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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kranken nach Jarnier gebracht werden", befahl Fgain. „Dieser Mond wäre in jedem Fall die nächste Station beim Gang über das Rad, und es macht schließlich keinen Unterschied, ob die Pilger ein paar Tage früher oder später dorthin gelangen. Ihnen wird doch wohl eine simple Erklärung einfallen, mit der Sie die Änderung der Reisepläne den Betroffenen schmackhaft machen können, Gainth."
    „Gewiß", versicherte Gainth. „Ich dachte nur ..."
    Fgain blieb stehen.
    „Was dachten Sie?"
    „Das Alles-Rad selbst könnte mit einer Änderung des Ablaufs unzufrieden sein", brach es aus Gainth hervor.
    „Das Alles-Rad ist so weise, daß es jede sinnvolle Abweichung vom Normalen begrüßen wird", versetzte Fgain mit Nachdruck.
    „Natürlich", sagte Gainth. Er sah Fgain an und fragte sich, was der Alte über das Alles-Rad wissen mochte. War Fgain vielleicht sogar auf Välgerspäre gewesen?
    „Gehen Sie jetzt", sagte der alte Kryn.
    „Und vergessen Sie nicht, daß wir diesen Plondfair lebend nach Välgerspäre schicken wollen."
    Gainth verließ den Raum. Das Gespräch mit Fgain hatte seine Unruhe noch gesteigert.
    Und alles wegen dieses jungen Lufken! dachte Gainth wütend.
    Er sah das Bild Plondfairs wie eine Vision in sich aufsteigen. War es Zufall, daß ausgerechnet dieser körperlich und geistig besonders gesegnete Lufke aus der Reihe tanzte?
    Das Alles-Rad konnte keine Fehler begehen, davon war Gainth überzeugt. Aber weshalb wählte es einen Wynger aus, der so rebellisch veranlagt war? Das vorausschauende Alles-Rad hätte Plondfairs Reaktion doch vorhersehen müssen!
    Gainth biß sich auf die Unterlippe, als er sich bei diesem ketzerischen Gedanken ertappte. Das Alles-Rad war unfehlbar. Das bedeutete, daß in Plondfairs Verhalten ein Sinn stecken mußte.
    Was erwartete das Alles-Rad von den Priestern?
    Was erwartete es von Gainth?
    Im Augenblick hatte Gainth keine andere Wahl, als die Suche nach dem geflohenen Berufenen fortsetzen und die Kranken nach Jarnier bringen zu lassen. Damit erfüllte er nicht nur Fgains Anordnung, sondern kam auch seinen eigenen Vorstellungen von den notwendigen Handlungen nach.
    Gainth rief die im Tempel arbeitenden Kryn zusammen und befahl ihnen, den Abtransport der Kranken vorzubereiten. Nach Plondfair brauchte er sich nicht zu erkundigen, denn man wurde ihn auf der Stelle benachrichtigen, wenn die Suche Erfolg haben sollte.
    Die Gerüchte, die es über Välgerspäre gab, gingen dem Kryn nicht aus dem Kopf.
    Angeblich gab es ein paar Berufene, die von dem Riesenplaneten zurückgekehrt waren. Gainth glaubte nicht an diese Geschichten, denn er war überzeugt davon, daß die Priester als die Vertrauten des Alles-Rads zuerst davon erfahren hätten.
    Aber gesetzt den Fall, es wäre ein Wynger von Välgerspäre zurückgekommen – was hätte er zu erzählen gehabt?
     
    2.
     
    Das Innere der Fabrikhalle erinnerte Plondfair an einen Warenumschlagplatz. Überall lagen die Habseligkeiten der Diebe.
    Untereinander schienen die Stammeslosen zu vertrauen, denn Plondfair konnte an keiner Stelle erkennen, daß die Besitzer dieser Packen besondere Maßnahmen getroffen hatten, um sich vor einem Verlust ihres Eigentums zu schützen. Soweit Plondfair sehen konnte, hielten sich etwa fünfzehn Wynger in der Halle auf, Männer und Frauen, von denen kaum einer Stammeszeichen trug.
    Außer Baitier schien den Ankömmlingen niemand Beachtung zu schenken. Die Diebe lungerten auf ihren Lagern herum und beschäftigten sich mit den verschiedensten Dingen. Es gab verschiedene Kochstellen.
    Der Gestank von ranzigem Fett und scharfen Gewürzen lag in der Luft. Jeder schien sich gerade da niederzulassen, wo es ihm gefiel.
    Das Fehlen von Ordnung und Sauberkeit berührte den Lufken eigenartig. Andererseits konnte er verstehen, daß die Diebe es sich nicht leisten konnte, irgendwo seßhaft zu werden.
    „Er hat keine Waffen", sagte Schlayng zu Baitier. „Es ist also nicht nötig daß du ihm ständig die Mündung des Strahlers vor die Nase hältst."
    Baitier, der einen schwarzen Umhang und Wadenwickel aus Fell trug, sah Plondfair abschätzend an.
    „Er ist ein Riese!" grollte er. „Da er außerdem ein Lufke ist, kann er uns alle besiegen, wenn wir nicht vorsichtig sind."
    Schlayng erweckte den Eindruck, als würde er sich über Baitiers Verhalten lustig machen.
    „Wo ist Painoth?" fragte er.
    „Unterwegs", erwiderte Baitier, ohne die Waffe sinken zu lassen. „Er wird erst in ein paar Stunden

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