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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Payne Hamiller und daran, daß die Regierung der LFT mißtrauisch geworden sein könnte.
    Boyt Margor stand vor dem Mädchen, das behauptete, Persephone, die Tochter Deme-ters zu sein, und versuchte, sie zur Mitarbeit zu bewegen. Er war beunruhigt, weil er fest-gestellt hatte, daß sie auf seine Bemühungen, sie geistig zu beeinflussen, nicht reagierte.
    „Nun?" fragte er. „Warum antwortest du nicht?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich werde den Schrein nicht öffnen", erklärte sie. „Ich weiß, was zu tun ist, aber ich wer-de Demeter nicht wecken, bevor sie in einem startbereiten Raumschiff ist."
    Krachender Donner unterbrach sie. Erschrocken fuhr sie herum. Das Blut wich aus ihren Wangen. Ihre Augen weiteten sich. Für Sekunden schien sie völlig verwirrt zu sein.
    Sie sprang vom Schrein herunter, stieß die Männer zur Seite und stürzte die Treppe hinunter. In panikartiger Angst untersuchte sie die Versorgungsmaschinerie des Konservierungssys-tems.
    „Keine Angst", sagte Boyt Margor. „Wir haben nichts beschädigt. Das ist nichts weiter als ein Herbstgewitter. Ich habe mir sagen lassen, daß sie hier heftiger sind als anderswo."
    Das Mädchen beruhigte sich rasch.
    Der Mutant stieg die Treppe langsam hinunter. Er hatte genau darauf geachtet, welche Teile des Versorgungssystems sie überprüft hatte. Er legte seine Hand auf ein Uförmiges Rohr.
    „Was geschieht, wenn ich dieses Rohr entferne?" fragte er.
    „Du würdest Demeter töten", erwiderte sie. „Tu es nicht."
    „Ich werde es tun, wenn du nicht mit uns zusammenarbeitest", erklärte er. „Es kommt mir nicht darauf an, Demeter zu töten. Wenn ich nicht mit ihr sprechen kann, ist es belanglos für mich, ob sie die Erde lebend oder tot verläßt."
    Das Mädchen blickte unsicher von einem der Männer zum anderen.
    „Du wagst es nicht, Demeter zu töten", sagte sie dann, aber ihr war anzuhören, daß sie sich ihrer Sache nicht wirklich sicher war.
    Boyt Margor rüttelte an dem Rohr, wobei er allerdings so vorsichtig vorging, daß es sich nicht ablöste. Er wollte Demeter auf keinen Fall töten. Er wollte sie lebend, denn nur dann brachte sie ihm Vorteile.
    Jandra-Perse ließ sich nicht unter Druck setzen. Verächtlich schürzte sie die Lippen.
    „Mich täuschst du nicht", sagte sie.
    „Gibt es einen triftigen Grund dafür, daß Demeter die Erde verlassen will?" fragte der Mutant.
    „Sie war lange genug hier. Sie will zurück zu ihrer Heimatwelt."
    „Das wollte sie, als sie sich in den Schrein gelegt hat", erwiderte Margor. „Doch inzwischen ist viel Zeit vergangen. Vielleicht sieht jetzt alles anders aus? Vielleicht gefällt ihr die Welt, in der wir heute leben, so gut, daß sie bleiben will? Kannst du ihr diese Entscheidung abnehmen?"
    „Ich weiß, was ich weiß", erklärte sie trotzig. „Beschafft das Raumschiff."
    „Das ist nicht so ohne weiteres möglich", sagte Margor.
    „Ich weiß, daß es möglich ist", entgegnete sie zornig.
    Boyt Margor blickte zu der Kiste hinüber, hinter der der Tote lag. Er fragte sich, ob es Sinn hatte, mit dem Mädchen zu verhandeln, wenn sie offenbar doch nicht bereit war, Demeter zu wecken und den Schrein zu öffnen.
    „Also gut", sagte der Mutant. „Ich werde für ein Raumschiff sorgen. Doch nur unter einer Bedingung. Ich will, daß du Demeter weckst. Hier und jetzt."
    Jandra-Perse schüttelte den Kopf.
    Boyt Margor wandte sich entschlossen an seine Mitarbeiter.
    „Wir brechen den Schrein auf", sagte er. „Wir versuchen erst noch einmal, ihn mit Hilfe der eingebauten Technik zu öffnen, wenn das jedoch nicht innerhalb einer Stunde gelingt, setzen wir eine Sprengladung an.
    „Das wollen Sie nicht wirklich", rief das Mädchen stammelnd.
    „Bringt sie hinaus", befahl Margor. „Wenn sie sich wehrt, denkt daran, daß sie Bannister umgebracht hat."
    Die Tochter Demeters erbleichte. Sie richtete sich hoch auf. Ihre Haltung ließ erkennen, daß sie kämpfen würde. Sie blickte Boyt Margor an, doch dieser beachtete sie nicht mehr.
    Verängstigt und zutiefst bestürzt lief sie zu der Versorgungsmaschinerie. Boyt Margor beobachtete sie kalt lächelnd. Er hoffte noch immer, daß sie nachgeben würde.
    Der Orkan erschütterte die Halle. Die Donnerschläge ließen das Mädchen immer wieder zusammenzucken und minderten ihre Konzentration. Die Überlegenheit Boyt Margors wurde von Sekunde zu Sekunde deutlicher.
    Jandra-Perse spürte, daß sie sich in einer uferlosen Gefahr befand.
    Boyt Margor ging zu ihr hin. Er war

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