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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin, verdanke ich wohl euch. Ihr seid rechtzeitig gekommen, sonst hätte es Zeugen für den Mord gegeben.«
    »Das darf nicht wahr sein«, ächzte Suko.
    »Es ist aber wahr. Zwei teuflische Kinder - Zwillinge sogar. Ich weiß jetzt, welches Erbe euer verfluchter Josephiel hinterlassen hatte. Ich weiß es verdammt gut. Und ich habe auch den grünen Brodem gesehen, der die beiden begleitete.«
    »Was bedeutet das denn schon wieder?«
    »Nimm es einfach hin, Suko. Ich kenne die Erklärung auch nicht. Aber geht davon aus, daß sich das Erbe noch in der Nähe befindet.«
    »Wo denn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wo ist es passiert?« hakte Suko nach. »Wo, zum Teufel hat man dich überfallen?«
    »Ganz in der Nähe. Hinter mir, wo die Bepflanzung wieder dichter wird. Ich kann mir vorstellen, daß sich die Zwillinge dort versteckt halten und alles beobachten.«
    Stimmte es? Hatte er gelogen? Spielte ihm vielleicht die Phantasie einen Streich? Das war für uns nicht herauszufinden, nicht in der Theorie, wir mußten schon nachforschen und richteten unsere Augen automatisch dorthin, aber es war nichts zu sehen.
    Am Ende des Friedhofs zeigte sich der Bewuchs dichter. Da standen die Bäume wieder dichter zusammen, und zwischen ihnen bildete das Gestrüpp so manch dichten Zaun.
    Ein gutes Versteck.
    Tanner hatte unsere Blicke bemerkt. »Dort sind sie hergekommen«, sagte er leise. »Ich weiß nicht, was sie danach getan haben. Es kann sein, daß sie da noch sind.«
    »Einer von uns muß bei Tanner bleiben«, sagte ich und nickte Suko zu. »Übernimm du das.«
    »Und du?«
    »Ich schaue mich nur um.«
    »Von einer Sense haben sie auch gesprochen, glaube ich.« Tanner richtete sich auf und biß die Zähne dabei zusammen. »Ja, ich habe sie am Grabrand flüstern hören.«
    »Was wollten sie damit?«
    »Keine Ahnung, John, aber du solltest auf alles gefaßt sein. Sie sind sehr klein, aber sie haben eine Kraft, die mörderisch ist. Die gingen mit mir um, als wäre ich nur eine leichte Puppe. Dieser Josephiel hat uns da etwas Schreckliches hinterlassen. Ihr könnt es drehen und wenden, ich aber glaube, daß die beiden Wesen, diese verfluchten Zwillinge, sein eigentliches Erbe sind.«
    Weder Suko noch ich hatten Einwände. Es war nur gut, daß man uns gewarnt hatte, und ich kam wieder in die Höhe, wobei ich mich zu den Gräbern hin umdrehte.
    Dort hatte sich die Lage wieder normalisiert. Die beiden Särge waren bereits in die Grabstätten hinuntergelassen worden. Der Pfarrer hatte mit seiner Rede begonnen. Seine Worte klangen dürr. Ihm war anzumerken, daß er noch immer unter dem Einfluß des Erlebten stand. Er versprach sich einige Male, und seine Blicke wanderten während des Sprechens ständig umher. Auch die Trauergäste schienen mir mit ihren Gedanken nicht zu sehr bei der Sache zu sein. Zumindest bemerkte ich es bei Abbé Bloch, von dem ich einen fragenden Blick erwischte.
    Ich nickte ihm beruhigend zu und konnte mir auch vorstellen, daß er zu diesem Zeitpunkt gern bei uns gewesen wäre, aber in diesem Fall mußte er seiner Pflicht nachkommen.
    »Ich werde dann mal nachschauen«, sagte ich zu Tanner und Suko.
    »Sei vorsichtig!« flüsterte der Chiefinspektor. »Denkt nur an die verdammte Kraft der beiden.«
    »Das sowieso.« Ich zog an der Silberkette, streifte sie über den Kopf und ließ mein Kreuz für einen Moment auf der flachen Hand liegen. »Josephiel ist durch das Kreuz vernichtet worden. Du hast von seinem Erbe gesprochen, Tanner. Was hindert uns denn daran, es nicht auch durch das Kreuz vernichten zu lassen?«
    »Nichts«, sagte mein Kollege. »Nur weiß ich nicht, ob das so einfach sein wird.«
    »Das werde wir sehen«, erwiderte ich und setzte mich endlich in Bewegung…
    ***
    Platt wie die Flundern lagen sie im Gras. Sie hatten sich rechtzeitig genug verkrochen, aber sie ärgerten sich darüber, daß es ihnen nicht gelungen war, den Mann noch zu töten.
    Ihn und auch alle anderen, die jetzt das Grab umstanden, wurden von ihnen als Feinde eingestuft.
    Sie bewegten sich auf der falschen Seite, auf der richtigen waren einzig und allein sie. Ihr Freund, der Nebel, hatte sie zu der richtigen Stelle geschafft. Er wußte über ihre Rachetour Bescheid, er stimmte ihnen zu, denn sie wollten dort weitermachen, wo ihr Vater aufgehört hatte.
    Er war nicht mehr, man hatte ihn getötet. Und es mußte schon eine sehr starke Person sein, die so etwas schaffte, denn Josephiel war für seine Söhne wie ein unbesiegbarer Gott

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