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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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vorwärts.
    Hunter holte seine Bleistiftlampe hervor und knipste sie an. Der dünne Lichtkegel fraß sich durch die Nacht, der Zombie war nicht zu sehen. Sie verließen das Dorf. Die Straße stieg steil an. Immer wieder leuchtete Dorian zurück.
    Parker steuerte fluchend den Wagen über unzählige Schlaglöcher, bis er nach einigen Minuten Fahrt in einem Loch festsaß.
    Hunter sprang aus dem Wagen.
    „Das dauert eine Ewigkeit, bis wir den Jeep hier herausbekommen“, sagte er. „Wir müssen zu Fuß weiter.“
    „Das sind ja heitere Aussichten“, knurrte Parker ungehalten. „Der Zombie kann uns jeden Augenblick eingeholt haben. Und was dann?“
    Eine gute Frage, dachte Hunter. Soweit er wußte, gab es nur zwei Möglichkeiten, einen Zombie zu erledigen: mit Feuer oder einem Schwert. Das mit dem Feuer hatte einmal geklappt, würde aber jetzt auf keinen Fall nochmals klappen. Und ein Schwert hatte er nicht zur Verfügung. Seine einzige Waffe war ein Taschenmesser, was ihm nicht viel helfen würde.
    „Wir müssen den Zombie in eine Falle locken“, sagte Hunter.
    „Du gibst lauter Weisheiten von dir, Dorian“, fauchte Parker. „Und welche Falle stellst du dir da vor?“
    „Keine Ahnung“, sagte Hunter offen. „Auf jeden Fall müssen wir weiter. Schau im Werkzeugkasten nach! Vielleicht findest du eine Taschenlampe.“
    Parker öffnete den Kasten und kramte darin herum. Er fand wirklich eine Taschenlampe und einen Satz Batterien, die er rasch einsteckte.
    „Jeff, du gehst vor!“ befahl der Dämonenkiller. „Hinter dir geht Vali, und ich bilde den Abschluß.“ Parker schaltete die Taschenlampe ein. Sie gingen die Straße entlang, die immer steiler anstieg. Gelegentlich blieben sie stehen und lauschten. Kein Geräusch war zu hören.
    „Vielleicht haben wir uns geirrt“, sagte Parker nach einiger Zeit. „und der Zombie hat es gar nicht auf uns abgesehen.“
    „Das glaube ich nicht“, schaltete sich Vali ein.
    „Kennst du eine Möglichkeit, wie man einen Zombie ausschalten kann, Vali?“
    „Nein“, sagte sie. „Nur Feuer hilft.“
    Fünf Minuten später konnten sie nicht mehr weiter. Ein gewaltiger Steinberg versperrte ihnen den Weg. Sie verließen die Straße und stiegen eine ausgewaschene Wand hoch.
    Während des Aufstiegs rief sich Dorian alles ins Gedächtnis, was er über Zombies wußte. Es war nicht viel. Sie waren nur bei Dunkelheit lebensfähig, wenn man bei ihrem Dasein überhaupt von Leben sprechen konnte. Bei Anbruch des Tages sackte der belebte Körper zusammen und rührte sich nicht mehr. Und angeblich konnte ein Toter nur einmal belebt werden. Sie mußten also bis zur Morgendämmerung am Leben bleiben, dann drohte ihnen keine Gefahr mehr von dem Zombie.
    Doch das war eine lange Zeit.
    Wahrscheinlich war ihre Flucht kein besonders guter Einfall gewesen. Dorian hätte sich im Dorf zum Kampf stellen sollen. Da hätte er von den Dorfbewohnern Unterstützung bekommen können. Doch je länger er darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher kam ihm diese Möglichkeit vor. Einige Eingeborene verehrten die Zombies wie Heilige. Hätte er Dembu im Dorf erledigt, hätten sich wahrscheinlich die Dorfbewohner gegen ihn gewandt.
    Sie kamen nur sehr langsam voran. Immer wieder mußten sie riesigen Steinbergen ausweichen.
    Und dann kam Dorian eine Idee. Er mußte eine Stelle finden, wo er einen Steinschlag auslösen konnte.
    Sie blieben wieder stehen und lauschten. Von ihrem Verfolger war nichts zu hören.
    Parker hatte einige Zeit böse vor sich hin gemurmelt, sich aber jetzt mit den Gegebenheiten abgefunden. Vali sprach nichts.
    Je höher sie stiegen, desto kühler wurde es. Alle drei trugen Jeans und dünne Hemden.
    Der hochstehende Mond spendete genügend Licht. Nur gelegentlich knipsten sie die Taschenlampen an.
    Hunters Mißtrauen gegenüber Vali hatte sich verstärkt. Er war ziemlich sicher, daß sie Dembus Tod verschuldet hatte. Die Frage war nur, ob sie es bewußt getan hatte oder ob sie von Asmodi beeinflußt worden war. Keine der beiden Möglichkeiten fand Hunter angenehm. Mehr und mehr wurde ihm bewußt, daß er in eine Falle gelockt worden war, in eine Falle, die Vali darstellte. Sie hatte sich in sein Vertrauen geschlichen, und er hatte ihr geglaubt. Doch sie war ein Werkzeug Asmodis.
    Dann überfielen ihn wieder quälende Zweifel. Sie hätte ihn schon unzählige Male töten können, wenn das ihre Aufgabe war.
    Ach, diese Gedanken helfen mir jetzt auch nicht weiter, rief sich der

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