Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0861 - Manege der Hölle

0861 - Manege der Hölle

Titel: 0861 - Manege der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Mensch!«
    Barnum trottete so rasch er konnte aus dem Saal.
    Er musste zugeben, dass ihn die Präsentation beeindruckt hatte. Solche reißerisch aufgemachten Ankündigungen waren früher auf der Erde ganz sein Ding gewesen. Mehr als einmal hatte er gemeinsam mit Nybbas solche Aktionen geplant und ausgeführt. Gemeinsam… Nybbas brauchte Barnum heute nicht mehr dazu. Sie hatten gegenseitig voneinander profitiert, wie es schien. Nybbas wusste heute genau, worauf es ankam, wenn man sein Publikum packen wollte.
    P.T. jedenfalls war dafür nicht mehr gefragt, nicht mehr erforderlich.
    Er konnte sich ausmalen, wie seine persönliche Zukunft ablaufen würde… seine ganz persönliche Ewigkeit. Wie hatte die Tigerfrau noch so passend gesagt?
    Sklave und Stallknecht…
    Ja, damit hatte sie mitten ins Schwarze getroffen. Barnum senkte den Kopf und machte sich auf den Rückweg.
    Stygia saß noch lange grübelnd auf ihrem Thron, beteiligte sich in keiner Weise an den Plappereien ihrer Hofschranzen - denn nichts anderes waren sie, die sich im Windschatten der Fürstin der Finsternis sehr wohlfühlten.
    Nybbas… Wollte er Macht, so wie Stygia sie begehrte? Wollte er in der Schwarzen Familie einen Sprung nach ganz oben machen?
    Sie hatte nie mehr als ein paar Worte mit ihm gewechselt, wenn überhaupt. Eines hatten Nybbas und sie jedoch als gewisse Gemeinsamkeit aufzuweisen. Den Gauklerdämon hatte nie jemand wirklich ernst genommen. Stygia war das oft nicht besser ergangen.
    Vielleicht hatte sich mit dem Alten ein neuer Verbündeter gemeldet? Alliierte konnte sie bei dem, was sie für ihre Zukunft plante, nicht genug haben. Jedoch nur solche, die sich als loyal erwiesen. Kröten, die ihren Schleim in Stygias Spur absondern wollten, gab es hier bereits mehr als ausreichend.
    Wie auch immer - Stygia begann sich auf diese Vorstellung zu freuen. Der Tod einer ihrer größten Feindinnen? Da gab es einige, doch nur eine, mit deren Vernichtung Nybbas der Fürstin wahrlich beeindrucken könnte.
    Zirkus Nybbas - Stygia lächelte.
    Sie konnte es kaum noch erwarten, bis sich der Vorhang endlich hob…
    ***
    Barnum verließ nicht als Einziger den Thronsaal.
    Zwei dunkle Augen hatten genug gesehen, zwei Ohren genug gehört.
    Dalius Laertes hielt sich nun nicht damit auf, dem überaus langsamen Mann mühsam zu folgen. Er kannte schließlich das Ziel des Alten und wollte dort auf seine Ankunft warten.
    Es fiel Laertes nicht schwer, die letzten Worte von diesem Nybbas zu werten. Für ihn war klar, wer die Feindin Stygias war, die in der Arena sterben sollte. Und noch einiges andere machte sich der Vampir klar. Im Augenblick zumindest war Nicole eine überaus wertvolle Gefangene, der keine direkte Lebensgefahr drohte. Der Dämon würde sich den Showdown nicht verderben wollen, in dem die Französin in Stygias Anwesenheit sterben würde. Eine weitere Sache war die, dass diese zeitversetzte Sphäre schon bald in die Realzeit der Schwefelklüfte versetzt werden musste. Wenn Stygias mitsamt ihrem Hofstaat anrückte, musste der Zirkus Nybbas präsent sein.
    So lange wollte Dalius jedoch nicht warten. Zamorra musste gewarnt werden, also würde der Uskuge versuchen, pemeinsam mit dem Dämonenboten durch den Zeitspalt zu schlüpfen. Diesem Nybbas wollte Laertes die schwarze Suppe nur zu gerne versalzen, und das konnte am effektvollsten gelingen, wenn er seine Hauptattraktion nicht präsentieren konnte, wenn Nicole ihm schon vorher entkam.
    Selbst wenn dies nicht gelingen sollte, dann war Laertes wild entschlossen, diesem Nybbas, seinen Helfern und Stygia die Show zu verderben. Die Uskugen-Magie, die tief in dem hageren Vampir schlummerte, drängte hoch. Laertes hatte sich längst entschieden, zu welcher Seite er gehören wollte. Nicht jeder nahm ihm das auch so ab. Gerade Nicole, deren Zweifel an ihm nie ganz verstummt waren, konnte voll und ganz auf ihn zählen.
    Vielleicht war das ja die Chance, die Schönheit aus Frankreich endgültig zu überzeugen.
    ***
    Nach und nach fühlte Nicole, wie Nybbas den animalischen Teil in ihr zurückschraubte. Nicht viel - gerade genug, damit sie sich aufrichten konnte, damit sie dem Drang widerstand, die beiden anderen Raubkatzen anzufallen.
    Nicole dachte verzweifelt nach. Nybbas - der Name war ihr nicht unbekannt, doch Details wollten ihr ganz einfach nicht einfallen. Dennoch war sie ziemlich sicher, einen der ganz alten Dämonen vor sich zu haben.
    Es schien beinahe, als könne Nybbas ihre Gedanken lesen. »Bemühe

Weitere Kostenlose Bücher