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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlimmsten waren wahrscheinlich die Leibwächter der Kaiserin von Therm betroffen, die Choolks. Sie, die ausschließlich für den Kampf konditioniert waren, standen vor der Frage, wie sie ihrem Leben in anderer Form einen Sinn geben konnten.
    Waringer hoffte, daß die Duuhrt für solche Eventualitäten vorbereitet war und daß sie den Choolks einen neuen Lebensinhalt geben konnte.
    Bei Puukar waren auf jeden Fall keine Anzeichen für einen Sinneswandel zu erkennen. Er haßte die Hulkoos. Er haßte Bardioc. Vielleicht konnte man seine Gefühle auf BULLOC lenken, der noch immer existierte und einen Quell ständiger Gefahr darstellte.
    Douc Langur setzte sich plötzlich in Bewegung und kam den Hang herauf.
    „Es funktioniert!" pfiff er Waringer zu. „Sie holen Bardioc aus seinem ehemaligen Versteck."
    „Was denken Sie?" wollte Waringer wissen. „Macht es Ihnen zu schaffen, daß wir dem Erzfeind der Kaiserin mit dieser Aktion zu helfen versuchen?"
    Langur deutete mit einer Greifklaue in die Mulde.
    „Das ist nicht mehr BARDIOC", sagte er. „Dieses kleine, einsame Gehirn ist nicht mehr BARDIOC."
    „Wenn wir zusammen mit dem Gehirn die Kaiserin erreichen, haben Sie Gelegenheit, von Bord zu gehen und bei der Duuhrt zu bleiben", sagte Waringer. „Werden Sie davon Gebrauch machen?"
    „Ich weiß nicht", sagte Langur. „Ich habe keine Pläne für die Zukunft. Wahrscheinlich werde ich an Bord der SOL bleiben, jedenfalls solange, wie die echten Terraner sich noch im Schiff aufhalten."
    „Haben Sie etwas gegen die Solgeborenen?"
    „Keineswegs, aber sie repräsentieren ein geschlossenes System. Sie müssen ganz von vorn anfangen, wenn man ihnen, dieses Schiff zur Verfügung stellt. Sie sind nur ein Sei-tenzweig in der Entwicklung der Menschheit. Es wäre sicher reizvoll, sie beobachten zu können, aber ich denke, daß die wirklich wichtigen Dinge sich an anderer Stelle ereignen werden."
    Um Waringers Augen bildeten sich unzählige Fältchen. Er lächelte.
    „Sind Sie noch immer auf der Jagd nach Ihrer Identität?"
    „Nein", sagte Langur. „Das hat sich erledigt."
    „Haben Sie etwas herausgefunden oder sind Sie nur müde, weitere Informationen zu sammeln? Haben Sie aufgegeben?"
    „Das ist mein Problem", erwiderte der Forscher ausweichend.
    Da stand Langur neben ihm, überlegte Waringer, aber er hätte ebenso gut viele Galaxien von ihm entfernt sein können - so fremd waren sie einander.
    „Es ist soweit!" schrie Dr. Peysel zu ihnen herauf. Er war inzwischen wieder in die Senke hinabgestiegen, um sich davon zu überzeugen, ob Bardioc sich von allen Ausläufern ge-trennt hatte. „Das Gehirn ist auf jenen Bereich lokalisiert, den wir heraustrennen werden."
    Die Techniker zogen die Roboter zurück. Auch Atlan und Alaska Saedelaere mußten sich aus der Nähe des Gehirns entfernen.
    Waringer konzentrierte sich auf das Geschehen in der Mulde. Dabei öffnete er seine Sinne für eventuelle Impulse Bardiocs. Er glaubte, ein schwaches statisches Mentalrauschen zu empfangen, aber das konnte auch von anderen Quellen herrühren, zum Beispiel vom PSI-Block des Mutantenkorps.
    Die Antigravprojektoren wurden aktiviert. Mit unendlicher Vorsicht begann die Aushebung jener Bodenfläche, in die Bardiocs Gehirn eingebettet war.
    Es dauerte eine knappe Stunde, bis die zu transportierende Masse endlich aus der Pla-netenoberfläche herausgelöst war und in etwa zwei Meter Höhe schwebte.
    „Ich weiß nicht, ob es richtig war, was wir gemacht haben", sagte Dr. Peysel in einem Anflug von Schwermut. „Es kommt mir vor, als hätten wir ihn amputiert."
    „Er hat sich selbst von dem globalen Organismus gelöst", erinnerte Atlan.
    „Das Ende einer so vollkommenen Symbiose muß jeden traurig stimmen", entgegnete Peysel. „Ganz gleich, was BARDIOC an Leid produziert hat, für einen Kosmobiologen war er ein phantastisches und wunderbares Geschöpf."
    Die flugfähigen Antigravprojektoren hielten sich in einer Höhe mit der Bodenmasse.
    Nachdem feststand, daß das Gebilde so stabil war, daß es allen weiteren Manövern standzuhalten schien, wurde es wieder in Bewegung gesetzt. Sein vorläufiges Ziel war die große Bodenschleuse einer Korvette. Das sechzig Meter durchmessende Kleinstraum-schiff würde Bardiocs Gehirn zur SOL fliegen. Dort erst wurde Bardioc endgültig in seine neue Unterkunft gebracht werden.
    „Ich bin froh, daß wir nicht fühlen können, wie dem Gehirn zumute ist", sagte Dr. Peysel.
    „Glauben Sie, daß es Schmerzen

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