Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eingehen.
    Rhodan erhob sich und kehrte zu den Wissenschaftlern zurück. „Wir müssen es allein schaffen", erklärte er. „Bardioc weiß nichts über das biologische System." Dr. Peysel blickte ihn bestürzt an. Er galt als der zur Zeit fähigste Kosmobiologe an Bord der SOL. Wenn er keinen Ausweg mehr wußte, war Bardioc verloren. „Trommeln Sie alle zusammen, die Ihnen behilflich sein könnten!" befahl Rhodan. „Stellen Sie ein Team zusammen, das geeignet ist, das Problem zu lösen. Ziehen Sie jeden hinzu, der ihrer Meinung nach qualifiziert genug ist."
    Rhodan blickte den Biologen durchdringend an. „Und verzichten Sie nicht auf die Mitarbeit von Spezialisten, die Sie aus persönlichen Gründen nicht leiden können."
    „Die Solgeborenen weigern sich."
    „Sie werden mitmachen", entgegnete der Aktivatorträger. „Falls es Schwierigkeiten gibt, sagen Sie es mir."
    „Meinten Sie Gavro Yaal, als Sie von persönlichen Motiven sprachen?" fragte Jon Haix. „Gavro Yaal?" erwiderte Rhodan. „Ich weiß so gut wie nichts über seine wissenschaftliche Qualifikation. Halten Sie den Mann denn für wichtig?"
    „Ich lehne jede Zusammenarbeit mit ihm ab", erklärte Peysel heftig. „Es wäre ja geradezu grotesk, diesen Mann in die Nähe von Bardioc zu lassen. Ich bin überzeugt davon, daß Yaal die erste Gelegenheit nutzen würde, um Bardioc zu töten."
    „Das hat er nicht nötig", widersprach Haix. „Bardioc wird in drei Tagen sterben. Er ist mit absoluter Sicherheit verloren, wenn nichts geschieht. Yaal braucht also kein Risiko einzugehen."
    „Yaal wird sich ohnehin weigern, etwas für Bardioc zu tun", fügte Peysel hinzu. „Davon bin ich überzeugt."
    „Ist Yaal Biologe?" fragte Rhodan. „Er ist Kosmobiologe. Ein absoluter Spitzenkönner", erklärte Jon Haix. „Ich bin der Ansicht, daß wir ohne ihn nicht auskommen."
    Peysel warf seinem Mitarbeiter einen zornigen Blick zu. In seinem Gesicht arbeitete es. „Warum wollen Sie nicht mit Yaal zusammenarbeiten?" fragte Rhodan, obwohl er die Antwort bereits zu wissen glaubte. „Ich nehme an, daß die Gründe dafür nicht in Ihrem Fachbereich zu suchen sind."
    „Absolut nicht", erwiderte Peysel. „Es geht um Bardioc", sagte Rhodan. „Dahinter hat alles andere zurückzustehen."
    „Ohne Gavro Yaal kommen wir nicht aus", versetzte Jon Haix. „Das müssen Sie einsehen, Peysel. Und wir haben keine Zeit, Experimente zu machen oder es ohne ihn zu versuchen."
    „Ich glaube nicht, daß ich ihn überzeugen kann", entgegnete der Kosmobiologe. „Dafür waren die Auseinandersetzungen, die wir hatten, zu hart."
    Er blickte Rhodan um Verständnis heischend an. „Ich gebe zu, daß ich einige Male zu persönlich geworden bin und ihn beleidigt habe. Ich bin unsachlich gewesen. Es tut mir leid, aber mir kribbelt es am ganzen Körper, wenn ich ihn nur sehe. Dieser Mann löst Aggressionen in mir aus. Seine grotesken Ansichten ..."
    „Schon gut", unterbrach ihn Rhodan. „Ich werde mit ihm reden. Kümmern Sie sich um die anderen. Und beeilen Sie sich. Wir müssen dieses Problem lösen.".
    Rhodan wollte Bardioc mit der Kaiserin von Therm vereinigen. Bardioc hatte diesen Plan akzeptiert.
    Zugleich wurde der Wunsch in ihm immer stärker, wieder körperlich zu leben. Er hatte nach seiner Verbannung und Entkörperlichung eine für Menschen unvorstellbar lange Zeit als Gehirn existiert. Jetzt sehnte er sich nach der Vereinigung mit der Kaiserin von Therm.
    Hoffte er, daß er dadurch wieder körperlich wurde?
    Oder strebte Bardioc eine Lebensform an, die über seiner eigenen und der der Kaiserin von Therm stand? Mußte sich nicht zwangsläufig eine andere, höher einzuordnende Lebensform ergeben, wenn die beiden Superintelligenzen sich vereinigten?
    Das waren Fragen, die vorläufig noch niemand exakt beantworten konnte.
    Rhodan wußte noch nicht einmal mit letzter Sicherheit, ob die Vereinigung der organischen mit der anorganischen Materie der Kaiserin von Therm überhaupt möglich war. Die beiden Superintelligenzen mußten das Problem selber lösen. Niemand an Bord der SOL wäre dazu in der Lage gewesen, es ihnen abzunehmen.
    Daher mußte sich alles darauf konzentrieren, Bardioc am Leben zu erhalten.
    Die Luft neben Rhodan flimmerte. Gucky materialisierte in etwa einem Meter Höhe. Mit hörbarem Klatschen ließ er sich auf den Boden fallen, um auf diese Weise nachdrücklich auf sich aufmerksam zu machen. „Ich dachte mir, daß ich dich hier finde", sagte der Ilt. „Darf ich das

Weitere Kostenlose Bücher