0865 - Aus Tinte geboren
in den nächsten Tagen nicht«, sagte Zamorra. »Ich bin auch etwas genervt. Dieser Klecksdämon, den Rhett da erschaffen hat und den erst die Katze killen konnte… was mag da noch auf uns zukommen? Rhett erwacht, und er entwickelt hier eine Fähigkeit, die ich von seinem Vorgänger Bryont nicht kenne. Wer weiß, was da noch alles auf uns zukommt.«
Er nahm wieder einen kleinen Schluck und fuhr fort: »Und ganz besonders genervt hat mich dieser DGSE-Agent. Schade, dass Fooly ihm eine Psychose eingeimpft hat. Ich frage mich, was das für dunkle Kanäle sind, durch die die Informationen über Para-Begabungen von überallher nach Paris fließen.«
»Frag doch mal Robert Tendyke«, schlug Nicole vor »Wenn ich mich nicht irre, sagte er mal, er hätte für einen Geheimdienst gearbeitet, damals zur Zeit des Kalten Krieges. Vielleicht kennt er da noch irgendwelche…«
Zamorra schüttelte den Kopf. »Wenn er aktiv war, dann liegt das schon eine Ewigkeit zurück.«
Er leerte das Glas endgültig. »Was ich brauche, ist ein richtiger Urlaub. Nicht einer, bei dem man doch immer wieder gestört wird, weil mal wieder irgendwo auf der Welt was Magisches oder Dämonisches passiert. Also kein Mobiltelefon, niemanden, der weiß, wo wir sind. Urlaub pur, absolute Ruhe.«
»Und wo«, schmunzelte Nicole, »stellst du dir diese himmlische Ruhe vor?«
Zamorra zuckte mit den Schultern. »Irgendwo, wo wir noch nie waren. Weil uns da auch garantiert keiner sucht. Vielleicht am Finnischen Meerbusen.«
»Meerbusen?« Nicole sprang auf, ihre Augen blitzten wild. »Mehr Busen? Beim Krakeelschwanz der Panzerhornschrexe - mehr Busen habe ich nicht! Zwei Greif [3] - reicht dir das nicht mehr?« Mit empört funkelnden Augen pflückte sie sich die leichte Jacke und die Bluse vom Körper und präsentierte Zamorra ihre sehenswerte Oberweite.
Er schmunzelte und erhob sich. »Doch, sieht recht tageslichtgeeignet aus.« Er zog Nicole in seine Arme und küsste sie. Dabei streichelte er ihre Haut, ließ seine Finger langsam abwärtsmarschieren und zog dann mit einem schnellen Ruck ihre dünne Hose mitsamt dem String-Tanga auf Halbmast.
»He, benimm dich!«, protestierte sie und löste sich aus seiner Umarmung.
Er grinste. »Na, wer von uns läuft denn hier so nackt herum?«
»Halb nackt« korrigierte sie ihn und zog die Hose wieder hoch.
»Wie auch immer, wenn Lord Zwerg das sieht und davon wieder in der Schule erzählt, haben wir gleich den nächsten Psycholügen vor der Tür.«
»Er geht doch nicht mehr in diese Schule«, sagte Nicole.
»Doch, einmal noch. Aber nicht zum Unterricht, sondern um sich von seinen Klassenkameraden zu verabschieden. Ich hab's ihm versprochen. Und - mehr Busen brauchst Du tatsächlich nicht.«
»Wie wäre es, wenn wir das Thema an einem anderen Ort vertiefen?«, schlug sie vor.
Zamorra nickte.
Er wusste dafür schon die richtige Spielwiese…
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«, und folgende
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 864 »Friedhof der Vampire«
[3] Ein Greif = eine Seemannshand
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