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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Vergnügungszentrums, wo sie in eine enge Schlucht zwischen mehreren Gebäuden gerieten. Der Strom der Wynger schien hier niemals abzureißen, aber Plondfair hatte den Eindruck, daß die meisten von ihnen nur Schaulustige waren und kaum jemand in die teueren Veranstaltungen ging.
    Plondfair registrierte, daß er die Blicke der Vorbeikommenden auf sich zog. Wegen seiner ungewöhnlichen Größe fiel er auch hier auf. Niemand sprach ihn jedoch an. Besorgt sah er sich nach Kryn um, denn er mußte damit rechnen, daß die Priester überall im Torgnisch-System eine Beschreibung seiner Person verbreitet hatten.
    Maitho schien seine Befürchtungen zu erraten.
    „Kryn kommen nur selten hierher", sagte er. „Sie fürchten wahrscheinlich, daß das ihrem Ruf schaden könnte."
    Sie gingen über eine stählerne Brücke bis auf eine runde Plattform, von der aus drei Stege in Rauschdampfräume führten.
    Maitho sah sich abermals zu Plondfair um.
    „Haben Sie jemals ein solches Etablissement besucht?"
    Plondfair verneinte.
    Der Doprer warf Painoth einen hilfesuchenden Blick zu, doch der Agolpher, der immer schweigsamer zu werden schien, zuckte nur mit den Schultern.
    „Atmen Sie nicht zu tief ein", riet Maitho dem Berufenen. „Sie verlieren sonst Ihren klaren Kopf und die Beziehung zur Wirklichkeit. Und fangen Sie vor allem keinen Streit an. Sie ahnen nicht, wozu berauschte Wynger fähig sein können."
    Plondfair hielt diese Warnungen für übertriebene Wichtigtuerei.
    Mitten auf dem Steg blieb Maitho stehen.
    „Ich hoffe, dort drinnen ein paar gute Bekannte zu treffen! Halten Sie sich aus allen Verhandlungen heraus."
    Der Eingang zum Rauschdampfraum bestand aus einer doppelten Duftschleuse, die verhindern sollte, daß der kostbare Dampf nutzlos ins Freie entwich. In der vorderen Schleusenkammer hockte eine finster dreinblickende Wyngerin auf einem Fellbündel und kassierte den Eintritt. Ihre Augen waren weit geöffnet, nahezu mechanisch überprüfte sie die Wertmarken, die Maitho ihr übergab.
    Erst, als Kumpfai vor ihr auftauchte, zuckte sie zusammen.
    „Ein Roboter?" fuhr sie Maitho an. „Soll das ein Scherz sein?"
    „Dieser prächtige Bursche", sagte Maitho und deutete auf Kumpfai, „hat schon bis über den Ohren in den tiefsten Sümpfen der wyngerischen Zivilisation gesteckt. Er ist gegenüber allen Anfechtungen gefeit."
    „Das bezweifle ich nicht", gab die Frau zurück. „Das ist auch nicht das Problem. Es geht vielmehr darum, was unsere Gäste dazu sagen."
    Maitho warf eine große Wertmarke auf ihren Schoß und sie hatte keine weiteren Einwände mehr.
    In der hinteren Schleusenkammer hockte ein alter Gryse am Boden und weinte. Er hielt eine feuerrote Blüte in den Händen, die sich rhythmisch öffnete und schloß. Plondfair traute seinen Augen nicht.
    „Viele Wynger erreichen im Rauch eine seltsame Beziehung zu Pflanzen", sagte Maitho leise.
    Sie betraten den eigentlichen Rauschdampfraum. Es war so dunkel, daß Plondfair kaum etwas sehen konnte. Der Duft der Dämpfe stülpte sich wie eine Glocke über ihn, und er spürte, daß all seine Sinne mit ungewohnter Heftigkeit reagierten. Unwillkürlich hielt der den Atem an. Nach einiger Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse, und er konnte die Konturen einiger Liegen und Sessel ausmachen.
    Die meisten davon waren besetzt. Der Rauschdampf strömte aus den Düsen, die im Boden und in den Wänden befestigt waren.
    Plondfair blieb stehen. Er spürte, daß Kumpfai gegen ihn stieß. Im Innern des Roboters knackte es hörbar.
    Plondfair paßte auf, daß er seine beiden Begleiter nicht aus den Augen verlor. Maitho schien sich in dieser Umgebung mühelos zurechtzufinden. Der Anführer der Diebe hatte sich ein Tuch vor das Gesicht gepreßt.
    Wahrscheinlich filterte er auf diese Weise den Rauschdampf und milderte dessen Wirkung. Plondfair fühlte sich benommen, in seinen Ohren rauschte das Blut. Ein schwer zu beschreibendes Gefühl ergriff von ihm Besitz. Es war, als wiche die Umgebung vor ihm zurück und gewänne endlose Dimensionen. Er erinnerte sich an das, was Maitho ihm geraten hatte und atmete nur noch behutsam. Die Abmessungen des Raumes waren schwer zu schätzen, aber er schien tief in das Gebäude zu reichen, wo er untergebracht war.
    Wie aus weiter Ferne hörte er, daß Maitho mit jemand sprach, dann wurde er am Arm gepackt und weiter nach vorn gezogen. Er stand nun zwischen dem kahlköpfigen Raumfahrer und einem Fremden. Der Unbekannte war nur

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