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0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren."
    „Was ich weiß, habe ich soeben erst von der Duuhrt erfahren", erklärte der Träger des Kriegskristalls.
    Er hob grüßend eine Hand und unterbrach die Funkverbindung. Alle Fragen waren beantwortet. Es gab nichts mehr zu besprechen. Der Sprecher der Kaiserin von Therm hatte sich zurückgezogen, und es blieb offen, ob man ihn je Wiedersehen würde. „Ob Bardioc nun wirklich gleichberechtigt neben ihr existiert?" fragte Bully. „Ich habe immer noch das Gefühl, daß sie sich zur Herrin dieses unglückseligen Gehirns aufgeschwungen hat."
    „Sie behauptet das Gegenteil", erwiderte Rhodan. „Und ich glaube ihr. Sie hat gesagt, daß Bardioc jederzeit wieder zurückverwandelt werden kann."
    „Eben das überrascht mich", sagte Atlan. „Woher kommt diese Bereitschaft, nachdem sie doch so sehr daran interessiert war, ihn in sich aufzunehmen?"
    „Wer könnte das sagen?" Rhodan zuckte mit den Sc hultern. „Mich interessiert vielmehr, was aus den beiden wird."
    „Eigentlich müßte es eine übergeordnete Form von Superintelligenz werden", sagte der Arkonide. „Ich glaube, beide werden irgendwann in naher Zukunft verschwinden. Jedenfalls für uns.
    Sie werden noch dasein, aber wir können sie nicht mehr sehen."
    „Du glaubst also, daß sie eine höhere Existenzform erreichen werden, die über der der Superintelligenzen steht?" fragte Atlan. „Das wäre die logische Entwicklung", antwortete Rhodan. „Die Kaiserin strahlt in n-dimensionalen Bereichen", meldete der Ortungsleitstand. „Die Strahlungen sind deutlich intensiver als vorher."
    Rhodan wurde sich dessen bewußt, daß sie sich jetzt nur noch in endlosen Spekulationen ergehen konnten. Schlüssige Antworten würden sie nicht mehr erhalten. „Wir verlassen das System", sagte er. „Wir starten."
    Die SERT-Haube senkte sich über Mentro Kosum herab. Die SOL stieg aus der Kreisbahn um Dackrioch heraus. „Ich möchte noch einmal mit Gavro Yaal reden", sagte Rhodan zu Atlan. „Kommst du mit?"
    „Was hast du vor?" fragte der Arkonide, als sie die Hauptleitzentrale verließen. „Ich bin davon überzeugt, daß Yaal seine Lehren bald wieder lauter und energischer verkünden wird", erklärte der Terraner. „Die Solgeborenen werden darauf ansprechen."
    „Wir müssen ihn vorher abfangen", sagte Atlan. „Wir dürfen nicht zulassen, daß er die Besatzung mit seinen demagogischen Parolen verseucht."
    Sie stiegen in einen Antigravschacht und sanken langsam nach unten. „Ich sehe das Problem etwas anders. Für mich ist ziemlich klar, daß wir früher oder später einen Teil der SOL verlieren werden."
    „Willst du zulassen, daß sie sich durchsetzen?"
    „Warum nicht? Warum sollte ich mich gegen sie stellen, wenn sie sich in freier Abstimmung dafür entscheiden, sich von uns zu trennen?" Rhodan lächelte kaum merklich. „Schließlich haben die Solgeborenen auch ein Recht auf freie und eigenständige Entwicklung. Diese ist aber nicht möglich, wenn sie ständig mit uns zusammenleben. Unter den gegebenen Umständen können sie sich nicht frei entfalten."
    „Wenn du das so offen aussprichst, bricht die Besatzung der SOL auseinander."
    „Ich werde meine Meinung nicht hinausposaunen", versprach Rhodan. „Ich wollte damit auch nicht sagen, daß ich unbedingt für eine Abtrennung der Solgeborenen bin. Ich stelle lediglich fest, daß die Gefahr einer Abtrennung da ist. Wir dürfen sie nicht ignorieren."
    Sie hatten das Labor des Kosmobiologen erreicht. Rhodan öffnete das Schott.
    Gavro Yaal saß wiederum mitten im Labor und spielte Gitarre. Er summte eine Melodie vor sich hin. Er hielt die Augen geschlossen und tat, als habe er nicht bemerkt, daß sich das Schott geöffnet hatte.
    Rhodan hob mahnend die Hand, um Atlan zu bedeuten, daß sie den Kosmobiologen nicht stören wollten. Er sollte seine Melodie zu Ende bringen, ohne einen Grund zu haben, sich über sie zu beschweren.
    Doch plötzlich legte er die Gitarre zur Seite und blickte Rhodan direkt an. „Das verstehen Sie nicht, Rhodan. Stimmt's?"
    „O doch", entgegnete der Aktivatorträger. „Ich verstehe Sie vollkommen. Es muß ziemlich schmerzlich für Sie gewesen sein, daß wir Bardioc ausgeliefert haben. Und noch unangenehmer, daß Sie selbst dazu beigetragen haben."
    „Würde ich weinen und klagen darüber, daß das Gehirn uns verlassen hat, ich hätte den Sinn von alledem nicht verstanden", erwiderte Yaal. Er hob' die Gitarre und strich mit den Fingerspitzen über die Saiten. „Ich habe

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