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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblick.
    Aber es war nicht ganz die Erde, wie er sie in Erinnerung hatte. Es war eine nicht technisierte, jungfräuliche Erde.
    Kreta! teilte Betty Toufry mit. Es muß Kreta sein, und der Ozean dort drüben - das Mittelmeer. Ja, ich bin ziemlich sicher.
    Und die Zeit? fragte Adams besorgt. In welche Zeit sind wir geraten?
    Das wußte die Mutantin auch nicht, die sich vergeblich bemühte, Kontakt mit Harno zu erhalten.
    Adams entsann sich seines ersten Eindringens in die Zeitblase. Es war alles ganz anders gewesen, auch die Landschaft. Und er hatte durch Betty Toufry die Gedankenimpul-se des Energiewesens empfangen können.
    Nicht so dieses Mal.
    Kein Schiff, kein Harno, kein Lebewesen. Nichts!
    Etwas ist nicht programmgemäß verlaufen, teilte Betty mit.
    Wie immer, wenn sie allein waren, sprach Adams laut: „Aber was? Wir haben genau das getan, was Harno uns empfahl. Die Gravitationsprojektoren haben einwandfrei gearbeitet, die GORSELL ist materialisiert. Wo ist sie geblieben, Betty?"
    In einer anderen Zeit. Der Ort ist der gleiche geblieben. Wir sind auf Kreta. Aber WANN? Ich weiß es nicht.
    „Vorchristlich?"
    Bestimmt, Homer. Sehr lange Zeit ist verstrichen.
    Adams sah sich nach allen Seiten um, aber er konnte kein Lebenszeichen entdecken.
    Die Landschaft war unberührt, nicht einmal einen Pfad gab es. Lediglich der nackte Fels zwischen den dornigen Büschen ermöglichte ein Weiterkommen.
    „Wir müssen versuchen, wieder ‚zurückzugehen’, zur HANZARO", schlug er vor, weil ihm nichts anderes einfiel. „Wir kennen die Richtung. Wir brauchen uns nur umzudrehen ..."
    Versuche es! kam Betty Toufrys Rat. Hier sind wir gestrandet.
    „Gestandet?"
    In Raum und Zeit, fügte Betty Toufry hinzu.
     
    *
     
    Wie richtig Betty Toufrys Vermutung war, sollte sich schnell erweisen. Adams ging den selben Weg zurück, den er gekommen war, aber statt wieder im Krater herauszukommen, nahm die ursprünglich gebliebene Erdlandschaft kein Ende.
    Immer schneller schritt er voran und stieg auf einen Hügel, von dem aus sich ihm eine großartige Aussicht bot. Aber Adams hatte jetzt wenig Sinn für die Schönheit der Landschaft. Seine Augen suchten nach einem Anhaltspunkt, der ihm Ort und Zeit verriet.
    Kreta - das konnte stimmen. Harno hatte den Namen der Insel erwähnt, und auch Betty Toufry war sich ziemlich sicher. Aber wenn es sich tatsächlich um Kreta handelte und wenn sie in eine andere Zeit versetzt worden waren, so hatte sich nicht viel verändert. Die gleiche hügelige Landschaft, die gleiche Vegetation, das blaue Meer im Hintergrund und der gleiche blaue Himmel.
    Was aber sollte ausgerechnet Kreta und die Vergangenheit der Insel mit der realen Ge-genwart des Jahres 3586 zu tun haben?
    Der Schlüssel zu den Geheimnissen der Gegenwart liegt immer in der Vergangenheit, so wie auch die Gegenwart die Zukunft mitformt, teilte Betty Toufry mit.
    „Trotzdem begreife ich nichts mehr", gab Adams zu, schwieg aber plötzlich, als er eine Bewegung zwischen den Büschen zu sehen glaubte.
    Nur ein Tier, beruhigte ihn Betty Toufry.
    Als sich die Büsche teilten, konnte Adams es erkennen. Es war niedrig und flach - eine riesige Echse. Der Rückenkamm war gezackt, der schuppige Schwanz lang und kräftig.
    Vorsichtig schob sich das wohl zwei Meter lange Geschöpf über die Felsen und kroch genau auf Adams zu.
    Bleib stehen! befahl die Mutantin, als Adams davonlaufen wollte. Es hat vielleicht noch nie einen Menschen gesehen.
    „Um so mehr Grund, sich einen anzusehen ..."
    Da er laut gesprochen hatte, was ihm plötzlich siedend heiß zu Bewußtsein kam, hätte das nur noch zwanzig oder dreißig Meter weit entfernte Tier ihn hören müssen, aber es reagierte nicht. Ruhig und gelassen kroch es weiter, obwohl sich leicht vermuten ließ, daß es sich wesentlich schneller bewegen konnte, wenn die Notwendigkeit dazu gegeben war.
    Trotz Betty Toufrys Warnung wich Adams ein paar Schritte zur Seite, als die Echse ihn fast erreicht hatte. Trockene Zweige knackten, als sein Gewicht sie zerbrachen, aber die Echse kroch weiter, als sei sie taub. Adams starrte ihr wie gebannt nach, bis sie jenseits des Hügelkamms untertauchte.
    Er atmete erleichtert auf.
    „Sie hat mich ignoriert, als wäre ich überhaupt nicht vorhanden, Betty! Kannst du das verstehen?"
    Ich versuche es, Homer. Wir sind hier, in einer uns unbekannten Zeitepoche, aber wir sind nicht wirklich hier. Wenigstens nicht ganz. Für den Boden, die Felsen und für die Bü-sche sind wir

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