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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder neue Wendungen nahm. Das würde bei der SOL und ihrer Besatzung nicht anders sein.
    Rhodan verdrängte die Gedanken an die Solgeborenen. Jetzt mußte er sich zunächst einmal um Bardioc kümmern.
    Er konnte seine Visionen, die er als Mitglied der globalen Symbiose erlebt hatte, nicht vergessen.
    Bardiocs Entwicklungsgeschichte ging ihm nicht aus dem Sinn.
    Woher kamen die sieben Mächtigen?
    Wo befanden sich ihre kosmischen Burgen?
    Bardioc und die sechs anderen Mitglieder im Verbund der Zeitlosen wußten nichts über ihre Herkunft.
    Irgendwann waren sie sich ihrer selbst bewußt geworden. Sie hatten in ihren kosmischen Burgen gelebt. Eines Tages war der RUF an sie ergangen. Geheimnisvolle Mächte, die in einem engen Zusammenhang mit den rätselhaften Materiequellen standen, hatten mit Hilfe der sieben Mächtigen für eine weitere Verbreitung von Leben und Intelligenz in vielen Galaxien gesorgt.
    Rhodan erschauerte bei dem Gedanken an die Größe, eines solchen Unternehmens.
    Und während er sich in den Lagerraum begab, wo Bardioc während des Fluges nach Drackrioch untergebracht sein würde, überlegte er, wie lange es wohl dauern würde, bis er im Innern der kosmischen Burg eines der Zeitlosen stehen würde.
    Er überlegte, wann er das Sporenschiff Bardiocs finden würde, und er fragte sich, wo die Materiequellen sein mochten.
    Das alles lag noch vor ihm, er würde nicht in der Lage sein, sich davon zu lösen.
    Er stellte sich vor, wie die SOL jetzt in diesem Augenblick durch den Weltraum schweb-te. Er stellte sie sich vor als ein Tröpfchen Metall. In dieser unglaublich winzigen Hülle waren Gedanken und Gefühle, war Leben.
    Er stellte sich dieses Fünkchen von Leben vor. Sein Bewußtsein öffnete sich weit für dieses Wunder.
    Er wünschte, alle anderen hätten dies denken und fühlen können.
     
    6.
     
    Die Bodenmasse mit dem Gehirn kam den Hauptkorridor von den Außenhangars heran-geschwebt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern mit Waringer und Dr. Peysel an der Spitze ging voraus. Hinter dem seltsamen Gebilde bewegten sich Atlan.
    Alaska Saedelaere und Douc Langur.
    In den Seitenkorridoren und in den Eingängen zu den Hallen und Räumen beiderseits des Ganges standen stumme Zuschauer: Solgeborene, die gerade keinen Dienst hatten.
    Rhodan, der vor der Lagerhalle stand und die Szene beobachtete, registrierte, daß die Haltung der Solgeborenen zwar nicht ausgesprochen feindselig war, aber doch einem massiven Protest gleichkam.
    In diesem Augenblick hätte ein kleiner Zwischenfall genügt, um eine Katastrophe auszu-lösen. Zum Glück geschah nichts. Der Transport des Gehirns vom Hangar zur Lagerhalle verlief wie ein Routineunternehmen.
    Rhodan konnte die mentalen Impulse Bardiocs spüren. Sie besaßen nicht mehr die Intensität wie zu jener Zeit, da das Gehirn noch Zentrum eines gigantischen Symbionten gewesen war.
    Trotzdem glaubte Rhodan, Gefühle wie Einsamkeit und Bedauern erkennen zu können. Außerdem spürte er eine gewisse Erwartung, die von Bardioc auszugehen schien.
    Rhodan trug die beiden Kristalle der Kaiserin auf der Brust, seinen eigenen und den Puukars. Er wunderte sich, daß der Kriegsherr den Pruuhl noch nicht zurückverlangt hat-te. Aber Puukar war wütend und enttäuscht. Vielleicht fühlte er sich sogar von der Kaiserin von Therm selbst verraten. Rhodan hatte den Befehl erteilt, den Choolk unauffällig zu be-obachten, denn in seinem Haß war dieses Wesen zu allem fähig.
    Eines Tages würde aber auch Puukar einsehen müssen, daß der Kampf vorbei war.
    Im Grunde genommen war der Choolk zu bedauern. Er war eigens für die Auseinanderset-zung mit einer anderen Superintelligenz geboren worden. Aufgrund seiner Mentalität konnte er nichts anderes tun, als Bardioc und dessen Hilfsvölker zu verfolgen und zu be-kämpfen.
    Ob er überhaupt zu einer Wandlung fähig war, die ihm ein anderes Leben gestattete?
    Rhodan gab den Gedanken an den Kriegsherrn der Choolks auf, denn die Bodenfläche mit dem Gehirn darin kam näher und würde in wenigen Augenblicken ihr Ziel erreicht ha-ben.
    Im Innern der Lagerhalle warteten Wissenschaftler und Techniker, die den Auftrag hatten, dafür zu sorgen, daß dem Gehirn der gewohnte Lebensbereich erhalten blieb.
    Waringer eilte dem Transport voraus und lächelte Rhodan zu.
    „Ich hatte schon befurchtet, die Solgeborenen würden gewaltsamen Widerstand leisten", sagte er.
    „Sie sind nicht weit davon entfernt", antwortete Rhodan. „Je schneller Bardioc hinter

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