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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiff, das ihr seht, ist nur ein Zeitschatten. Es ist nicht real, obwohl es tausendfach existieren mag, in tausend verschiedenen Zeiten. Richtet die Feldlinien von starken Gravi-tationsprojektoren darauf, konzentriert und lange. Es hebt gewisse Einflüsse auf.
    Was hat Gravitation mit Zeit zu tun?, konnte Adams sich nicht zu fragen enthalten.
    Betty leitete die Impulse verstärkt weiter, ähnlich einer Relais-Station.
    Sie ist eine der Ursachen für das Vergehen der Zeit, kam es zurück.
    Gut, unser Schiff verfügt über solche Projektoren. Und dann?
    Es ist nur ein Versuch, mehr nicht.
    Du erwähntest Terra - was ist damit?
    Doch diesmal blieb die Antwort aus. Es war so, als hätte sich plötzlich ohne jede Ankün-digung ein isolierender Schirm zwischen Adams-Toufry und Harno geschoben, der jede Verbindung unterbrach.
    Adams sah hinüber zu dem Schiff im Nebel. Er überlegte, ob er nicht doch einfach hingehen und es untersuchen sollte, aber Betty Toufrys Warnung war eindeutig und ultimativ: Du wirst es nicht tun, Homer, oder ich werde dich verlassen. Und wenn ich als körperlo-ses Energiewesen in den Universen und zwischen den Zeiten umherirren müßte, wie einst Ernst Ellert, ich werde dich verlassen, wenn du zu diesem Schiff gehst.
    Kehre um! Harno hat uns gesagt, was zu tun ist.
    Adams hatte sich nicht von der Stelle gerührt, also fiel es ihm auch nicht schwer, die Markierung im Sand wiederzufinden. Er drehte sich um und folgte der Richtung des Pfeils.
    Der Boden war eben noch glatt und verlief waagerecht, und urplötzlich war die Steigung der Kraterwand wieder da. Das fast angenehm gewordene Kribbeln im Körper hörte auf, und als er noch ein paar Schritte weitergegangen war, erblickte er die HANZARO.
    „Kommandant Benjam, hören Sie mich?"
    „Der Kommandant schläft, hier spricht Kon Takim. Er hat stundenlang auf eine Nachricht von Ihnen gewartet. Was haben Sie denn solange in dem öden Krater gemacht? Eine Suchmannschaft konnte Sie nirgendwo entdecken."
    Adams versuchte, seine Überraschung zu meistern.
    „Ich war nicht mehr als zwanzig Minuten im Krater."
    „Dann geht Ihre Uhr falsch, mein Lieber. Sie betraten ihn ziemlich genau vor sieben Stunden."
    „Unmöglich!" rief Adams, ehe ihm bewußt wurde, wie unsinnig dieses Wort inzwischen geworden war.
    „Na, jedenfalls sind Sie wieder heil zurück. Aber ich glaube, der Kommandant verlangt eine Erklärung. Ich werde ihn wecken."
    „Von mir aus", genehmigte Adams müde. „Ich muß ohnehin mit ihm reden."
    Hinter ihm hatte sich die Lücke in der Zeitblase längst geschlossen.
     
    *
     
    Benjam hörte zu, ohne Adams zu unterbrechen. Dann meinte er: „Eine fremde Landschaft, sagen Sie? Ich habe selbst am Rand des Kraters gestanden und hinabgeschaut. Wollen Sie behaupten, daß meine Leute und ich blind sind?"
    Allmählich begann Adams die Geduld zu verlieren.
    „Hören Sie, Kommandant, ich bin ebenso wenig verrückt wie Sie blind sind. Ich hatte mit Betty Toufrys Hilfe telepathischen Kontakt mit Harno. Er befindet sich dort in dem Krater - oder auf Terra. In einer anderen Zeit. Er sprach von einem Zeitschatten innerhalb des Zeitvakuums - zum Teufel, ich weiß auch nicht, wie ich Ihnen das erklären soll!"
    „Und was ist das mit den Gravitationsprojektoren?"
    Adams seufzte.
    „Das habe ich Ihnen doch bereits erklärt. Ich werde es noch einmal tun, aber ich rate Ih-nen, Ihren Chefphysiker zu holen. Er versteht davon mehr als wir beide zusammen."
    Benjam befolgte den Rat ohne Protest.
    Noch einmal berichtete Adams, was geschehen war, diesmal noch ausführlicher. Zum Schluß fragte er: „Was stellen Sie sich unter einem Zeitschatten vor?"
    All Pallas hatte sich einige Notizen gemacht. Er sah auf.
    „Zeitschatten ...? Ich stelle mir darunter eine Art Projektion vor. Das Schiff, in dem sich Harno und der Lare befinden, steht nicht dort drüben in dem Krater, der in Wirklichkeit keiner ist. Terra wurde erwähnt, also befindet es sich auch dort. Wahrscheinlich nicht in der Gegenwart, sondern in Vergangenheit oder Zukunft. Aber das Schiff wirft einen Schat-ten durch Raum und Zeit. Dafür kann es zwei Grunde geben."
    „Und die wären?"
    „Erst einmal die Tatsache, daß die Zeitversetzung hier auf Mugnammor erfolgte, und zweitens könnten die seltsamen astrophysikalischen Gegebenheiten dieses Systems dar-an schuld sein. Das Schiff entmaterialisierte nicht vollständig, sondern nur teilweise."
    „Es stand wie hinter Nebelschleiern", bestätigte Adams.
    „Ich

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