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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonne Mugnam ausgesucht hat.
    Darüber hatte Adams schon auf Gäa nachgedacht, denn auch Roctin-Par hatte dafür keinen plausiblen Grund angeben können. War es möglich, daß nicht nur Harno, sondern auch der alte Lare „von außen" Beeinflußt worden war?
    Es kann sich durchaus um natürliche Phänomene handeln, Betty. Du weißt so gut wie ich, welchen Überraschungen wir schon im Raum begegneten. Dimensionsfalten, Zeitebenen, schwarzen Löchern - und alle waren nicht stabil und wanderten. Es gab auch Überschneidungen, und wenn ich mich um fünfzehn Jahrhunderte zurückerinnere, gab es diese Erscheinungen sogar auf der guten alten Erde, ohne daß unsere Wissenschaftler etwas damit anfangen konnten.
    Auch Betty Toufry erinnerte sich daran. Es hatte damals unter Wissenschaftlern, Exper-ten und interessierten Laien heftige Diskussionen und sogar Beschimpfungen gegeben. Jeder hielt den Anhänger der anderen Theorie für einen Phantasten oder gar Lügner, bis man endlich im 21. Jahrhundert begann, die Wahrheit zu erkennen.
    Schnittpunkte von Zeitlinien und Raumfalten überlagerten sich und erzeugten die bis dahin unerklärlichen Phänomene, hinzu kamen die untrüglichen Anzeichen eines sich anbahnenden Polsprungs, der zum Glück nicht stattfand.
    Du meinst, hier könnte es ähnlich sein, Homer?
    Ich halte es nicht für ausgeschlossen, wenn das auch längst keine vollständige Erklärung zuläßt. Wir wissen, daß Harno sehr enge Beziehungen zu Dimensionen hat, die uns unerreichbar sind. Er sprach einmal vom Ende der Zeit und auch davon, daß sich an die-sem für uns unbegreiflichen Punkt in fernster Zukunft die Begriffe umkehren und sich das eine in das andere verwandeln würde. Ich sehe jedoch in diesen Andeutungen keinen Zusammenhang mit Mugnam.
    Adams schloß die Augen. Er verspürte Müdigkeit und Entmutigung. In diesem Augenblick wäre er froh gewesen, in Terrania-City zu sein und hinter seinem Schreibtisch mit den Kontrollen zu sitzen, die ihn mit allen Teilen der Welt verbanden. Dorthin gehörte er, nicht aber in dieses Schiff und in dieses Sonnensystem, das ein Rätsel nach dem anderen aufgab.
    Aber Julian Tifflor hatte ihm einen Auftrag erteilt, und er wußte selbst, wie wichtig seine Erledigung war. Außerdem, so sagte er sich, gab es in Terrania im Augenblick ohnehin nicht viel für ihn zu tun.
    Er schlief ein, und als man ihn weckte, setzte die HANZARO gerade zur Landung auf Mugnammor an.
     
    *
     
    Der Krater befand sich ziemlich genau in der Mitte einer riesigen Ebene, die von niedri-gen Bergen eingerahmt wurde. Es blieb genügend Platz für eine ungefährliche Landung, und es gelang Kon Takim, das Schiff ohne jede Erschütterung aufzusetzen.
    Zuvor war der Planet mehrmals in geringer Höhe umkreist worden. Wie fast erwartet und befürchtet, gab es keine Spur der gesuchten GORSELL.
    „Wir werden am vorgesehenen Ort landen", hatte Kommandant Benjam angeordnet.
    „Und von dort aus schicken wir ein paar Gleiter los. Sie können niedriger fliegen als die HANZARO und sehen mehr."
    Vergeblich bemühte sich Adams-Toufry, telepathische Impulse aufzufangen. Harno konnte sich abschirmen, das war bekannt, aber der Lare konnte das nicht. Wenn er lebte und somit auch dachte, mußten zumindest schwache Gedankenmuster registriert werden können.
    Aber außer dem Gedankenwirrwarr der Schiffsbesatzung empfing Adams-Toufry nichts.
    Nach wiederholten Analysen wurden die Luken geöffnet. Kommandant Benjam verließ mit einigen Experten das Schiff, um eine erste Untersuchung vorzunehmen. Der Kraterrand war gut einen Kilometer entfernt.
    Der klare Himmel von Mugnam hatte eine grünliche Einfärbung. Die Temperatur war an-genehm, die Luft lau und trotzdem frisch. So sehr Benjam sich auch umsah, er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Was er vermißte, waren Felsbrocken und Wrackteile. Wenn es hier wirklich eine Explosion gegeben hatte, mußten auch Trümmer vorhanden sein.
    Es gab aber keine.
    Das erschien ihm auf der einen Seite äußerst beruhigend, auf der anderen gab diese Tatsache neue Rätsel auf. Wenn an dieser Stelle nicht die GORSELL explodiert war, was dann?
    Die Gruppe, bei der sich auch Chefphysiker All Pallas mit seinen tragbaren Meßinstrumenten befand, wagte sich bis zum Kraterrand vor. Er begann ohne jeden Übergang, so als hätten Giganten ihn mit einem riesigen Spatenstich ausgehoben. Das Randgef alle betrug etwa dreißig Grad. Der Aushub jedoch fehlte.
    „Nun, Pallas?" fragte Benjam ungeduldig.
    Der

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