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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empfindet?" fragte Saedelaere.
    „Physisch bestimmt nicht", antwortete der Wissenschaftler. „Aber es muß den Augenblick der Trennung von dem Riesensymbionten als Qual empfinden. Es ist, als würde man uns aus unseren gewohnten Lebensbereichen herausreißen und in eine völlig fremde Umgebung bringen."
    Die Bodenfläche glitt jetzt aus der Mulde heraus. Zurück blieb eine dunkle Grube. Sie sah wie eine Wunde aus, fand Waringer.
    In diesem Augenblick meldete sich Reginald Bull abermals über Funk.
    „Joscan Hellmut hat mir gerade eine Resolution übergeben", sagte er. „Die Solgeborenen wollen das Gehirn nicht an Bord lassen."
     
    *
     
    Die Dunkelheit an Bord des Hulkoo-Schiffes schien sich tief in Rhodans Körper eingefressen zu haben, so daß er den Eindruck hatte, sie mit von Bord zu nehmen, bevor sie sich endgültig um ihn herum auflöste. Rhodan fragte sich, inwieweit es ihm gelungen war, auf die Kommandanten der Hulkoos einzuwirken. Er hatte nur mit Moschkatl gesprochen, alle anderen Offiziere hatten geschwiegen.
    Es war grundsätzlich schwierig, die Beweggründe eines nichtmenschlichen Wesens zu verstehen. Bei Moschkatl hatte Rhodan teilweise den Eindruck gehabt, daß es ihm gelun-gen war, wenn er auch andererseits wieder durch Aussagen des Oberbefehlshabers völlig verwirrt worden war. Das lag wahrscheinlich daran, daß Moschkatl selbst noch keine klare Entscheidung getroffen hatte.
    Einerseits wirkte der Hulkoo-Kommandant ungeduldig, andererseits schien er den durch Need-Koorsch erwirkten Aufschub zu begrüßen.
    Diese Zwiespältigkeit war für die Hulkoos eigentlich wenig charakteristisch. Bisher hatten die Hulkoos immer geradlinig gehandelt. Es stellte sich nun heraus, daß sie dies aufgrund der konkreten Befehle BARDIOCs getan hatten.
    Diese Anordnungen gab es jetzt nicht mehr. Die Hulkoos waren auf sich allein gestellt.
    Perry Rhodan wurde von einer Space-Jet abgeholt und direkt zur SOL gebracht. Der Pi-lot war ein junger Raumfahrer, der keine Fragen stellte. Die Zurückhaltung des Solgebo-renen kam Rhodan gelegen, wenn er auch bedauerte, daß die Schweigsamkeit die Ab-lehnung dieses Mannes gegenüber den Plänen Rhodans ausdrückte.
    Auf dem Flug zur SOL wurde Rhodan über Funk davon unterrichtet, daß es gelungen war, eine große Bodenmasse mit Bardiocs Gehirn darin aus der Planetenoberfläche zu lösen und an Bord einer Korvette zu bringen. Der Transport war zum Fernraumschiff im Orbit unterwegs. Außerdem erfuhr Rhodan von der Resolution, die Hellmut im Namen aller Solgeborenen an die Schiffsführung übergeben hatte.
    „Sind Sie auch der Meinung, daß wir Bardioc nicht helfen dürfen?" fragte Rhodan den schweigenden Piloten.
    „Ja", sagte der Mann. „Ich weiß auch nicht, ob wir diese Aktion als Hilfe bezeichnen können. Niemand hat uns um Hilfe gebeten oder dazu aufgefordert. Wir begeben uns selbst in die Rolle der Helfer, wenn wir uns überhaupt so bezeichnen dürfen."
    „Sie haben Angst um die SOL, nicht wahr?"
    „Ja."
    „Die Vorfälle um BULLOC werden sich nicht wiederholen", versprach Rhodan. Er klopfte dem jungen Raumfahrer auf die Schulter und verließ den Hangar, in dem die Space-Jet inzwischen angekommen war.
    Galbraith Deighton und Lord Zwiebus erwarteten ihn außerhalb des kleinen Schiffes.
    „Wie groß ist die Entschlossenheit der Solgeborenen?" fragte Rhodan die beiden Männer.
    „Schwer zu sagen", erwiderte der Pseudo-Neandertaler. „Ich halte die ganze Sache nur für einen verbalen Kraftakt - vorläufig. Deine Autorität wird ausreichen, um offenen Wider-stand zu verhindern."
    „Der Lord ist ein Optimist", sagte Deighton sarkastisch.
    Zwiebus hob die wulstigen Augenbrauen.
    „Bin ich das?" fragte er. „Als Instinktwächter des Chefs würde ich noch vor dir jede Gefahr erkennen."
    Deighton zuckte mit den Schultern, er schien in diesem speziellen Fall wenig Zutrauen in die Fähigkeit des Präbios zu haben.
    Sie eilten quer durch den Hangar auf den nächsten Antigravschacht zu, um sich auf dem schnellsten Weg in die Zentrale zu begeben. Rhodan dachte an die Erde. Er empfand eine tiefe Sehnsucht nach Ruhe, aber so, wie die Dinge lagen, würde die Hektik der ver-gangenen Tage und Monate so schnell nicht aufhören.
    Die Erde - das war beinahe schon ein fiktiver paradiesischer Ort geworden, von dem man träumen konnte.
    „Ich glaube", sagte Zwiebus, während sie nebeneinander durch den Schacht schwebten, „die Resolution war ein psychologischer Schachzug Hellmuts, um

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