Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nie danebengeschossen. Treffen würde er immer, wenn auch nicht tödlich. Aber die Chancen standen für beide Männer nicht gut…
    ***
    Die Tür war zu. Zwischen ihr und mir lag Ernesto Dorani so unbeweglich auf dem Steinboden, daß ich schon das Schlimmste befürchtete. In einer Reflexbewegung hatte ich die Beretta gezogen, sie aber wieder weggesteckt, denn sie brauchte ich nicht.
    Statt dessen ging ich auf den Pfarrer zu, der sich auch dann nicht bewegte, als ich neben ihm kniete.
    Der Schock hatte ihn steif werden lassen, denn die Kugel hatte ihn nicht tödlich erwischt. Sein Glück war die letzte Drehbewegung gewesen, da hatte der Allmächtige wirklich seine schützende Hand über ihn gehalten.
    Ich schaute mir die Wunde an.
    An der linken Schulter war das T-Shirt zerfetzt. Dort hatte ihn die Kugel gestreift.
    Aus der Wunde sickerte Blut, und als ich den Arm in Höhe des Ellbogens berührte, zuckte der Mann zusammen. Sein starres Gesicht veränderte sich, auch in seine Augen kehrte Leben zurück, und auf den Zügen zeichnete sich der Schmerz ab.
    Der Schock war vorbei.
    »Du lebst, Freund…«
    Er holte tief Luft. Sein Schnaufen begleitete auch seine Antwort. »Okay, ich lebe«, murmelte er.
    »Aber was ist geschehen?« Er dachte wohl nach, hatte die Lösung gefunden und fing plötzlich heftig an zu zittern. Ich legte ihm eine Hand auf den Körper, um ihn zu beruhigen. Mit der anderen stützte ich mich ab und schaute mich auch zu den Fenstern hin um, weil ich damit rechnete, daß der eine oder andere Killer dort auftauchte.
    Es ließ sich niemand blicken.
    Sie setzten also nicht nach, und ich überlegte, was das zu bedeuten hatte.
    Es gab nur eine Lösung: Sie wollten, daß wir im Haus blieben. Wenn wir den Versuch starteten, das Haus zu verlassen, würden sie schießen und diesmal besser zielen.
    Ich konnte mir ein verbissenes Lächeln nicht verkneifen. Wir hatten ja vorgehabt, im Haus zu bleiben. Daß es auf eine derartige Art und Weise geschehen würde, damit hatte keiner von uns rechnen können.
    »Durst habe ich noch immer!« flüsterte der Pfarrer. Er bewies damit, daß er trotz seiner miesen Lage den Humor nicht verloren hatte.
    »Ist nur schlecht mit dem Wasserholen.«
    »Weiß ich, John. Sie sind da, nicht?«
    »Ich habe nur einen gesehen.«
    »Es sind aber drei, glaube mir«, flüsterte er. »Diese Hundesöhne haben uns reingelegt. Die haben mir eine Falle gestellt, in die ich hineingetappt bin.«
    »Wäre ich auch, Partner.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Wenn nur die Schulter nicht so brennen würde. Es kommt mir vor, als hätte jemand noch einmal Säure hineingekippt. Das ist eine verfluchte - der Herr möge mir verzeihen - Scheiße.«
    »Richtig.«
    »Und wie kommen wir da wieder raus, Mr. Sinclair?«
    »Nicht bei Tageslicht.«
    »Warte, bis es dunkel wird«, murmelte er und fügte noch etwas hinzu, »dann kommen die Blutsauger aus ihren Löchern.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Die haben dann perfekte Rückendeckung. Das darf man keinem sagen. Drei Killer, die irgendwelchen Vampiren den Rücken decken, damit die Blut saugen können. Wenn ich darüber nachdenke, dann…«
    »Tu es lieber nicht.«
    »Ja, du hast recht.«
    »So, und jetzt werde ich mich mal um deinen Kratzer an der Schulter kümmern.«
    »Kratzer?«
    »Mehr ist es nicht.«
    »Klar, für dich, aber ich sehe es anders.«
    Ich sagte nichts und freute mich, ein sauberes Taschentuch mitgenommen zu haben. »Es wird ein wenig weh tun, aber Indianer kennen keinen Schmerz.«
    »Pfarrer auch nicht.«
    »Das kannst du gleich beweisen, alter Junge.«
    Er bewies es auch, und ich zog den Hut vor ihm. Nur ein leises Stöhnen drang über seine Lippen, als ich den »Verband« anlegte. Ich knotete das Taschentuch zusammen, nickte dem Pfarrer zu und erklärte, daß ich nicht mehr machen könnte.
    »Mal schauen, ob ich stehen kann.«
    Ich grinste ihn an. »Du hast doch nichts am Fuß.«
    »Man kann nie wissen.« Er stand auf, dabei schielte er zu den Fenstern, ebenso wie ich, aber wir entdeckten keine fremde Bewegung. Wenn die Killer lauerten, was sie bestimmt taten, dann nicht direkt am Haus, sondern ein Stück entfernt, allerdings in einer für sie günstigen Schußentfernung.
    Ein wenig blaß um die Nase, aber ansonsten ziemlich sicher auf den Beinen durchquerte der junge Geistliche die Halle. »Ich denke, daß ich okay bin«, sagte er.
    »Halte dich trotzdem von den Fenstern fern.«
    »Und du?«
    »Ich schaue nach.«
    Der junge Pfarrer wollte

Weitere Kostenlose Bücher