben wir unsere Freude. Auf den können wir stolz sein. Aber die Barbara und die Elke - nein! Barbara ist nach St. Pauli ausgebüchst, wo sie als Bardame arbeitet. Obwohl wir sie auf die Handelsschule geschickt haben und obwohl sie eine so gute Stelle bei Blohm und Voss hatte. Elke haben wir davon abgehalten, nach Hamburg zu gehen. Sie schlug es sich aus dem Kopf. Wir dachten, mit ihr sei alles in Ordnung. Sie verlobte sich mit Werner Schmidt, einem anständigen jungen Seemann, ein paar Jahre älter als sie. Wir waren heilfroh. Aber dann fing das mit dem Hexenzirkel an. Nächtelang blieb sie weg, und nach Schwefel und Hölle stinkend kam sie wieder. Mit dem Hinnerk Ohm, diesem Lumpen und Tunichtgut, hat sie sich im Moor herumgetrieben. Na, der hat ja jetzt seinen Teil." „So kannst du über einen Toten nicht reden, Mutter", sagte der Mann.
    Die Frau wischte sich mit einem Schürzenzipfel über die Augen, bevor sie ihn aufgebracht anfuhr. „So, kann ich nicht? Soll ich ihn vielleicht noch dafür loben, daß er unsere Tochter ins Unglück gebracht hat? Weißt du, was mit ihr ist? Vermißt ist sie. Die Polizei sucht sie. So mußte es ja mal enden. Vielleicht ist sie auch tot, umgebracht, entsetzlich zugerichtet und liegt irgendwo in einem Kornfeld, im Sumpf oder in einem Wassergraben."
    Sie weinte. Thomas Becker fragte behutsam weiter, er konnte aber nicht viel herausbringen. Die Polizei war bereits am frühen Morgen bei Elke Siversens Eltern gewesen, ebenso im Haus von Adam Raspers.
    In der Nähe der Mordstelle waren Spuren entdeckt worden, die in ein Kornfeld führten und auch wieder heraus. Suchhunde waren den Spuren quer über die Felder gefolgt, bis zu einem Autobahnrastplatz, wo sie endeten.
    Elkes Mutter war hysterisch und malte sich das Schlimmste aus. Es war aber anzunehmen, daß Elke Siversen und Adam Raspers entkommen und per Anhalter vom Rastplatz weitergefahren waren.
    Die Polizei suchte sie als Zeugen. Es waren nämlich noch andere Spuren entdeckt worden, riesige Fußspuren, viel größer als die eines normalen Menschen. Spuren von nackten Füßen. Sie endeten am Ufer eines Flüßchens. Im zertrümmerten Wagen hatten zerrissene Kleider gelegen und aufgeplatztes Schuhwerk.
    Wem diese Sachen gehörten, stand noch nicht fest.
    Elke Siversen und Adam Raspers konnten unmöglich Hinnerk Ohm derart grausig zugerichtet und den Wagen so demoliert haben. Deshalb suchte die Polizei sie auch nur als Zeugen.
    Dorian, Thomas Becker und Peter Plank wußten Bescheid. Werner Schmidt war zu einem Ungeheuer geworden, zu dem grünen Scheusal, von dem Dr. Faustus gesprochen hatte. Sie mußten ihn einfangen und unschädlich machen, bevor er noch mehr Schaden anrichtete.
    Elkes Siversens Mutter erzählte noch, daß der Gastwirt sich mit einer Pistole verteidigt hätte. Acht Schüsse hatte er abgefeuert. Außer seinem Blut war im Wagen eine grüne Flüssigkeit gefunden worden, die im Polizeilabor noch analysiert wurde.
    Dorian erfuhr noch die Hamburger Adresse von Elkes Schwester Barbara.
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