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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließen sie in die Mulde gleiten. Ein paar Space-Jets kreisten über der Stelle. Die Besatzungen beobachteten die Umgebung. Weiter oben war noch eine Korvette, an Bord befanden sich die Mutanten, bereit, BULLOC bei einem eventuellen Angriff zurückzuschlagen. An Bord der Korvette befanden sich auch die beiden Kristalle. Sie strahlten stark.
    „Wir werden nicht rechtzeitig fertig sein", klagte Peysel. „Wir müssen ein paar Kubikme-ter herausheben, wenn wir das Gehirn nicht verletzen wollen. Aber das geht erst, wenn Bardioc sich von allen Ausläufern endgültig getrennt hat."
    „Haben Sie eine Ahnung, wann das sein wird?"
    „In ein paar Stunden", sagte der Kosmobiologe so verzweifelt, als spräche er von Ewig-keiten. „In ein paar Stunden."
    Waringer tastete nach dem Zellaktivator unter seinem Uniformhemd. Er glaubte, die lebensspendenden Impulse durch den Stoff zu spüren. Es war beruhigend.
    Die Techniker begannen damit, Sonden in den Boden rings um das Gehirn zu schieben.
    Etwas abseits von den übrigen stand Douc Langur. Seine Sinnesorgane waren steil auf-gerichtet, ihm schien nichts zu entgehen.
    Waringer dachte an die Solaner. Sie waren aufs äußerste erregt. Joscan Hellmut sprach gerade zu ihnen, um sie zu beruhigen. Auch darüber machte Waringer sich Sorgen.
    Er wünschte, er hätte sich für dieses Unternehmen engagieren können, aber im Grunde genommen lehnte er diesen Transport genauso ab wie die Solgeborenen es taten. Er mal-te sich die Enttäuschung in Rhodans Gesicht aus, wenn er ihm sagte, was er über das Unternehmen dachte.
    Peysel begann die Mulde zu umrunden. Er stampfte an ihrem Rand entlang und rief Be-fehle zu den Wissenschaftlern hinab. Techniker und Wissenschaftler liefen unten in der Mulde durcheinander. Von Waringers Beobachtungsplatz aus wirkte das alles ein bißchen chaotisch.
    Nur Atlan und der Transmittergeschädigte hatten ihre Plätze nicht verlassen. Sie standen dicht neben dem Gehirn. Der Boden unter ihren Füßen gehörte zu der Masse, die man mit an Bord der SOL bringen mußte, wenn man Bardioc nicht verletzen wollte. Vielleicht hofften die beiden Männer, Kontakt zu der Superintelligenz zu bekommen.
    Perry Rhodan schien überzeugt davon zu sein, daß es richtig war, das Gehirn zur Kaise-rin von Therm zu bringen. Er bezog seine Überzeugung aus traumhaften Visionen und aus dem Verhalten der beiden Kristalle. Waringer war skeptisch. Er konnte sich eigentlich nicht vorstellen, daß die Duuhrt den Besuch ihres Erzrivalen begrüßen würde.
    Es gab noch jemand an Bord der SOL, der nicht zu den Solgeborenen gehörte und trotzdem ein entschiedener Gegner des Projekts war: Puukar, der Kriegsherr der Choolks.
    Peysel hatte die Mulde einmal umrundet und machte vor Waringer halt.
    „Wir kommen nicht voran", sagte er ärgerlich. „Das geht alles viel zu langsam."
    „Ein Fehler wird dem Gehirn das Leben kosten", erinnerte Waringer.
    „Ja, ja", sagte Peysel. „Wenn wir wenigstens Kontakt zu ihm hätten. Wir wissen ja nicht, was in ihm vorgeht. Vielleicht ist er nicht einverstanden mit dem, was wir hier tun."
    Waringer hörte kaum zu.
    Durch wie viele Galaxien war er gereist, um etwas derartig Verrücktes zu tun? versuchte er sich zu erinnern. Warum waren Menschen an dieser Aktion beteiligt?
    Warum zerstritten sie sich über Wert oder Unwert dieses Unternehmens?
    Im Grunde genommen war Rhodan die Ursache für ihre Handlungsweise.
    Rhodan, dem man gewiß nicht nachsagen konnte, einem anthropozentrischem Weltbild anzuhängen und der doch insgeheim an eine kosmische Bestimmung der Menschheit zu glauben schien.
    „Unsere Existenz war im Urknall vorprogrammiert", hatte er einmal zu Waringer gesagt. „Und in ihrem Bestreben, immer kompliziertere Konstruktionen hervorzubringen, hat die Evolution schließlich uns geschaffen."
    „Ich denke, wir tun das alles nur, um zu beweisen, daß wir keine Farce der Schöpfung sind", sagte Waringer zu Peysel.
    Der Kosmobiologe stieß eine Verwünschung aus.
    „Wir werden den Boden ein paar Meter tief ausheben müssen, um sicher zu sein, daß wir keine Wurzeln zerschneiden, die für die Versorgung des Gehirns von Bedeutung sind", sagte er. „Später, wenn wir die gesamte Masse mit den Antigravprojektoren aus der Mul-de gelöst haben, können wir noch ein paar Schichten von unten abtragen. Die Wurzeln werden dann in der Lagerhalle der SOL in eine synthetische Substanz versenkt, die in ihrer Beschaffenheit genau dem Boden dieser Umgebung

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