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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auch die chemische Zusammensetzung läßt sich nicht feststellen. Es scheint normales Glas zu sein, ist es aber auch nicht."
    „Hier hat wohl jemand mit Murmeln gespielt", warf All Pallas spöttisch ein.
    „Durchaus möglich", gab der Laborsprecher trocken zurück. „Jedenfalls steht eine exak-te Analyse noch aus. Wir werden eine weitere Untersuchung vornehmen."
    Benjam sah nicht gerade glücklich aus, als er sich an Adams wandte: „Was nun? Des Rätsels Lösung liegt zweifellos in dem Feld, das über dem Krater festgestellt wurde. Aber unsere Messungen haben nichts Greifbares ergeben. Was sollen wir tun?"
    „Abwarten." Adams-Toufry machte eine vage Handbewegung, die alles und nichts aus-drücken konnte. „Ich habe Impulse empfangen, das ist wichtig. Ich will versuchen, den Empfang zu intensivieren und die Quelle zu finden. Dann sehen wir weiter."
    Nach und nach kehrten auch die anderen Gleiter zurück. Keiner von ihnen brachte Neu-igkeiten. Von dem verschwundenen Schiff war nicht die geringste Spur gefunden worden.
    „Gut", schloß Kommandant Benjam die Diskussion. „Dann muß ich im Augenblick die Initiative Ihnen überlassen, Adams. Einverstanden?"
    „Es ist die einzige Möglichkeit", sagte Adams-Toufry. „Im übrigen nehme ich nicht an, daß es sich bei dem ... Feld, das über dem Krater liegt, um ein energetisches handelt."
    „Sondern ...?" fragte All Pallas interessiert.
    „Um ein temporales", sagte der Aktivatorträger ruhig. „Um eine Zeitblase."
     
    5.
     
    ... Der Eiswind der Zeit..., das war Hotrenors letzter Gedanke, bevor die gewohnte Um-gebung vor seinen Augen schließlich verschwand. Es wurde dunkel.
    Nur Harno blieb sichtbar, jetzt wieder kleiner und ohne die Aura des Zeitvakuums, bis Hotrenor begriff, daß sich beide innerhalb dieses Vakuums befanden.
    Er schauderte zusammen, denn er fror plötzlich.
    Er sah den Boden nicht, auf dem er stand, er sah nur Harno, der weißlich in der Finster-nis schimmerte und keine Gedanken abstrahlte.
    Hotrenor-Taak versuchte zu sprechen, aber kein Ton kam über seine Lippen. Die Zeitlo-sigkeit verschluckte jede Akustik, jedes Licht und jedes Gefühl - außer dem Gefühl abso-luter Wärmelosigkeit.
    Der Lare versuchte sich zu bewegen, aber kein einziger Muskel gehorchte dem Befehl seines Gehirns. Aber wenigstens konnte er noch denken und Eindrücke aufnehmen.
    Und dann begann sich der Bann allmählich zu lösen.
    Er konnte wieder Harnos Gedankenimpulse empfangen. Sie krochen förmlich durch sei-ne Gehirnwindungen, bis sie das Bewußtseinszentrum erreichten und verständlich wur-den.
    Die Zeit läßt sich nicht mehr kontrollieren, wir stürzen in Vergangenheit oder Zukunft... ich weiß es nicht. Wir werden manipuliert.
    Von wem, Harno? Von wem?
    Von jemand oder etwas, das mächtig er ist als wir.
    Allmählich drang blasser Schimmer in das absolute Dunkel, das sie einhüllte. Umrisse und Konturen wurden sichtbar, blieben jedoch vorerst noch unkenntlich. Hotrenor glaubte einen warmen Luftzug zu verspüren, und die Luft roch nach Pflanzen und Blüten. Es war nicht die Luft im Innern der GORSELL.
    Ein heller Fleck schälte sich aus dem nun dämmerigen Nichts, rund und fast senkrecht über ihnen. Er strahlte Wärme aus, die die furchtbare Kälte des Eiswindes der Zeit verdrängte. Und es wurde lichter um sie.
    Hotrenor sah nach unten und bemerkte, daß seine Füße wieder auf festem Boden stan-den, auf einem Boden, der mit Gras bedeckt war. Dazwischen wuchsen bunte Blumen, an die er sich vage erinnern konnte.
    Aber zuviel Blumen auf zu vielen Welten glichen sich ...
    Er blickte wieder nach oben. Rund um den hellen Fleck verblaßte die Schwärze und machte einem satten Blau Platz. Einige weiße Flecke unterbrachen das Blau.
    Eine Sonne, ein Himmel... und Wolken!
    Hotrenor-Taak stand auf der Oberfläche eines Planeten!
    Harno! Wo sind wir? Ist das hier...?
    Es ist Terra, Hotrenor!
    Wie Schuppen fiel es dem Laren von den Augen. Natürlich, das hier mußte die Erde sein, irgendwo im Süden der gemäßigten Zone, wenn das Gebiet nördlich des Äquators lag.
    Aber wie kamen er und Harno hierher?
    Die Landschaft wurde immer deutlicher. Dort, wo kein Gras und keine Blume wuchsen, war Felsen. Einige niedrige Büsche fielen auf, und sie waren halb vertrocknet und dornig. Wasser schien es hier nicht im Überfluß zu geben. Rechts und links eines schmalen Pfa-des gediehen sogar Kakteen.
    Hotrenor glaubte, hinter sich ein Geräusch zu hören. Schnell drehte er sich um und

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