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0861 - Manege der Hölle

0861 - Manege der Hölle

Titel: 0861 - Manege der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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halten. Nun, Barnum war sicher, dass er nicht sehr lange warten musste.
    Denn die Tigerfrau hatten den Dompteurkäfig ja bereits betreten.
    ***
    Stygia konnte nicht fassen, was sie dort vor sich sah.
    Es war Nicole Duval, die Gefährtin von Professor Zamorra! Es gab keinen Zweifel. Selbst mit Fell waren ihre Gesichtszüge nicht zu verkennen. Nicht zum ersten Mal musste sich die Fürstin eingestehen, dass diese Menschenfrau eine wirkliche Schönheit war. Doch was spielte das nun noch für eine Rolle?
    Nicole Duval war in ihrer Hand!
    Unwiderruflich! Stygias Wachamazonen gingen sofort in Abwehrstellung, sicherten nach allen Seiten. Nicole Duval war in den gesamten Schwefelklüften mehr als bekannt - auch der Stamm der Amazonen hatte seine Erfahrungen mit ihr machen müssen.
    Zudem war davon auszugehen, dass die Duval nie allein auftauchte. Wo sie war, konnte Zamorra oder ein anderer seiner Mitstreiter eigentlich nicht fern sein.
    »Keine Sorge. Deine Amazonen können sich entspannen. Dies alles hier war so geheim und gesichert, dass selbst der Meister des Übersinnlichen es niemals entdecken konnte. Sie gehört dir, Stygia. Was gedenkst du zu tun?«
    Nybbas zufriedenes Grinsen gefiel der Fürstin nicht, doch für den Moment sollte er seinen Sieg ruhig auskosten. Um ihn würde sich Stygia dann später kümmern.
    »Der Stein dort in deiner Hand.« Stygia hatte sich erhoben. »Kann er das, was ich vermute?«
    Nybbas lachte auf. »Sicher. Ja, er beherrscht sie, solange der Verbund zwischen Raubtier und Mensch in ihr besteht. Er kann sie stark machen, in tiefste Depressionen stürzen; er kann sie zu einer schnurrenden Riesenkatze verwandeln… und sie für immer und alle Ewigkeiten ausschalten. Einfach so. Alles, was sie je ausgemacht hat, das wird vergehen. Nichts und niemand kann das dann rückgängig machen.« Nybbas blickte der Fürstin in die Augen. »Möchtest du den Stein haben?«
    Stygia nickte. »Gib ihn mir, Gauklerfürst. Es soll dein Schaden nicht sein.«
    Der Stein schwebte von Nybbas' Handfläche sanft empor, bis hinauf zu der Loge. Stygia griff zu, als er direkt vor ihrem Gesicht zum Stillstand kam.
    »Nicole Duval!« Die Angesprochene hatte kaum die Kraft ihren Kopf zu heben. »Ich könnte mir viel Zeit mit dir lassen. Doch wozu? Du bist viel zu gefährlich! Jetzt bist du an der Reihe - Zamorra wird dir bald folgen. Stirb endlich!«
    Der Stein erwachte in Stygias Händen zu neuem Leben. Sie beherrschte ihn natürlich nicht so meisterhaft wie Nybbas es tat, doch sie konnte seine Kraft umsetzen. Sie tat es undosiert, brutal. Ganz so, als würde man einen empfindlichen Hochleistungsmotor zwingen, all seine Kraft mit einem Schlag zu aktivieren.
    Nicole würde nicht sehr lange leiden müssen…
    ***
    Dalius Laertes las die Situation wie eine Landkarte.
    Entsprechend würde er handeln müssen, denn auch wenn das jetzt dringend erforderlich war - er konnte nun einmal nicht überall zur gleichen Zeit sein. Nybbas - Stygia - Nicole - von den ungezählten Höllenwesen einmal ganz abgesehen…
    Die Situation zwang ihn zu einer Entscheidung, und die konnte nur »Nicole« heißen.
    Laertes sprang - und wurde exakt auf die Stelle zurückgeschleudert, von der er gestartet war.
    Der hagere Vampir brauchte einige Momente, ehe er begriff was da ge schehen war. Es gab nur eine Erklärung - dieser Strahl, der erbarmungslos auf Nicole gerichtet war, hatte seinen Sprung misslingen lassen.
    Den Grund verstand er nicht, doch das war nebensächlich. Laertes sah, wie die Tiger-Nicole zusammenbrach. Wenn er jetzt nicht sehr schnell handelte, dann würde es dieses Mal keine Rettung mehr geben.
    Ein rascher Seitenblick zur Loge zeigte Laertes den Hass, der in Stygias Augen stand. Es gab nur eine Chance - er musste die Fürstin der Finsternis direkt angreifen. Die Entfernung war relativ groß, doch Laertes musste es einfach riskieren, selbst dann, wenn er Stygia nicht direkt traf, würde seine Attacke Verwirrung stiften. Vielleicht reichte das ja bereits aus, um Stygia bei ihrer Tat empfindlich zu stören.
    Der Uskuge legte die flachen Hände zusammen, zielte mit den Spitzen der Mittelfinger auf Stygia und…
    »Feuer! Das Zelt brennt!«
    Woher der erste Schrei stammte, konnte Dalius nicht ausmachen, doch ein rascher Blick in die Zeltkuppel bestätigte den Warnruf. Es brannte dort oben. Das Feuer war örtlich noch stark eingegrenzt, doch das Material, aus dem das Zelt bestand, erwies sich als gefundenes Fressen für die Flammen. Rasend

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