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0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erzählen, was geschehen war, aber ich hatte sie auf der anderen Seite aus dem Konzept bringen wollen. Sie waren bisher sehr sicher gewesen, sie hatten sich auf die Vampire verlassen und sie praktisch zu ihren Verbündeten gezählt. Wenn es das nicht mehr gab, standen sie am Beginn. Entweder ließen sie uns laufen, was durchaus sein konnte, denn es gab keine Beweise gegen sie, oder sie erschossen uns. Dann luden sie sich zwei Morde aufs Gewissen. Bei einem Priester und bei einem Ausländer würde das Unruhe geben. Ich an ihrer Stelle hätte es nicht getan und wäre mit der anderen Möglichkeit zufrieden gewesen.
    Evani kehrte zurück.
    »Und? Was hast du herausgefunden?«
    »Nichts.«
    »Was heißt das - nichts?«
    »Ich habe kein Gesicht gesehen.«
    Maldini schwieg für einen Moment. »Auch nichts gespürt? Man sprach von einer Aura.«
    Evani hob die Schultern. »Da war alles normal.« Er wies mit der Mündung auf die wieder geschlossene Tür. »Ich glaube, der Bulle hat recht. Campos ist nicht mehr da.«
    »Und wer war Campos?« fragte der Priester.
    »Ein Blutsauger«, flüsterte Maldini. »Einer, der hier eingemauert worden ist. Vor langen, langen Jahren. Es soll noch zur Zeit der großen Dogen gewesen sein. Man hat ihn schlichtweg vergessen, aber er war nicht tot, er lebte wieder, er wollte Blut, und dieses Blut gab ihm Kraft. Wir haben die alte Geschichte gehört.« Maldini schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht daß ihr ihn vernichtet habt. Er hat sich euch nicht gezeigt, er wollte, daß seine Brüder frisches Blut bekommen.« Sein Gesicht verzog sich zu einem scharfen Grinsen. »Verdammt, das wollen wir auch. Wir wollen, daß unsere Freunde in den Gräbern satt werden. Sie sollen schließlich nicht umsonst gestorben sein. Das ist die neue Methode, Leichen verschwinden zu lassen. Man macht sie zu Vampiren und gibt ihnen Gräber. Man muß eben erfinderisch sein, und der auf ewig Verfluchte wird uns sicherlich dafür seine Dankbarkeit erweisen.«
    Mir gefiel seine Rede, denn alles deutete darauf hin, daß er sich für die Möglichkeit entschlossen hatte, uns den Blutsaugern zu übergeben. Mir war das recht, auch wenn ich nicht so tat und ihm eine gewisse Furcht vorspielte.
    »Was soll das heißen? Wie soll ich das verstehen? Die Vampire sollen unser Blut trinken?«
    »So wird es sein.« Maldini lachte, und die anderen beiden fielen mit ein. »Es wird doch wunderbar sein, wenn wir einen Pfaffen und einen Bullen als untoten Blutsauger durch die Landschaft laufen sehen. Das ist einmalig, das war noch nie da.«
    Ich senkte den Kopf.
    Neben mir atmete der Pfarrer heftig.
    Die drei Mafiosi hatten ihren Spaß. Sie zogen sich zurück. »Blut«, sagte Maldini. »Unsere Freunde haben lange kein Blut mehr bekommen. Sie gieren danach. Sie können es in ihren Gräbern kaum noch aushalten. Die Sonne hat bereits an Kraft verloren. Bald wird sie untergegangen sein, das ist dann ihre Zeit. Dreht euch um!«
    Wir taten es.
    Ich wußte, was kam, ich warnte Ernesto mit einem Blick. Beide kamen wir trotzdem nicht davon.
    Zwei Schläge erwischten uns im Nacken.
    Für mich versank die Welt in einem reißenden Strudel, und ich wußte, daß es Ernesto nicht anders erging…
    Dann erwachten wir!
    Irgendwann krochen wir aus dem Dunkel der Bewußtlosigkeit hervor. Ich hatte das Gefühl, als läge Schleim um meinem Körper, der sich immer mehr verdichtete und mich festhalten wollte. Mein Kopf schmerzte, aber mehr im Nacken als im Schädel, denn im Nacken hatte mich der wuchtige Hieb getroffen.
    Ich hörte das Stöhnen und die flüsternde Stimme. Neben mir war ein Schatten dabei, sich aufzurichten. Der junge Priester war zur selben Zeit aus seinem Zustand erwacht wie ich.
    »Jetzt haben sie uns, John…«
    Ich sagte nichts. Dafür tastete ich meinen Körper nach Waffen ab und war froh, daß man mir die Beretta und das Kreuz gelassen hatte. Mochten die drei Männer in ihrem Job auch noch so abgebrüht sein, was für sie nicht sein durfte, das konnte nicht sein. Sie wußten ja nicht, mit wem sie es tatsächlich zu tun hatten. Für sie waren wir glücklicherweise nur ein Polizist und ein Priester. Das hatte uns wohl das Leben gerettet.
    »Kannst du aufstehen?«
    »Ich würde am liebsten liegenbleiben, John.«
    »Das geht nicht. Wir müssen weg.«
    »Sie waren noch nicht da, wie?«
    »Nein.«
    »Sollen wir hier nicht auf sie warten?«
    Ich stellte mich erst einmal hin, was gar nicht so einfach war. Sicherheitshalber nutzte ich die Wand als

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