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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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Schwierigkeiten und stöhnte nur ab und zu. Elke Siversen hatte seinen Kopf in den Schoß gebettet. Schmidts Gesicht war mit roten Symbolen beschmiert.
    Hinnerk Ohm fuhr, Adam Raspers saß neben ihm. Es war dunkel geworden.
    „Wir sind noch vor Mitternacht in Hamburg", sagte Hinnerk Ohm hoffnungsvoll. „Um Mitternacht können wir mit dem Ritual anfangen. Hekate selbst soll Werner Schmidt überprüfen."
    Elke schwieg. Es hatte sie viel Überredungskunst gekostet, die Männer dazu zu bringen, Werner Schmidt mit Gewalt zu holen. Sie hatte sich an Alban Bergensson selbst gewandt, den Vorsteher und Oberpriester der Sekte. Zuerst war er ungehalten gewesen, daß sie ihn anrief. Aber dann hatte er sich auf ihre Seite gestellt, und das hatte den Ausschlag gegeben.
    Hinnerk Ohm mußte an die beiden gräßlich zugerichteten Leichen denken, die er und Adam Raspers am frühen Nachmittag im Moor versenkt hatten.
    „Sag es uns gleich, wenn er anfängt, sich zu regen!" sagte der Gastwirt zu Elke Siversen. „Oder wenn dir irgend etwas auffällt."
    „Es wird nichts geschehen", antwortete Elke ungeduldig.
    Sie war davon überzeugt, daß die Schwarze Messe das grüne Ungeheuer auf den Plan gerufen hatte. Solange keine solche Zeremonie stattfand, würde es nicht wiederkommen, so meinte sie. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, daß Werner Schmidt mit diesem Scheusal identisch sein sollte. Zudem hatten sie ihn gemeinsam beschworen und ihm das Gesicht mit Symbolen bemalt, die feindlichen Kräfte in ihm Einhalt gebieten sollten Die roten Zeichen waren mit dem Blut eines schneeweißen Tieres gemalt, eines Hundes in diesem Fall. Außerdem trug Werner Schmidt an einem Band eine Katzenpfote um den Hals. Auch sie war ein magisches Hilfsmittel und sollte ihn im Zaum halten. Schweiß stand in dicken Tropfen auf seinem Gesicht, und er stöhnte lauter. Elke kam es vor, als würden sein Kopf und die Schultern schwerer, aber das war gewiß eine Täuschung, weil sie ihn schon so lange hielt.
    Der Wagen fuhr die einsame Landstraße entlang. Gerade hatte er Wilstedt passiert. Es waren nur noch wenige Kilometer bis zur Autobahn.
    Plötzlich sah Elke, daß sich Werner Schmidts Gesicht verdunkelte. Die Haut wurde gröber und bildete Schuppen. Jetzt gab es auch keinen Zweifel mehr, daß er schwerer wurde. Sein Körper veränderte sich; er wuchs in die Höhe und in die Breite.
    Elke keuchte entsetzt.
    „Anhalten!" schrie sie Hinnerk Ohm zu. „Er… Irgend etwas ist mit ihm los. Er wird ganz kalt."
    Die Reifen quietschten auf dem von der Tageshitze weichen Asphalt, als der Gastwirt scharf bremste. Er fuhr rechts heran und hielt. Zu beiden Seiten säumten Pappeln die Straße, die irgendwo in der Dunkelheit endete. Ringsum waren nur Felder und Äcker. Die Sterne schienen in dieser Nacht hell. Ohm knipste die Innenbeleuchtung an. Sechs Augen musterten Werner Schmidt. Sein Gesicht war grün, und es verzerrte sich auf scheußliche Weise. Hörner kamen aus der Stirn. Schmidt wuchs und wuchs. Die Kleider platzten mit reißendem Geräusch. Er warf den Kopf hin und her.
    Am ganzen Körper zitternd, öffnete Elke die Wagentür und schlüpfte hinaus. Hinnerk Ohm fluchte. Er griff nach der Pistole Professor Beckers, die im Handschuhfach lag. Den Drilling hatte Adam Raspers. Ohm spannte den Schlitten der Pistole. Er setzte die Waffenmündung an den Kopf Schmidts, dessen Gesicht sich mehr und mehr zur Teufelsfratze verwandelte, und entsicherte die Waffe.
    „Was hast du vor?" fragte Adam Raspers.
    „Was wohl? Ich mache ihn fertig. Hast du vergessen, was er gestern mit Harms Jansen und dem jungen Neidhart gemacht hat?"
    Die Metamorphose war fast abgeschlossen. Das beinahe zwei Meter große grünschuppige Ungeheuer lag hinten im Wagen. Es grunzte und grollte, war aber noch nicht bei sich.
    Hinnerk Ohm starrte auf die riesige Hand mit den grünen Schuppen und den schwarzen, langen Nägeln. Das Ungeheuer, dessen Augen noch geschlossen waren, entblößte die langen Reißzähne. Hinnerk Ohm schoß. Die Kugel traf das grüne Scheusal neben dem spitzen Ohr. Es brüllte auf und schlug um sich.
    Ohrenbetäubend krachten weitere Schüsse in dem Wagen. Pulverdampf stieg auf.
    Hinnerk Ohm jagte alle acht Kugeln aus nächster Nähe in das Ungeheuer hinein. Er erwartete, es mit ein paar letzten Zuckungen verröcheln zu sehen. Grünes, schleimiges Blut floß aus den Wunden; aber das grüne Scheusal verendete nicht. Es schnellte hoch und stieß mit dem Schädel und den Hörnern
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