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0865 - Aus Tinte geboren

0865 - Aus Tinte geboren

Titel: 0865 - Aus Tinte geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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öffnete das Maul und zeigte die Zähne. Es sah aus, als würde sie über seinen erfolglosen Versuch einer Gegenwehr lachen.
    Mit einem Mal brach wieder sein Zorn durch. Was hatte er gemacht, dass ihn alle in diesem verfluchten Château bekämpfen wollten?
    So ging es nicht weiter!
    »Hol dich der Teufel!«, schrie er, als sie mit ihren Pfoten wieder nach ihm schlug. Dies waren die ersten Worte gewesen, die er vernommen hatte, und deshalb erschienen sie ihm wie eine magische Formel, um den Angriff der Katze abzuwehren.
    Er drehte sich um die eigene Achse und änderte ständig seine Form, um den Attacken der Katze zu entgehen.
    Mit einem seiner Tentakel traf er das kleine Raubtier und schleuderte es durch die Wand hindurch.
    Zwei Sekunden später sprang die Katze wieder durch die gleiche Stelle an der Wand auf ihn zu.
    Sie hieb erneut mit den Vorderpfoten auf ihn ein.
    Verschwinde von hier!, sendete sie ihm telepathisch zu. Du darfst nicht durch diese Tür in den Nebenraum gelangen. Dein Hiersein weckt sonst Dinge, die für ewig schlafen sollen!
    Der Dämon war außer sich vor Wut.
    »Ich lasse mich nicht von hier vertreiben!«, brüllte er seine Qual hinaus. »Eher lasse ich mich umbringen!«
    Eine Sekunde hatte er dabei nicht aufgepasst. Und dieses Mal traf ihn der Pfotenhieb richtig. Die messerscharfen Krallen ritzten einen seiner Tentakel.
    Er schrie auf und wich zurück.
    Der getroffene Tentakel zitterte, als würde er nicht dem Dämon gehören. Der blickte ungläubig auf die Wunde.
    Und auf die schwarzen Tropfen, die aus dieser Wunde auf den Steinboden fielen und ein hohl klatschendes Geräusch verursachten.
    »Ich… ich blute!«, stieß er hervor. Bis zu dieser Sekunde hatte er geglaubt, dass das unmöglich sei.
    ***
    Zamorra schmunzelte noch, als er sich vom Bibliotheksfenster abwandte, es wieder schloss und die Räumlichkeiten verließ. Er eilte die Treppe hinab. Unten stürmte gerade ein klatschnasser Dr. Bonmirelle aus dem Fitnesscenter durch die Eingangshalle, gefolgt von einem nicht minder nassen Jungdrachen. Der Psychologe raffte mit einer bösen Verwünschung seinen Aktenkoffer vom Boden auf, klappte ihn einfach zu und hastete zur Glastür, wo der Sergeant ob seines Sturmlaufs einen Schritt zur Seite machte, um nicht umgerissen zu werden.
    »Tun Sie doch was!«, schrie Bonmirelle. »Halten Sie mir den verdammten Drachen vom Leib!«
    »Ich sehe keinen Drachen!«, behauptete Bouché. »Außerdem bin ich kein Thunfisch, dass ich etwas tun müsste. Ich bin nur hier, um böse zu gucken.«
    »Das wird ein Nachspiel haben!«, keuchte Bonmirelle. Er hetzte an dem Polizisten vorbei auf den Streifenwagen zu.
    »Stopp!«, rief der Sergeant ihm nach. »Bleiben Sie sofort stehen!«
    Bonmirelle hatte den Türgriff zwar schon in der Hand, verharrte aber wegen des autoritären Tones. Irritiert sah er den herankommenden Polizisten an, dessen Hand am Griff der Dienstwaffe lag.
    »So steigen Sie mir nicht ein!«, sagte Bouché. »Sie versauen mir nicht mein Auto! Ausziehen!«
    »Wie - was?«
    »Sie ziehen die nassen Klamotten aus, oder Sie gehen zu Fuß nach Roanne zurück!«
    »Aber ich…« Bonmirelle sah zur Glastür und stellte erleichtert fest, dass der Drache ihm nicht weiter gefolgt war. Dafür tauchte Zamorra neben diesem auf. - Aber was dieser dämliche Polizist da verlangte… das war doch wohl die Höhe!
    »Damit sie mich klar verstehen«, fuhr Bouché fort. »Das ist eine polizeiliche Anordnung!«
    »Haben Sie den-Verstand verloren?«, schrie Bonmirelle.
    »Fangen Sie schon an, Sie Scopolaminspritzer! - Ja, ich bin über die Schweinerei informiert, die Sie mit dem Jungen vorhatten«, sagte Bouché, als er das neuerliche Erschrecken im Gesicht des Mannes sah. »Worauf warten Sie jetzt noch?«
    Zornig begann der Psychologe, seinen nassen Anzug auszuziehen. »Sie können den nassen Kram kräftig auswringen und in den Kofferraum werfen«, schlug der Polizist vor. »Alles!«
    »Das zahle ich Ihnen heim!«, murmelte Bonmirelle erbost und stieg schließlich nackt in den Wagen. »Haben Sie keine Decke für mich?«
    »Nur eine, in der sich Läuse und Flöhe tummeln. Da haben wir letztens einen Landstreicher drin eingewickelt.«
    »Und die liegt jetzt auch im Kofferraum?«
    »Wo sonst?«
    »Meine Kleidung!«, heulte Bonmirelle auf. »Ich erwürge Sie, Mann!«
    Und ich schreibe dir, wenn du in Roanne aussteigst, 'ne Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, dachte Bouché und startete den Motor.
    Der Psychologe

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