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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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real vorhanden, aber nicht für Lebewesen.
    Adams gab sich damit nicht zufrieden. Auch wenn die Vermutung der Mutantin stimmte, so war es paradox, wenn er für die Echse praktisch Luft und für die übrige Umwelt Realität war.
    Die Sonne näherte sich dem Horizont und begann sich rot zu verfärben. Es war Adams klar, daß er sich nicht zu weit vom Ort seiner Materialisation entfernen durfte.
    Sollte es den Versuch geben, ihn „abzuholen", dann nur dort.
    Als er sich umwandte und noch einmal in Richtung des Meeres sah, bemerkte er den flackernden Schein eines Feuers. Davor bewegten sich menschliche Schatten.
    Geh hin, rief Betty Toufry. Es besteht keine Gefahr, denn sie sehen uns nicht. Aber ich kann ihre Gedanken empfangen.
    Zögernd befolgte Adams ihren Rat.
     
    *
     
    Sie waren braunhäutig und kaum anderthalb Meter groß. Der negroide Einschlag war unverkennbar. Ihre Waffen - Speere und Holzkeulen - lagen ein wenig abseits des Feuers, um das herum sie tanzten. Nur einige ältere Männer und Frauen saßen auf den Felsen und beteiligten sich nicht an dem Ritual.
    Adams war zwischen den letzten Büschen vor der Lichtung stehengeblieben.
    Fasziniert beobachtete er das nächtliche Tanzfest und versuchte sich an den Gedanken zu gewöh-nen, daß ihn niemand sehen konnte, weil er real nicht vorhanden war. Aber noch gab es für Betty Toufrys Behauptung keinen Beweis.
    Setz dich zu ihnen an das Feuer, riet die Mutantin. Dann hast du deinen Beweis.
    Bist du verrückt?
    Betty Toufry antwortete nicht.
    Was denken sie? fragte Adams nach einer Weile.
    Sie wartete einige Minuten, dann erklärte sie, daß sich die Gedanken der Tanzenden um sehr alltägliche Dinge drehten, um das wärmende Feuer, das erhalten bleiben mußte, um ihre Götter, die sie durch den Tanz ehrten, um die Ernte und die Frauen.
    Eine halbe Stunde wartete Adams, dann faßte er sich ein Herz und trat vor in den Feuerschein. Er hob beide Hände zum Zeichen des Friedens, sagte aber nichts.
    Wenn sie nicht blind waren, müßten sie ihn jetzt sehen, aber sie sahen ihn nicht. Die Al-ten blieben ruhig an ihrem Platz sitzen, und die Jüngeren tanzten weiter, immer wilder und hektischer, so als nähere sich das Fest seinem Höhepunkt.
    Adams trat einen weiteren Schritt vor und griff nach dem Arm eines jungen Mannes, den der Tanz so erschöpft hatte, daß er für eine Weile aufgab.
    Adams' Hand ging durch den braunen Arm hindurch, als sei er nicht vorhanden.
    Alles ist relativ, erinnerte ihn Betty. Du glaubst, der Eingeborene sei nicht real, nur ein Geist. In Wirklichkeit bist du der Geist, der nicht Vorhandene. Aber sei vorsichtig! Das Feuer ist für sie und für dich vorhanden. Du würdest dich verbrennen.
    Adams spürte die Hitze, die von den Flammen ausging.
    Der junge Mann, der ihm den Beweis für die Behauptung der Mutantin geliefert hatte, begann wieder zu tanzen. Und er tanzte mitten durch Adams hindurch.
    Komm jetzt, forderte Betty Toufry ihn auf. Oder bist du noch immer nicht überzeugt?
    Du kannst laut reden, sie werden nichts hören.
    Adams zog sich aus dem Feuerkreis zurück. Erst als er wieder im überflüssigen Schutz des Gebüschs war, erwiderte er: „Ich bin überzeugt, Betty. Aber wir wissen noch immer nicht, in welcher Zeitepoche wir gelandet sind. Die Eingeborenen kamen von Afrika, das sieht doch ein Blinder, Ihr Ausse-hen beweist eindeutig, daß sie nicht einmal entfernt verwandt mit den späteren Bewoh-nern der Insel sind. Beide Kulturen haben nichts gemeinsam. Sie wurden also ausgerottet und verschwanden."
    Oder sie kehrten in ihre ursprüngliche Heimat zurück.
    Adams tappte durch die Dunkelheit, aber er wußte, daß er sich verirrt hatte. Erst morgen früh würde er den Platz wiederfinden, an dem er materialisiert war. Jetzt galt es, einen sicheren Ort aufzusuchen, um dort die Nacht zu verbringen. Eigentlich wäre es völlig ge-fahrlos gewesen, sich am Feuer der Eingeborenen niederzulassen, sie hätten ihn nie be-merkt. Aber wenn jemand zufällig einen brennenden Ast auf ihn geworfen hätte ...
    Es war ein Paradoxon und nicht zu erklären.
    Unter einem leicht überhängenden Felsen häufte er trockene Äste zusammen und berei-tete sich ein primitives Lager.
    Müde und erschöpft war er bald eingeschalten.
     
    *
     
    Betty Toufry weckte ihn, als die Sonne schon aufgegangen war.
    Ich bin nicht sicher, Homer, aber mir war, als hätte ich Gedankenimpulse von Harno empfangen. Weit, sehr weit weg ...
    Adams war sofort hellwach.
    „Von Harno?

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