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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gut", sagte Admais ungeduldig.
    „Wir sind schon viel zu lange hier zusammen. Verschwinden Sie jetzt, bevor es im Hauptkorridor von Kryn wimmelt."
    Er öffnete die Tür für Plondfair und spähte hinaus.
    „Niemand zu sehen!" sagte er leise.
    „Verschwinden Sie, Lufke."
    Er schob Plondfair auf den Gang hinaus, bevor dieser Gelegenheit fand, sich für die unerwartete Hilfe zu bedanken. Der Korridor war verlassen, doch in einem der Seitengänge hielten sich Wynger auf. Plondfair konnte ihre Stimmen hören. Er beeilte sich, in den Zwischengang zu gelangen. Die Tür, von der Admais gesprochen hatte, schien selten benutzt zu werden. Farbe war von ihrer Außenfläche abgeblättert und auf dem Rahmen hatte sich eine Staubschicht abgelagert.
    Plondfair nannte das Losungswort. Ein Klicken ertönte. Der junge Lufke konnte die Tür aufdrücken. Er blickte in einen halbdunklen Gang. Es brannten nur einzelne Lampen der Notbeleuchtung. Plondfair schloß die Tür und studierte den skizzierten Plan. Es herrschte vollkommene Stille.
    Plondfair begann allmählich zu hoffen, daß er in keine Falle geraten war. Admais schien ihm tatsächlich helfen zu wollen.
    Aber weshalb?
    Was hatte der Zorbe gegen die Kryn?
    Die Gänge, die Plondfair nun betrat, waren wesentlich enger als jene, durch die er bisher geflohen war. Schließlich erreichte er jene Stelle, die Admais mit einem Kreuz markiert hatte.
    Anstieg! las Plondfair neben dem Kreuz.
    In der Decke befand sich eine kreisrunde Öffnung. Sie war der Beginn eines Schachtes, der steil nach oben führte. In die Wand waren Bügel eingelassen, auf denen Plondfair mühelos hochklettern konnte. Innerhalb des Schachtes war es dunkel. Plondfair fühlte sich beengt. Er fürchtete nun wieder, von Admais betrogen worden zu sein. Doch er konnte seine Flucht unangefochten fortsetzen. Plondfair stieg weiter nach oben, bis er mit einer Hand gegen ein festes Hindernis stieß. Der Schacht war zu Ende. Plondfair tastete die Decke ab. Er bekam ein Handrad zu fassen. Es ließ sich nur schwer bewegen.
    Plondfair drückte dagegen. Auf dem Schacht schien eine Art Deckel zu ruhen. Mit einiger Anstrengung hob Plondfair ihn hoch.
    Nachdem er den Deckel zurückgeklappt hatte, gelangte er in einen größeren Raum.
    Seine Schritte klangen hohl. Er bedauerte, daß er keine Lampe bei sich hatte. Er tappte in der Dunkelheit umher, bis er mit den ausgestreckten Händen etwas berührte, das ein Türgriff sein konnte. Vorsichtig bewegte er ihn. Die Tür ließ sich nach außen drücken.
    Plondfair öffnete sie um einen Spalt. Licht fiel herein. Er preßte das Gesicht gegen die Wand und sah hinaus. Draußen war dichtes Pflanzengestrüpp zu sehen. Alles war still.
    Plondfair verließ den Raum und trat ins Freie. Der Schacht, aus dem er gekommen war, lag tatsächlich inmitten des Parks. Der Aufbau war als Endstück eines Entlüftungsschachts getarnt.
    Plondfair schaute sich um und entdeckte den schmalen Pfad, von dem Admais gesprochen hatte. Er mußte sich bücken, um unter tiefliegenden Ästen hindurchzukommen. Bald darauf erreichte er den Brunnen.
    Ein junger Wynger hockte mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Rand des Brunnens. Er war hager und hohläugig. Seine Kleider waren zerrissen und schmutzig.
    Er trug kein Stammesabzeichen. Plondfair fühlte sich unwillkürlich von ihm abgestoßen.
    „Sind Sie Plondfair?" fragte der Halbwüchsige.
    Plondfair nickte und fragte sich unbehaglich, worauf er sich da eingelassen hatte.
    Der Junge sprang auf. Seine Füße waren nackt. Er hatte seine langen Haare im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden.
    „Kommen Sie!" forderte er den Lufken auf.
    „Warte!" sagte Plondfair. „Wohin gehen wir?"
    „Ins Heim der Diebe", erwiderte der andere lakonisch. „Ich dachte, Admais hätte Sie eingeweiht."
    „Ich weiß überhaupt nichts", antwortete der Berufene. „Und mit den Dieben will ich nichts zu tun haben."
    Der Wynger in den zerlumpten Kleidern spie auf den Boden.
    „Das sagen alle", meinte er. „Niemand zwingt Sie zum Mitkommen. Sie können gern zu den Kryn zurückkehren, wenn Sie das wollen."
    Plondfair dachte nach. Der junge Mann vor ihm hatte zweifellos seine Stammeszugehörigkeit verloren. Das war eine Strafe, die im allgemeinen nur bei schweren Delikten verhängt wurde. Es gab auf allen Wynger-Planeten Stammeslose, aber daß er sie auch hier im Torgnisch-System antreffen würde, hätte Plondfair nicht für möglich gehalten.
    „Wie heißt du?" fragte

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