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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sonnenaufgang von Stonehenge mitzuerleben. Nicht alle Beobachter hatten es so gut wie die Hansons mit ihrem Wohnmobil. Sie mußten sich schon auf kleine Leitern oder Stühle stellen, um den Sonnenaufgang über den Steinen erleben zu können.
    Der Himmel hatte sich bereits verändert. Das Grau war einem leichten Rotton gewichen. Dann dauerte es nicht lange, bis der erste Sonnenstrahl die Erde erreichte.
    Darauf warteten alle.
    Die Hansons saßen dicht beisammen. Auf Gabys Schoß lag der Camcorder. Sid hielt das Glas gegen seine Augen und stellte noch einmal die genaue Schärfe ein.
    Seine Lippen zeigten ein breites Lächeln. Er fand das Bild, obwohl er wegen der noch schlechten Lichtverhältnisse nicht viel sah, einfach überwältigend. Er sah die nächsten Blöcke, die breit und flach auf Säulen lagen. Er konnte genau den Kreis nachvollziehen, und er sah auch die kleinen Formationen, die im Schlagschatten der großen Kreise beinahe verschwanden.
    Ein imponierendes Bild, wie auch die Skeptiker hatten zugeben müssen. Diese Steine besaßen etwas wie ein besonderes Flair.
    »Und?« fragte seine Frau leise. »Was siehst du?«
    »Es ist super.«
    »Das glaube ich dir.«
    »Man kann alles erkennen, eine herrliche Breite, und es wird noch besser, wenn der erste Sonnenstrahl die Steine genau im richtigen Winkel trifft. Wir haben Glück mit dem Wetter.«
    »Darf ich auch mal?« Gaby erhielt keine Antwort. Sie mußte ihre Bitte wiederholen, um Sid von dem Anblick wegzureißen.
    »Ach ja, entschuldige, aber ich…« Er ließ das Glas sinken und drückte es seiner Frau in die Hand.
    »Danke.«
    Während Gaby schaute, holte Sid eine Blechschachtel aus der Hosentasche und klappte sie auf. Als Inhalt lagen dort dicht an dicht die selbstgedrehten Zigaretten. Er bereitete sie immer am Abend für den nächsten Tag vor.
    Sid steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen, spie noch einen Krümel aus und hielt die Zigarette an die leckende Flamme des alten Sturmfeuerzeugs.
    Er inhalierte den Rauch und ließ ihn durch die Nasenlöcher wieder ausströmen. Mit dem bloßen Auge war viel weniger zu erkennen, da standen die Steine noch wie eine stumpfe Masse. Die einzelnen Zwischenräume waren mehr zu ahnen, als zu sehen. Das würde sich bald ändern. Er dachte darüber nach, wie sie den Tag verbringen sollten. Über die Absperrung kamen sie nicht hinweg. Es gab Leute, die es versucht hatten, die aber waren von den Wächtern zurückgescheucht worden, denn Ausnahmen gab es nicht. Nicht einmal zu bestechen waren sie. Bei größeren Summen sah es möglicherweise anders aus, aber wer hatte die schon?
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Gaby.
    »Was sagst du?«
    »Das ist unmöglich.«
    »Was?«
    Sie ließ das Glas sinken. »Sieh selbst«, flüsterte sie. »Schau hindurch, dann weißt du Bescheid. Genau in der Mitte. Ich werde es filmen, das muß man festhalten.«
    Sid nahm das Glas. Es war noch feucht vom Schweiß der beiden Frauenhände, doch das störte Sid nicht. Er wollte endlich sehen, was auch seine Frau gesehen hatte. Groß zu verändern brauchte er die Schärfe nicht.
    Was er sah, ließ ihn fast zu Eis werden.
    In einem der Korridore, genau zwischen zwei der mächtigsten Steine, bewegte sich eine Frau!
    ***
    Sid Hanson hielt den Atem an!
    Eine Frau? Ja, es war eine Frau, aber sie verdiente diesen Namen im Prinzip nicht. Sie war eine Erscheinung wie aus einem Fantasy-Film, eine Kriegerin mit kurzen blonden Haaren. Im Nacken schmückte sie ein Zopf.
    Sie stand einfach zwischen den Steinen, als hätte sie sich dort materialisiert.
    Und sie schaute nach vorn.
    Ihr Gesicht war so nah. Hanson sah die harten Züge, den breiten Mund, dessen Unterlippe ein wenig nach vorn geschoben war. Auch die hellen Augen, die gerade Nase und eine helle Haut, die sich scharf über die Wangen spannte.
    Sie war nackt und trotzdem angezogen.
    Ein langer Mantel aus dunklem Stoff umwehte ihre Gestalt. Er war an der Vorderseite nicht ganz geschlossen. Ein von oben nach unten führender Spalt klaffte auf, und in diesem Zwischenraum schimmerte zum größten Teil die nackte Haut durch. Nur in Höhe der Hüfte trug sie ein dunkles Korsett, das aber kaum etwas verbarg.
    Was dem Betrachter beinahe noch stärker auffiel als die Frau selbst, war ihre Waffe, denn sie hielt in der rechten Hand ein glänzendes Schwert, dessen lange Klinge mit der Spitze zu Boden wies und dort Flecken zeigte, die durchaus Reste eingetrockneten Menschenbluts sein konnten.
    Diese Person war

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