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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen. Daß er trotzdem nicht mehr war, konnten sie noch immer nicht fassen, aber sie waren mit seinem Geist erfüllt, und der war stark genug, um ihnen die neue Richtung anzugeben.
    Der Mann im Grab war entdeckt worden.
    Beide lächelten sich zu. Dann krochen sie nach vorn, die Mäuler halb offen, als wollten sie ins Gras beißen.
    Als sie den Bereich eines dicken Baumstamms erreichten, verharrten sie für einen Moment und richteten sich etwas auf. Sie hatten eine bessere Sicht bekommen. Sie merkten etwas von der Unruhe unter den Menschen, sie hörten die Stimmen, aber beide kümmerten sich nicht darum. Die Zwillinge standen auf dem Fleck, als hätte man sie in Eisen gegossen. Es war etwas zu spüren gewesen, das sich für diese Haltung verantwortlich zeigte. Sie spürten genau, wie es ihre Körper durchströmte, aber es war kein gutes Gefühl.
    Da war jemand…
    Sie schauten sich an.
    Ihre bösen Gesichter zuckten. Sie bewegten die Münder, sie strichen mit den Händen über ihre Arme hinweg, als wollten sie dort den Schauer abreiben.
    »Da ist er…«
    »Wer?«
    »Einer, den auch du spürst, Bruder!«
    »Sag es.«
    »Der Mörder unseres Vaters. Ich kenne ihn nicht, aber er ist bei den Menschen.«
    »Dann werden wir ihn töten!«
    »Sei vorsichtig, Bruder. Du weißt selbst, daß er es geschafft hat, unseren Vater zu vernichten.«
    »Aber wir sind zu zweit.«
    »Kann uns das helfen?«
    Der Fragesteller erhielt keine Antwort mehr. Der Mann, von dem sie eben noch gesprochen hatten, löste sich zusammen mit einem anderen von der Gruppe. Der zweite Mann trug den Bewußtlosen aus dem Grab und legte ihn ein Stück entfernt nieder in den Schatten.
    »Er wird reden.«
    »Nicken.«
    »Dann wissen die beiden Bescheid…«
    »Leider.«
    »Wir müssen uns stark machen.«
    »Wieso? Sind wir nicht stark genug?«
    »Nein, nie. Ich spüre es. Wir müssen zum letzten Mittel greifen. Wir müssen zurück. Du weißt, warum uns der Vater in das Kloster gebracht hat. Dort soll es sich entscheiden.«
    »Willst du ihn hinlocken?«
    »Ja.«
    Sie hatten sich flüsternd unterhalten. Die Worte waren nicht lauter als das Säuseln des Windes. Die Zwillinge hatten von einer Zukunft gesprochen, die für sie positiver aussah als die Gegenwart. Die Kraft des anderen war einfach zu stark. Zum erstenmal erlebten sie einen Menschen, der in der Lage war, auch gegen sie zu kämpfen.
    »Sollen wir uns dann zurückziehen?«
    »Ich wäre dafür.«
    »Ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich gern einen Versuch wagen will. Auch der andere ist nicht unbesiegbar, wenn wir es schaffen, ihn zu überraschen, mein Bruder.«
    »Dann kannst du mir auch sagen, wie du es dir vorgestellt hast.«
    »Ja, mit der Sense. Wir haben sie doch mitgenommen. Sie liegt hinter dir. Du brauchst dich nur umzudrehen und nach ihr zu greifen. Einer von uns reicht, der andere könnte ihn ablenken. Wenn der Feind tot ist, kümmern wir uns um die anderen, die noch an den Gräbern stehen. Dann erhält dieser Friedhof eine Blutweihe…«
    Zwilling Nummer zwei war überzeugt worden. »Gut«, sagte er »lassen wir es uns versuchen…«
    ***
    Ich hatte mich von Suko und Tanner abgesetzt, aber die warnenden Worte nicht vergessen. Allerdings mußte ich zugeben, daß ich eine sichtbare Gefahr nicht feststellen konnte.
    Um mich herum und auch vor mir war alles normal. Die Sonne schien, Bäume spendeten Schatten, das Gras wuchs saftig, hoch und grün, und ebenso gesund sahen auch die Hecken oder die Büsche aus.
    Und doch war da etwas.
    Ich hatte einige Male meine Hand in die Tasche der dünnen Jacke gesteckt und nach meinem Kreuz gefühlt. Sehr deutlich war mir das Vibrieren aufgefallen. Es rann wie kurze Stromstöße über meine Fingerkuppen hinweg und hinterließ bei mir ein leichtes Schaudern.
    Demnach täuschte die Ruhe, war diese Stille mehr als trügerisch und aufgeladen mit einer nahezu bösartigen Kraft.
    Zwei kleine Kinder - Zwillinge. So und nicht anders sollte das Erbe des abtrünnigen Josephiel aussehen. Noch immer war es für mich schlecht vorstellbar, aber über gewisse Tatsachen konnte ich einfach nicht hinwegsehen, und so glaubte ich fest daran, daß sich Chiefinspektor Tanner auf keinen Fall geirrt hatte.
    Wenn sie so klein waren, dann gab es für sie genügend Verstecke. Hier bildeten Bäume und Buschwerk so etwas wie eine Grenze. Die anderen Gräber lagen dahinter.
    Vor mir rührte sich nichts - oder?
    Ich hielt den Atem an, als ich dennoch eine Bewegung sah. Im Gras und auch

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