Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine Störung vor. Es ist jedoch noch nicht gelungen, sie zu lokalisieren. Dr.
    Peysel stellt ein Team zusammen, zu dem auch Sie gehören sollen."
    Gavro Yaal lächelte kaum merklich. In seinen Augen blitzte es auf. „Wollen Sie mich für dumm verkaufen, Rhodan?" fragte er. „Sie glauben doch nicht ernsthaft daran, daß ich für Bardioc auch nur einen Finger krumm machen werde."
    „Doch. Das glaube ich. Wir sind davon überzeugt, daß Bardioc sich mit der Kaiserin von Therm vereinigen wird. Daraus wird sich vermutlich eine neue Form einer Superintelligenz ergeben. Vielleicht eine Form, die deutlich über jener von Bardioc und der der Kaiserin von Therm steht."
    „Na und?"
    „Dann strengen Sie doch mal Ihr kluges Köpfchen an, Yaal, und überlegen sich, was aus den beiden Mächtigkeitsballungen wird. Vielleicht entsteht so etwas wie ein Machtvakuum?"
    Rhodan drehte sich um und entfernte sich einige Schritte von dem Kosmobiologen. Dann blickte er über die Schulter zurück. „Ich erwarte Sie in spätestens dreißig Minuten bei Bardioc."
    „Ist das ein Befehl?"
    „Das haben Sie mich schon einmal gefragt. Sie sollten sich nicht wiederholen, Yaal. Und vergessen Sie nicht: Was auch immer Sie am Lebenserhaltungssystem von Bardioc tun werden, die Mutanten werden Sie überwachen."
    Gavro Yaal eilte hinter ihm her.
    Sein pausbäckiges Gesicht rötete sich. „Die Solgeborenen werden eine Entschließung fassen, nach der eine solche Überwachung für ungesetzlich erklärt wird", rief er. „Bis jetzt haben sie es noch nicht getan. Und wenn sie es tun, ist damit noch lange nicht erreicht, daß die gesetzlichen Bestimmungen geändert werden. Warum auch neue Gesetze gegen die Mutanten einführen, gegen Intelligenzen, die vielleicht schon eine höhere Entwicklungsstufe erreicht haben als wir?"
    Gavro Yaal erbleichte. „Das war - gelinde gesagt - unvorsichtig formuliert", erklärte er mit völlig veränderter Stimme. Sie klang nicht mehr hell und dünn, sondern war kraftvoll und tief geworden. „Für mich bleiben solche Behauptungen ohne Bedeutung. Sie beeindrucken mich nicht.
    Außerdem denke ich, daß eine Diskussion mit einem Mann wie Ihnen nichts bringt. Sie sind aufgrund Ihres hohen Alters nicht mehr in der Lage, progressiv genug zu denken."
    „Sieh an", sagte Rhodan erheitert. „So etwas nenne ich ein starkes Stück. Wie dem auch sei, ich erwarte Sie in der Lagerhalle."
    Gavro Yaal betrat wenig später eine Messe, die nicht weit von seinen Laborräumen entfernt war. Er entdeckte Jon Haix, der an einem der Tische saß. Bei ihm waren noch zwei Plätze frei, während sonst alle anderen Tische besetzt waren. Er ging zu ihm. „Erlauben Sie?" fragte er höflich. „Bitte", entgegnete Haix erfreut. Er unterhielt sich gern mit Gavro Yaal, wenngleich er seine Ansichten nicht teilte.
    Yaal tippte seine Wünsche in die Tastatur des Tisches, nachdem er sich gesetzt hatte. „Sie arbeiten an der Überwachung Bardiocs?" fragte er dann. „Ganz recht", antwortete der Biologe. „Rhodan sagte mir, daß es nicht gut steht um die Superintelligenz."
    „Das ist richtig. Bardioc wird unser Ziel, die Kaiserin von Therm, nicht lebend erreichen, wenn wir nicht etwas tun. Wir hoffen, daß Sie uns helfen werden."
    „Ich habe meine Zusage bereits erteilt", erklärte Gavro Yaal. In der Mitte des Tisches öffnete sich ein Fach. Daraus stieg eine Schale mit der bestellten Mahlzeit empor. Gavro Yaal zog sie an sich und begann zu essen. „Es bereitet mir ein besonderes Vergnügen, feststellen zu können, daß die Superintelligenz meine Hilfe benötigt. Nichts könnte mir deutlicher bestätigen, daß meine Überlegungen richtig sind."
    „Darum geht es jetzt nicht", erwiderte Haix, der nicht mit Yaal diskutieren wollte. „Doch, doch", sagte der Kosmobiologe und hob seine Gabel wie einen Taktstock in die Höhe, um seine Worte zu unterstreichen. „Genau das ist das Kernproblem. Sie sind Terraner, nicht wahr?"
    „Allerdings." Jon Haix trank seinen Tee aus. Er wäre jetzt am liebsten aufgestanden und weggegangen. Er wollte Yaal jedoch nicht verärgern und ihm damit einen Vorwand geben, nicht im Team mitzuarbeiten. „Als Terraner sehen Sie die Sache natürlich anders", sagte Gavro Yaal. „Ich habe Verständnis dafür."
    „Mich interessieren zur Zeit nur Bardioc und das Lebenserhaltungssystem."
    „Dabei befinden wir uns in einer entscheidenden Phase unserer Entwicklung", sagte Yaal. „Es waren, die SOL und ihre Besatzung, die zwei

Weitere Kostenlose Bücher