Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ertragen?"
    „Das hängt ausschließlich von Ihnen ab", erwiderte der Roboter. „Ich kann jederzeit gehen."
    „Gut", sagte Plondfair grimmig. „Dann verschwinde jetzt."
    Der Roboter sagte nichts, sondern ging um das Bett herum auf den Ausgang zu. Er schwankte leicht. Aus seinem Innern kamen ein paar bedrohliche Geräusche.
    Plötzlich erinnerte sich Plondfair daran, was er über Vyrskor erfahren hatte. Sollte dieser Wynger nicht ebenfalls hier in dieser Krankenstation liegen? Dann bekam das ganze einen Sinn. Vielleicht hatten Maitho und Painoth den Zwischenfall im Rauschdampfraum bewußt inszeniert, um Plondfair eine Chance zu geben, mit Vyrskor zusammenzutreffen. Auch die Anwesenheit des Roboters deutete darauf hin.
    „Kumpfai!" rief der Lufke.
    Der Roboter, der schon draußen auf dem Korridor angelangt war und gerade die Tür zu schließen versuchte, hielt an und streckte seinen eiförmigen Metallschädel wieder in den Raum.
    „Komm zurück!" befahl Plondfair.
    Gehorsam kehrte Kumpfai um und stieß dabei so heftig gegen das Bett, daß dieses erschüttert wurde.
    „Nicht zu nahe!" warnte Plondfair. „Ich benötige lediglich einige Auskünfte. Wer hat veranlaßt, daß ich hergebracht wurde?"
    „Die Behörden! Maitho hat ein entsprechendes Formular unterschrieben."
    „Mhm!" machte Plondfair nachdenklich.
    War es möglich, daß die Kryn noch immer nichts von seiner Anwesenheit auf Bosteil wußten? Plondfair war fast überzeugt davon.
    Warum sollten die Priester auch ausgerechnet hier in den Krankenstationen nach ihm suchen? Maitho und Painoth hatten nicht nur dafür gesorgt, daß er in Vyrskors Nähe gelangt war, sie hatten ihm auch noch zu einem guten Versteck verholfen.
    „Wie ist es möglich, daß du bei mir sein kannst?" wandte er sich an den Roboter.
    „Sie haben keine persönlichen Freunde in Bosteil", versetzte Kumpfai. „Daher ist es gestattet, daß Sie einen Robotbetreuer benutzen dürfen. Es war allerdings nicht einfach, die Ärzte davon zu überzeugen, daß ich für diese Aufgabe geeignet bin."
    „Das kann ich mir vorstellen! Wann werde ich wieder untersucht?"
    „Sobald ich einen Arzt rufe."
    „Gut", nickte der Berufene. „Ich möchte, daß du herausfindest, ob hier irgendwo ein Patient namens Vyrskor untergebracht ist.
    Sprich zu niemandem über diesen Auftrag und halte über die ganze Sache auch in Anwesenheit dritter den Mund."
    „Ich werde tun, was Sie verlangen!" versprach Kumpfai.
    „Ich brauche vorläufig keinen Arzt", fuhr Plondfair fort. „Es ist mir nur recht, wenn die Mediziner annehmen, daß ich noch nicht wieder bei Besinnung bin."
    „Wie Sie wünschen!"
    Plondfair richtete sich auf.
    „Ich weiß, daß es nicht viel Sinn hat, aber ich bitte dich trotzdem darum, dich unauffällig zu bewegen."
    „Natürlich", versicherte Kumpfai und machte eine Kehrtwendung, wobei er mit seinem einzigen Arm gegen die Bettlade schlug.
    „Versuche, dich zu beeilen", forderte Plondfair den Roboter auf. „Wenn du Vyrskor findest, muß du dir genau einprägen, wo man ihn untergebracht hat. Ich werde ihn vielleicht besuchen. Deshalb muß ich wissen, ob das möglich ist, ohne von den anderen Wyngern gesehen zu werden."
    „Sie können sich auf mich verlassen", behauptete Kumpfai und ging hinaus. Plondfair sah ihm mit gemischten Gefühlen nach.
    Einerseits war er froh, daß ihm der Roboter zur Verfügung stand, andererseits mußte er befürchten, daß Kumpfai entscheidende Fehler beging und ihn dabei verriet.
    Während er auf Kumpfai wartete und über seine Lage nachdachte, öffnete sich die Tür, und eine junge Wyngerin kam herein. Sie gehörte zum medizinischen Personal. Plondfair wußte, daß es wenig Sinn hatte, ihr den Bewußtlosen vorzuspielen.
    „Wenn Sie wieder in einen dieser Rauschdampfräume gehen", sagte die Ärztin schnippisch, „sollten Sie sich nicht bis oben hin voll pumpen. Es ist möglich, daß Sie eines Tages nicht mehr aufwachen."
    „Ich werde daran denken", versprach Plondfair.
    Sie untersuchte ihn oberflächlich.
    „Morgen können Sie wieder aufstehen", sagte sie.
    „Ich dachte, ich hätte vielleicht innere Verletzungen", sagte Plondfair vorsichtig.
    Er kannte die Umstände, unter denen man ihn eingeliefert hatte, nicht, deshalb wollte er keinen Fehler begehen.
    „Sie waren lediglich berauscht", antwortete die Wyngerin. „Das muß keine schlimmen Folgen haben, wenn Sie in Zukunft vorsichtiger sind. Am besten ist es, wenn Sie diese Räume völlig meiden. Wenn es erst

Weitere Kostenlose Bücher