0871 - Zentrum der LÃŒge
hier unten Spezialfahrzeuge gab. Früher oder später würden die Kryn diese einsetzen.
Plondfair blieb stehen und überlegte, ob es eine Möglichkeit gab, mit den Kryn zu verhandeln. Noch befand er sich in Freiheit.
Für die Priester war er ein Störenfried. Vielleicht waren sie bereit, einige Zugeständnisse zu machen und Informationen preiszugeben, wenn er sich widerstandslos festnehmen ließ.
Als er Gainths Namen rufen wollte, um festzustellen, ob eine Kommunikation technisch überhaupt möglich war, öffnete sich schräg vor ihm eine Tür.
Plondfair wollte schon umkehren, um in eine andere Richtung zu fliehen, als er sah, daß der Wynger, der in den Gang trat, allein war. Der Mann war ungewöhnlich fett, die Kleidung spannte über seinem uniformierten Körper. Er trug die Stammeszeichen der Zorben.
Plondfair hatte nicht erwartet, hier unten einen Händler und Politiker zu treffen, aber noch mehr als das Auftauchen überraschte den Lufken die Reaktion des Mannes. Der Zorbe winkte Plondfair zu und bedeutete ihm stehenzubleiben.
Mißtrauisch hielt Plondfair an. Es sah aus, als sei der Fremde unbewaffnet, trotzdem konnte das alles ein Trick sein.
„Sie sind dieser Plondfair, nicht wahr?"
rief ihm der Mann mit schriller Stimme zu. „Ich habe über die Lautsprecher gehört, daß man Sie sucht."
„Ja", sagte Plondfair widerstrebend, noch immer unschlüssig, was er von diesem Zorben halten sollte.
Der dicke Wynger lächelte.
„Hier kommen Sie niemals heraus", sagte er überzeugt. „Selbst Eingeweihte haben sich in diesem Labyrinth unter den Tempeln von Toykoan schon verirrt."
„Das ist mein Problem!" sagte Plondfair.
„Ganz bestimmt sogar", stimmte der Zorbe zu. „Trotzdem könnte ich Ihnen helfen."
„Ich kenne Sie nicht", gab Plondfair zurück. „Warum sollte ich Ihnen trauen?"
„Weil Sie keine andere Wahl haben, als in Ihrer jetzigen Situation ein Risiko einzugehen. Wenn Sie weiter fliehen, fängt man Sie bestimmt. Wenn Sie mir vertrauen, haben Sie immerhin die ungewisse Chance, daß ich Ihnen wirklich helfen will."
Plondfair wurde schwankend. Die Argumentation des Dicken war unwiderlegbar.
„Ich könnte Sie in die Sache hineinziehen, wenn man uns zusammen erwischt", sagte er.
Der Zorbe winkte ab.
„Ich würde behaupten, Sie hingehalten zu haben", entgegnete er. „Man kennt mich hier seit Jahren als harmlosen Händler. Mit einer Anklage hätten Sie nicht viel Glück."
„Nun gut", sagte Plondfair zögernd.
„Was soll ich tun?"
Der dicke Mann ergriff ihn am Arm und zog ihn mit sich durch die offene Tür in den anschließenden Raum. Plondfair schaute sich um, während der Händler die Tür hinter sich zuzog. Überall standen Regale, die bis unter die Decke mit Handelsgütern aller Art belegt waren. Es gab einen schmalen Durchgang zur rückwärtigen Wand des Raumes.
Dort stand ein niedriger Schreibtisch, auf dem die verschiedensten Utensilien wahllos verstreut lagen. Daneben entdeckte Plondfair eine schmale Tür.
„Hier können Sie auf keinen Fall bleiben", erklärte der Händler. „Sobald alle Korridore besetzt sind, werden die Kryn mit der Durchsuchung der Räume beginnen."
„Wer sind Sie überhaupt?" wollte Plondfair wissen. „Und warum helfen Sie mir?"
„Mein Name ist Admais", antwortete der Dicke. „Alles andere können wir später besprechen."
Er ging voraus bis zum Tisch, wo er hastig ein paar Striche auf ein Blatt Papier zeichnete.
„Das ist eine Skizze eines geheimen Weges nach oben", erklärte er. „Er ist fast allen Kryn unbekannt. Mein Freund und ich benutzen ihn, um illegal Waren in die Tempel zu schaffen." Er lächelte. „Wir versorgen einige Kryn mit Rauschmitteln und dergleichen."
Plondfair ergriff das Papier.
„Sie müssen den Hauptkorridor überqueren. Am Ende des Zwischengangs befindet sich eine verschlossene Tür. Sie wird sich öffnen, wenn Sie den Kodenamen ›Oprais‹ zweimal nennen. Öffnen Sie die Tür nur, wenn Sie sicher sind, daß niemand Sie beobachtet. Schließen Sie sie sorgfältig hinter sich. Sie können sich dann anhand der Skizze orientieren. An der Mondoberfläche werden Sie mitten im Park herauskommen. Es gibt einen schmalen Pfad, der bis zu einem Brunnen führt. An diesem Brunnen wird Sie jemand abholen."
„Und warum tun Sie das alles?" fragte Plondfair.
Admais sagte: „Man wird Ihnen alles erklären, sobald Sie in Sicherheit sind."
„Ich werde auf jeden Fall nach Välgerspäre gehen", verkündete Plondfair.
„Schon
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