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086 - Der Alptraum-Dämon

086 - Der Alptraum-Dämon

Titel: 086 - Der Alptraum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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lauter Stimme den Namen des Dämons, den er verehrte und dem er sein Leben geweiht hatte.
    »M-a-a-a-l-a-a-a-s!«
    Es klang traurig, verzweifelt, suchend, aber auch fordernd…
    »Sieh mich, großer Alptraumdämon. Ich stehe hier, ein Suchender, dein ergebenster Diener! Ich bin hier, um dich nach Hause zu holen! Wo bist du, Malas, Herrscher über alle Träume? Gib mir ein Zeichen! Laß mich erkennen, daß ich dir nahe bin! Empfange meinen Ruf nicht nur, sondern gib Antwort!«
    Und Malas antwortete tatsächlich. Er sandte magische Wellen aus, die sich in dem Kreis sammelten, den Carrasco gezeichnet hatte.
    Die starken Symbole zischten und dampften auf einmal.
    Der Schamane ließ die Arme sinken und blickte sich freudig erregt um. Malas' Zeichen! Carrascos Herz schlug heftig, während die Kraft, die Malas aussandte, auf ihn übergriff und den gewünschten, erflehten Kontakt herstellte.
    Carrasco fiel in Trance. Er sah eine Yacht, die ALBATROS hieß.
    Er sah ein schwarzes, enges Stahlfach, das Innere eines Tresors, und darin wurde Malas aufbewahrt - gefangengehalten!
    »Befreie dich, Malas!« flüsterte der Schamane des Bösen.
    »Sprenge die Enge dieses stählernen Gefängnisses! Sorge dafür, daß wir wieder zusammenkommen, damit ich dich in deinen Tempel zurückbringen kann. Meine Brüder und Schwestern erwarten dich sehnsüchtig. Steh auf, Malas, und zeige denen, die denken, dich zu besitzen, deine ungeheure Macht!«
    Und Malas ließ ihn wissen, daß sie sich bald wiedersehen würden…
    ***
    Lautes Brummen weckte mich. Zuerst dachte ich, es befände sich in meinem Kopf, aber dann merkte ich, daß ich mich in einem Motorboot befand, das einen wahren Höllenritt über das Meer vollführte. Das Wasser war hier draußen sehr unruhig. Wellen stiegen immer wieder hoch und überschlugen sich mit weißen Kämmen.
    Ein dumpfer Schmerz saß da, wo mich der harte Schlag getroffen hatte. Ich wollte nach meinem Hinterkopf tasten, doch das war mir nicht möglich, denn meine Hände waren zusammengebunden.
    Im Moment litten meine Augen noch unter einer starken »Linsentrübung«, das heißt, ich nahm meine Umgebung nur verschwommen und schemenhaft wahr, aber zwischendurch stellten sich immer wieder kurze Lichtblicke ein, und dann konnte ich erkennen, daß ich nicht allein war.
    Noel Bannister und Fred Arness waren bei mir - gleichfalls gefesselt.
    Und am Leben. Dafür dankte ich dem Himmel.
    Arness war vom Regen in die Traufe gekommen. Er war im Leuchtturm gefangen gewesen und war es jetzt wieder. Und ein ganz großer Wunsch von Professor Kull war in Erfüllung gegangen: die Falle war schließlich doch noch zugeschnappt.
    Wir befanden uns in der Gewalt eines Kull-Cyborgs.
    Ich drehte den Kopf und sah den Maschinenmann mit der Halswunde. Breitbeinig stand er da, das Steuerrad fest in den Stahlfäusten, den seelenlosen Blick geradeaus gerichtet. Der Wind zerzauste sein Kunsthaar, und ab und zu klatschte ihm Salzwasser ins Gesicht.
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper und wischte die Tropfen nicht fort. Sie rannen an der synthetischen Haut ab und tropften von seinem Kinn.
    Der Cyborg würdigte mich keines Blickes.
    Ich wandte den Kopf auf die andere Seite.
    »Gut geschlafen?« feixte Noel Bannister. Das war mal wieder typisch für ihn. Uns ging es so dreckig wie schon lange nicht, und er scherzte, als befänden wir uns auf einer Vergnügungsfahrt, und es wäre alles in bester Ordnung.
    »Wie lange war ich weg?« wollte ich wissen.
    »Schätze eine halbe Stunde.«
    »Seid ihr okay?«
    »Wir können nicht klagen«, sagte Noel Bannister sarkastisch.
    »Du hast uns das Leben gerettet. Wäre schön, wenn ich Gelegenheit bekäme, mich zu revanchieren. Ich bin nicht gern jemandem was schuldig.«
    »Deine Sorgen möchte ich haben.«
    »Er bringt uns zu Kull.«
    »Hat er das gesagt?« fragte ich.
    »Er spricht nicht mit jedem. Aber wohin sollte er uns sonst bringen?«
    Allmählich wurde die Fahrt ruhiger. Wir näherten uns einer Insel.
    Ein Wiedersehen, auf das ich mich nicht freute, stand mir bevor, denn Mortimer Kull war nicht gerade mein Freund. Das wahnsinnige Genie würde uns verhöhnen und verspotten, würde seinen Triumph voll auskosten.
    Wir hatten ihn oft gereizt, hatten ihm und seiner Organisation des Schreckens viele Knüppel zwischen die Beine geworfen. Einige beachtliche Erfolge hatten wir gegen diesen Verrückten errungen, doch nun schien sich das Blatt zu seinen Gunsten gewendet zu haben.
    So verrückt, uns laufenzulassen,

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