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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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denn Pasquanell genoß sein ganzes Vertrauen. Außerdem wußte der Werwolfjäger, was für ihn, seinen Schüler, das beste war. Pasquanell würde den Zeitpunkt bestimmen, wann er zur ersten Treibjagd bereit war. Bis dahin wollte er sich den Anordnungen des erfahrenen Mannes fügen.
    Doyle trat ans Fenster und blickte hinaus in die mondhelle Nacht, der man nicht ansah, welche Gefahren sie in sich barg.
    Der Tod ging um!
    Auf leisen Pfoten schlich er durch die Dunkelheit, hungrig, knurrend, hechelnd, auf der Suche nach einem Opfer, das er zerreißen konnte.
    Doyle hoffte, daß Pasquanell bald zurückkehrte. Es war wahrscheinlich nicht nötig, daß er sich um seinen Lehrmeister Sorgen machte, aber er tat es.
    Terence Pasquanell mußte in seinem ereignisreichen Leben schon sehr viel Glück gehabt haben. Irgendwann konnte sein Glückspotential erschöpft sein. Vielleicht heute nacht schon…
    Doyle wußte, wo die Fallen ausgelegt waren, und er versuchte die Zeit abzuschätzen, die man brauchte, um sie alle zu inspizieren.
    Da krachte plötzlich ein Schuß!
    Simon Doyle zuckte zusammen. Das mußte Pasquanells Schrotflinte gewesen sein. Sie krachte so, Doyle kannte inzwischen ihren Klang.
    War Pasquanell in Bedrängnis geraten?
    Wenn er es nicht mit einem, sondern mit mehreren Werwölfen zu tun bekam, war seine Lage bestimmt kritisch, dann hätte er Unterstützung gebraucht.
    Aber Pasquanell hatte gesagt: »Du bleibst in der Hütte! Egal, was passiert, du gehst nicht hinaus!«
    Diese Worte hielten Doyle zurück. Aber sie folterten ihn. Die Ungewißheit wollte ihm Löcher ins Gehirn brennen. Was ist mit Pasquanell? fragte er sich unentwegt. Liegt er dort draußen, angefallen, niedergerissen, langsam verblutend? Soll ich so stur gehorchen, daß es ihn das Leben kostet?
    Doyle biß sich auf die Unterlippe. Seine Hand tastete nach dem langläufigen Smith & Wesson. Er traf mit dieser Waffe schon sehr gut. Pasquanell war neulich, als sie ein Übungsschießen veranstalteten, sehr zufrieden gewesen.
    Doyle zog den Revolver und entsicherte ihn.
    Pasquanell hatte ihm beigebracht, auf welche Geräusche er in der Dunkelheit besonders achten mußte, und das tat er nun.
    Da!
    War es bloß Einbildung, oder näherte sich der Hütte tatsächlich jemand? War es Pasquanell?
    Doyle wischte mit dem Ärmel seiner Jacke über das Glas des Fensters. Dann beugte er sich etwas vor und ließ den Blick aufmerksam schweifen.
    Irgend etwas stimmte dort draußen nicht, das sagte dem jungen blonden Mann sein Instinkt, der von Terence Pasquanell geschärft worden war.
    Doyle schaute mit wachsender Ungeduld in die Nacht. Ein Windstoß kräuselte die glatte Oberfläche des Sees ganz kurz, dann glättete sich das Wasser wieder.
    Aber die Stille und der Frieden dieser Nacht waren tückisch. Es wäre ein unverzeihlicher Fehler gewesen, dieser sanften Ruhe zu trauen.
    Doyles unangenehmes Gefühl verstärkte sich.
    Jemand war in der Nähe, doch der junge Mann konnte ihn nicht sehen, und das beunruhigte ihn sehr.
    ***
    Es war immer noch der zweite August, als wir in Vancouver landeten. Die Temperaturen, die uns beim Aussteigen empfingen, waren mitteleuropäisch.
    Das brachte den Vorteil mit sich, daß wir uns nicht erst zu akklimatisieren brauchten. Eigentlich ging es dabei ja nur um mich, denn Mr. Silver hatte solche Anpassungsschwierigkeiten nicht.
    Aber er hatte sie gehabt. Es war lange her, doch ich konnte mich noch gut daran erinnern. Damals hatte der Ex-Dämon die Hitze der Tropen schlecht vertragen. Sie hatte ihn geschwächt. Inzwischen hatte er sich darauf eingestellt.
    Heute machte ihm weder die brütende Hitze der Südsee noch die klirrende Kälte der Arktis etwas aus. Er hatte sich an das Leben auf der Erde gewöhnt.
    Vancouver, die drittgrößte Stadt Kanadas, gilt infolge ihrer geographischen Lage an einem tief ins Land hineingeschnittenen Fjord, überragt von hohen Bergen, als eine der schönsten Städte der Welt.
    Was wir aus der Vogelperspektive gesehen hatten, gefiel mir sehr.
    In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt nur ein paar tausend Einwohner, doch dann kam die Invasion Zehntausender aus aller Welt, die das Gold des oberen Fraser-Tals hierher lockte.
    Ich bedauerte, daß wir keine Zeit hatten, uns die Stadt anzusehen.
    Wir mußten weiter.
    Wie immer, wenn Tucker Peckinpah etwas für uns arrangierte, war unsere Reise auch diesmal perfekt durchorganisiert.
    Ein Mann mit einem Seehundbart nahm uns auf dem Airport von

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