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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Traum integriert und ihm ein Ende bereitet hatte, wieder auftauchen würde. Dann war vielleicht eine neue Kontaktaufnahme möglich. Bardioc würde den anderen mitteilen, was ihn bewegte. Er war sicher, daß man ihn verstehen würde.
    Andererseits, regte sich eine neue Empfindung in ihm, wäre es vielleicht nicht so schlecht gewesen, von hier wegzukommen. Wenn Ganerc die technischen Möglichkeiten besaß, ihn zu transportieren, warum sollten die Fremden dann nicht dazu in der Lage sein?
    Unsinn! widersprach er sich in Gedanken. Wie konnte er die Fähigkeiten eines Mächtigen mit denen dieser Unbekannten vergleichen?
    Warum wollten sie ihn wegbringen? grübelte er.
    Wirklich nur, um ihn vor BULLOC in Sicherheit zu bringen?
    Und wo lag ihr Ziel?
    In den Tiefen seines Bewußtseins spürte Bardioc die Erinnerung an einen Traum, an ei-nen seltsamen Traum. Er fühlte Sehnsucht nach etwas Unbekanntem.
    Ich wünschte, ich hätte einen Körper, dachte er.
    Ich wünschte, ich wäre Bardioc.
    Der alte Bardioc, der Mächtige im Verbund der Zeitlosen.
    Er sah sich auf der Plattform im Nichts stehen und auf die anderen warten. Das Wirbeln der Sonnenmaterie über ihm im Nichts.
    Und Laire, der einäugige Roboter.
    Loire! durchzuckte es ihn wie ein elektrischer Schlag.
    Er hatte ihn regelrecht vergessen.
    Laire allein in diesem gigantischen Sporenschiff, das sich wahrscheinlich noch immer in jenem Versteck befand, wohin Bardioc es gebracht hatte. Wahrscheinlich hatte Laire längst aufgehört zu existieren, wie immer das bei einem Roboter dieser Art auch vonstat-ten gehen mochte.
    Wer eigentlich war Laire?
    Ein Bestandteil jener Ebene, auf der sich die sieben Mächtigen immer dann getroffen hatten, wenn der RUF an sie ergangen war? War er von den Mächten geschickt worden, die jenseits der Materiequellen lebten? Gehörte er zu den kosmischen Burgen?
    Ein Roboter wie Laire war eine tragische Gestalt, dachte Bardioc mitleidig.
    Besonders ein einäugiger Roboter.
    Laire hatte nie davon gesprochen, aber sein fehlendes Auge war Teil eines tiefen, unlösbaren Geheimnisses.
    Wenn es ihm tatsächlich gelingen sollte, noch einmal Kontakt zu diesem Fremden herzustellen, würde Bardioc ihn darum bitten, das Sporenschiff zu retten. Es war ein überwäl-tigender Gedanke, sich vorzustellen, daß es nach so langer Zeit gerettet werden und sei-ner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden konnte.
    Dieses Schiff voller Leben würde schließlich sein Ziel doch noch erreichen.
    Phantastisch!
    Genugtuung breitete sich in Bardioc aus. Nach der langen Zeit des Alptraums, nach Er-niedrigung und Würdelosigkeit, sah er jetzt eine Chance, seinen alten Auftrag doch noch ausführen zu können.
    Bardioc als der letzte Vollstrecker des Befehls von Mächten jenseits der Materiequellen.
    Welch eine Ironie!
     
    5.
     
    Waringer lief unruhig am Rand der Mulde auf und ab und beobachtete, wie Techniker und Roboter von der SOL die soeben mit einer Korvette auf die Planetenoberfläche gebrachten Maschinen und Instrumente aufbauten. Die Nervosität des berühmten terranischen Wissenschaftlers hatte mehrere Gründe, in erster Linie wurde sie ausgelöst von der Nähe eines Gehirns, das einst Zentrale einer Superintelligenz gewesen war.
    Darüber hin-aus machte sich Waringer Gedanken, wie lange Rhodan die Hulkoos von einer Bombar-dierung des Planeten abhalten konnte und über die Frage, wo BULLOC sich im Augen-blick befinden mochte.
    Wie alle genialen Wissenschaftler besaß auch Waringer den Hang zum Aberglauben.
    Er bildete sich ein, daß er keine Sekunde in seiner Besorgnis nachlassen durfte, wenn die-ses Projekt zu einem guten Ende gebracht werden sollte. Optimismus wäre mit sträfli-chem Leichtsinn vergleichbar gewesen, und Waringer fürchtete bei einer solchen Einstel-lung die prompte Bestrafung durch die anonymen Mächte des Schicksals.
    Dr. Peysel kam aus der Mulde zu ihm hochgeklettert. Der untersetzte Kosmobiologe war kurzatmig, und das Heraufklettern hatte ihn außer Atem gebracht. Er schnaubte und sagte zwischen zwei kurzen Atemzügen: „Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen."
    „Ich weiß", sagte Waringer. Er lächelte. „Ich mache mir Sorgen."
    Peysel verstand ihn nicht.
    Unten in der Mulde waren Atlan, Alaska Saedelaere und ein paar Wissenschaftler aus dem Team, das Dr. Peysel zusammengestellt hatte. Sie standen so dicht um das Gehirn herum, daß Waringer Bardioc nicht sehen konnte.
    Die Techniker rollten Kabelstränge und Röhren auseinander und

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