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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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krachend gegen die Wagendecke. Das Wagendach bekam eine Beule. Der Blutstrom versiegte. Kleine, deformierte Klümpchen fielen aus den Wunden, die sich sofort schlossen; es waren die Kugeln, die der Körper des Monsters ausstieß.
    Hinnerk Ohm wollte aus dem Wagen flüchten, aber es war zu spät. Das grüne Scheusal packte ihn und riß ihn mit derartiger Wucht nach hinten, daß der Fahrersitz aus der Verankerung gerissen wurde. Das Ungeheuer brüllte und knurrte.
    Adam Raspers schaffte es, aus dem Wagen zu entkommen. Ein Schlag traf ihn ins Kreuz. Er glaubte, sein Rückgrat sei gebrochen. Er konnte die Beine nicht bewegen. Den Drilling hatte er im Wagen gelassen.
    Hinnerk Ohms Schreie gellten, bis sie in einem Gurgeln endeten. Man hörte nur noch das Gebrüll des Ungeheuers.

    Elke Siversen stand wie zur Salzsäule erstarrt da. Adam Raspers kroch vom Wagen weg in ein Kornfeld.
    Es krachte, klirrte und polterte, als das rasende Ungeheuer den Wagen innen demolierte.
    „Elke, komm her!" rief Raspers leise. „Wir müssen uns verstecken."
    Jetzt erst überwand das Mädchen den lähmenden Schock. Sie lief zu Raspers hin, half ihm und zerrte ihn, da er die Beine nicht bewegen konnte, ins Kornfeld hinein. Ein Stück vom Wagen entfernt kauerte sich Elke neben dem am Boden liegenden Mann nieder.
    „Wo bist du verletzt?" fragte sie leise. „Hast du Schmerzen?"
    „Mein Rücken", sagte Raspers. „Ich glaube, ein Pferd hat mich getreten. Das Monster hat vielleicht einen Schlag! Wir dürfen uns nicht regen, sonst bringt es uns genauso um wie Hinnerk."
    Die Ermahnung wäre nicht nötig gewesen. Elke Siversen bebte vor Angst. Der Mann, der allmählich wieder Gefühl in den Beinen bekam, und das Mädchen verhielten sich ruhig.
    Das Monster tobte weiter im Auto herum. Dann zwängte es sich aus dem Wagen und drosch und trat auf ihn ein. Die Motorhaube öffnete sich. Das Monster wühlte im Motorraum herum und riß den ganzen Motorblock aus der Verankerung. Es warf ihn mitten auf die Straße. Brüllend streifte es dann umher und suchte nach den beiden Menschen, die aus dem Wagen geflüchtet waren.
    Aber es hatte keinen guten Geruchssinn und konnte die Fährte nicht aufnehmen. Seine Augen waren starr und sahen auf größere Entfernung nur verschwommene Umrisse. Sie ließen sich nicht schließen.
    Das grüne Scheusal fand Adam Raspers und Elke Siversen nicht. Es machte sich durch die Felder davon.
    Adam und Elke atmeten auf.
    Das Monster aber marschierte nach Nordosten, auf Hamburg zu. Sein Instinkt, der auch von Werner Schmidts Wissen und Erfahrungen zehrte, zeigte ihm den Weg; und der magische Drang, der Wille seines Herrn, trieb es vorwärts. Es hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Sie war bereits in Angriff genommen.
    Das grüne Scheusal mied die Ortschaften und Städte. Einmal schwamm es eine längere Strecke in einem Flüßchen. Es grunzte wohlig und ließ das Wasser durch die Kiemen laufen. Wasser war das Element, in dem es sich wohl fühlte. Der Zauber, bei dem Werner Schmidt die Fischteile hatte essen müssen; hatte ein Ungeheuer entstehen lassen. Moore und Sümpfe hielten das grüne Scheusal nicht auf. Im bodenlosen Morast kam es vorwärts. Auf einsamen Gehöften bellten und jaulten die Hunde, wenn das Ungeheuer in der Nähe vorüberzog.
    Abergläubische Menschen, von dem Gebell aufgeschreckt, bekreuzigten sich im Bett.
    Gegen Morgen näherte sich das Ungeheuer einem kleinen Dorf. Der Friedhof lag außerhalb des Dorfes, und das Häuschen des Totengräbers stand daneben. Er war nicht zu Hause, aber sein Schäferhund befand sich im Zwinger und bellte wie toll.
    Das Monster musterte ihn knurrend. Der Hund, ein fast kalbsgroßes Tier und abgerichtet, gebärdete sich wie toll.
    Das grüne Scheusal stürzte sich auf ihn. Es zerriß den dicken Maschendraht des Zwingers, als wäre es. ein Spinnennetz. Der Hund riß sich von der Kette los und sprang dem Ungeheuer an die Kehle. Aufbrüllend schlang das Monster die mächtigen Arme um den Hund und drückte zu.
    Der Hund jaulte, die Schnauze mit grünem Blut besudelt. Sein Jaulen wurde zu einem Winseln, als das Monster ihm mit seiner Umarmung das Rückgrat brach. Der Hund verstummte. Das wütende Monster zerriß ihn, während seine Wunden sich schlossen. Es hatte Schmerzen und ließ seine Wut an dem Hund aus. Ehe es auf den Friedhof zumarschierte und über die Mauer stieg, demolierte es noch den Zwinger.
    Im Osten graute der Morgen.

    Erst gegen Morgen hatte der Dämonenkiller sich von den
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