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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte oder nicht. Am Himmel spiegelte sich dieser Kampf wider.
    Zum einen drängte die Dunkelheit in ihrem blassen Grau, und auch der Mond sah aus wie ein bleiches Bildnis, zum anderen aber zeigte sich im Osten bereits ein breiter, heller Streifen, der die Nacht allmählich verabschiedete.
    Das machte sich auch auf der Erde bemerkbar, wo es aussah, als wäre jemand dabei, einen großen Vorhang intervallweise wegzuziehen, um die Landschaft nur ganz allmählich zu präsentieren.
    Dazu gehörte auch ein Gebiet im Südwesten Englands, das in der ganzen Welt ein Begriff und in den letzten Jahren zu einer Pilgerstätte geworden war.
    Stonehenge!
    Ein uraltes Szenario aus mächtigen Felsen und Steinen, aufgebaut in verschieden großen Kreisen, versehen mit geheimnisvollen Fenstern und Löchern, die so ausgerichtet waren, daß die auf- oder auch untergehende Sonne ihre Strahlen durch die Fenster schicken konnte. Die Gänge zwischen den Steinen wurden somit ausgeleuchtet.
    Besonders im Sommer wurde Stonehenge von Touristen überflutet, und die Behörden hatten dem Rechnung getragen und die unmittelbare Umgebung kurzerhand abgesperrt. Niemand sollte mehr diese Kultstätte betreten. Zu viele Gläubige hatten sich schon an den Steinen zu schaffen gemacht und sich ihre Souvenirs abgehackt wie vor Jahren beim Fall der Berliner Mauer.
    Stonehenge war ein Phänomen. Zahlreiche, schlaue Köpfe hatten sich die Gehirne darüber zermartert, wer diese Steinringe aufgestellt hatte, zu einer befriedigenden Lösung war man nicht gekommen.
    Die einen glaubten daran, daß es Götter gewesen waren, die anderen erklärten es sich auf wissenschaftlicher Basis, daß Steinzeitmenschen hier einen gewaltigen Sonnen- und Mondaltar errichtet hatten, ohne an irgendeine Magie dabei zu denken.
    Was stimmte oder nicht – niemand wußte es. Der Streit aber hielt diejenigen nicht von einem Besuch der Steine ab, die an ihre Kraft glaubten. Sie kamen, um zu meditieren, aber sie waren auch immer wieder enttäuscht, daß sie sich in einer gewissen Entfernung niederlassen mußten, denn an den eigentlichen Ring kamen sie nicht heran.
    So waren sie gezwungen, außerhalb zu campieren, und dort standen dann ihre Zelte, dort parkten auf den ausgewiesenen Flächen die Wohnwagen und Wohnmobile, dort gab es Andenkenbuden, wo alles mögliche verkauft wurde, was nur im entferntesten nach Esoterik roch.
    Besonders in den hellen und kurzen Nächten kamen die Bewunderer und Gläubigen. Nicht nur aus England. Stonehenge war ein Pilgerziel aus ganz Europa, und selbst aus den Staaten fuhr man über den großen Teich an diese alte Stätte.
    In den umliegenden Orten profitierten kleine Hotels und Gasthäuser sowie private Zimmervermieter von diesem Boom. Sie waren fast immer ausgebucht.
    Sid Hanson gehörte zu denjenigen, die mit dem Wohnmobil angereist waren. Und er hatte das Glück gehabt, einen Parkplatz am nördlichen Rand dieser großen Fläche zu bekommen. Von diesem Platz aus hatte er, wenn er sich auf das Dach seines Wagens setzte, einen guten Blick auf die Steine. Es sah aus wie auf einer der zahlreichen Postkarten, die verkauft wurden, und Sidney Hanson gehörte zu den Menschen, die an die Kraft und das Wunder der Steine glaubten.
    Er war kein Skeptiker. Er rechnete mit einer sehr starken fremden Kraft, die auf die Menschen überfloß und ihnen dann die Augen für gewisse Dinge öffnete.
    Hanson war so etwas wie ein Lehrer für Esoterik. Er leitete Kurse und hatte sich besonders auf die alten Magien der Urvölker konzentriert. Von ihnen, da war er sich sicher, konnte die heutige Generation noch viel lernen.
    Ob die Völker nun auf der Erde entstanden waren oder sich aus dem All gelöst hatten, um die Erde zu besiedeln, das war ihm egal.
    Er nahm die Steine als eine besondere Tatsache hin und wußte einmal mehr, daß sie von einem Geheimnis umgeben waren.
    Er ganz persönlich glaubte daran. Da konnten andere sagen, was sie wollten, beirren ließ er sich nicht.
    Für ihn waren zwei Dinge wichtig.
    Der Sonnenauf- und der Sonnenuntergang. Wenn sie stattfanden, spielte das Licht dabei eine besondere Rolle. Dann fiel es eben in einem bestimmten Winkel auf das Gebiet der Steine und leuchtete dort durch die entsprechenden Fenster. Es schien die Korridore zwischen den Kreisen zu vergolden. So war die Kraft am deutlichsten spürbar. Da spürten die Menschen etwas von dem Geist und der Botschaft der fernen Vergangenheit, die für Hanson nicht verschwunden war, sondern sich

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