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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Er lag auf dem Boden und hielt die Leine in der Hand, an der sein Hahn festgebunden war.
    „Mach ihr fertig, Marcel, mein Liebling!“ brüllte er.
    Und Marcel schien die Worte seines Herren gehört zu haben. Er sprang ein Stück zur Seite, und sein Gegner folgte ihm. Diese Gelegenheit nützte Marcel. Sein Kopf schnellte vor, und mit einem einzigen Schlag tötete er Claude.
    Revel führte einen Freudentanz auf. Der getötete Hahn wurde von seinem Besitzer in einen Sack gestopft. Tränen hingen in den Augen des Mannes. Claude war sein ganzer Stolz gewesen, der Held vieler Schlachten, der ihm einiges Geld gebracht hatte.
    Vali und Jeff schrien begeistert mit der Menge mit. Jeff hatte vor Spannung rote Wangen bekommen.
    Gläser mit Tafia wurden herumgereicht. Alle tranken und waren vergnügt.
    Dorian hatte Dembu beobachtet. Der junge Schwarze hatte sich in den Schatten einer Königspalme gesetzt. Immer wieder wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    „Was ist mit dir los, Dembu?“ erkundigte sich Dorian besorgt.
    Dembu hob den Blick.
    „Ich fühle mich so müde“, sagte er. „Und mir ist übel. Ich muß etwas Schlechtes gegessen haben.“ „Du gehörst ins Bett“, sagte Dorian. „Wir werden einen Arzt rufen.“
    „Das ist nicht möglich, Mr. Hunter“, sagte Dembu. „Weit und breit gibt es keinen Arzt. Ich werde schon wieder gesund werden. In ein paar Stunden geht es mir sicher besser. Ich muß einen Schnaps trinken.“
    Das Gesicht des Negers war grau und eingefallen. Mühsam stand er auf und stürzte einen Schnaps hinunter. Dann wankte er einige Schritte zur Seite und übergab sich.
    „Wir müssen Dembu zurückbringen“, sagte Dorian zu Vali. „Der Bursche ist krank.“
     
     

     

Dembus Zustand hatte sich nicht gebessert. Auf dem Weg nach Hause war er zusammengebrochen, und sie hatten ihn tragen müssen. Er lag jetzt in seinem Bett und phantasierte. Immer wieder schreckte er hoch und verlangte nach Wasser.
    Das Mittagessen war in bedrückender Stille eingenommen worden. Eine von Dembus Schwestern wachte an seinem Bett.
    Dorian blickte nach dem Kranken. Innerhalb der letzten Stunde hatte sich sein Zustand verschlimmert. Die grau gewordene Haut war schlaff geworden, und die Augen waren glanzlos.
    Er sieht wie vom Tod gezeichnet aus, dachte Hunter. Aber wie war es möglich, daß ein Mensch innerhalb weniger Stunden so verfiel?
    Dembus Vater holte einen Papaloi. Es war ein alter Mann, der vor Dembus Bett stehenblieb und langsam den Kopf schüttelte.
    „Er ist von Dämonen beherrscht“, sagte der Alte. „Jede Hilfe kommt zu spät.“
    „Gibt es wirklich keine Hilfe?“ fragte Dembus Mutter ängstlich.
    „Keine“, sagte der Papaloi und verließ das Zimmer.
    Alle sahen ihm schweigend nach.
    „Er braucht dringend einen Arzt“, sagte Parker. „Wir müssen einen holen. Wo wohnt der nächste Arzt?“
    „In der ganzen Umgebung gibt es keinen Arzt“, sagte Dembus Vater. „Der nächste ist in Port-au-Prince. Aber heute ist Sonntag, da kann man keinen erreichen. Und außerdem würde auch keiner kommen, da wir kein Geld haben.“
    „Ich habe Geld genug“, sagte Parker ungeduldig.
    „Es ist zwecklos, Mr. Parker. Und wenn es Ihnen tatsächlich gelingen sollte, einen Arzt zu rufen – er würde zu spät kommen. Sehen Sie doch selbst, der Tod steht neben Dembus Bett.“
    Vali stand neben der Tür. Sie hatte die Augen halb geschlossen und starrte den Sterbenden an. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ihrem Gesicht.
    Dembu verfiel zusehends.
    Vali schloß ihre Augen immer mehr.
    Dembu bäumte sich auf. Sein Atem kam rasselnd. Er öffnete die Augen, und sein Blick fiel auf Vali. Das Mädchen schloß die Augen, und in diesem Augenblick fiel Dembu zurück. Seine Hände verkrampften sich über der Brust, und dann hörte er zu atmen auf.
    „Er ist tot“, sagte Dembus Vater.
    Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Er setzte sich auf das Bett und drückte die Lider des Toten zu.
    Vali schlug die Augen wieder auf und starrte den Toten gleichgültig an. Dann verließ sie rasch das Zimmer. Dorian folgte ihr und packte sie am Arm. Sie wehrte sich, als er sie aus dem Haus führte. „Raus mit der Sprache!“ zischte der Dämonenkiller wütend. „Was hast du mit Dembus Tod zu tun?“ „Nichts!“ fauchte Vali.
    „Ich beobachtete dich“, sagte Dorian. „Ich sah, wie du Dembu angeblickt hast. Was hast du mit dem armen Kerl angestellt? Du hast ihn verzaubert!“
    „Laß mich los!“ keuchte Vali. „Du

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