0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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ein Gebilde bis zum Zenit zu erheben. Es wirkte bedrohlich wie eine Wand, die kurz vor dem Einsturz steht.
    „Von jetzt an müssen Sie damit rechnen, in Zitterfelder zu geraten", erklärte Karskem. „Passen Sie auf. So etwas kann gefährlich werden."
    Plondf air wollte weitergehen, doch der Alte legte ihm die Hand auf den Arm. Er wirkte plötzlich müde und erschöpft.
    „Warten Sie", sagte er mit krächzender Stimme. „Ich kann nicht mehr. Von jetzt an gehen Sie allein weiter. Es ist nicht mehr weit bis zum Depot. Wenn Sie in dieser Richtung weitergehen, können Sie es gar nicht verfehlen."
    „Wenn es nicht mehr weit ist, dann schaffen Sie das letzte Stück auch noch", entgegnete Plondfair ruhig. „Wir warten hier ein wenig, bis Sie sich erholt haben. Dann gehen wir weiter."
    „Nein, nein", wehrte Karskem ab. „Ich habe keine Lust, mich mit den Zitterfeldern abzuquälen.
    Dafür bin ich ein wenig zu alt, junger Freund."
    Der Berufene legte ihm den Arm um die Schultern.
    „Nicht doch, Karskem", sagte er. „Wir bleiben zusammen, bis wir das Depot erreicht haben.
    Sobald ich das neue Aggregat habe, können Sie gehen."
    „Sie mißtrauen mir", kreischte Karskem.
    „Dazu habe ich keinen Grund -oder?" Plondfair lachte lautlos. „Seien Sie doch ehrlich. Sie schaffen es gar nicht, allein zu bleiben, während da vorn so viel passiert. Wollen Sie sich das denn wirklich entgehen lassen?"
    „Wovon sprechen Sie?" rief Karskem. „Ich verstehe Sie nicht. Haben Sie den Verstand verloren?"
    Plondfair lachte ihm ins Gesicht.
    „Tun Sie nicht so, Karskem. Ich weiß genau, was auf mich zukommt. Da vorn ist das Depot.
    Natürlich weiß auch Kärsgäm das. Er weiß auch, daß ich mir dort das Hauptaggregat holen muß, wenn ich nach draußen will. Und wenn er selbst noch nicht drauf gekommen ist, so haben Sie ihm längst klargemacht, daß er nur eine einzige Chance hat, sich seinen Schutzanzug wiederzuholen."
    „Was reden Sie denn da?" rief Karskem mit bebender Stimme. Er versuchte, sich von Plondfair zu lösen.
    „Da vorn beim Depot lauert Kärsgäm auf mich. Vielleicht hat er noch einige Freunde mitgebracht? Vielleicht ist jemand bei ihm, der einen Schutzanzug hat und damit alle Voraussetzungen, den Kampf gegen mich zu gewinnen?"
    Karskem rang keuchend nach Luft. „Wie können Sie so etwas behaupten?"
    „Ich weiß, was ich sage, und ich nehme es Ihnen gar nicht einmal übel, daß Sie sich ein wenig die Zeit vertreiben wollen. Nur - Sie sollten mich nicht blind in die Falle laufen lassen, sonst ist der Kampf zu schnell vorbei. Sie wollen doch, daß der Kampf möglichst lange dauert. Sie wollen sich doch amüsieren und sich die Zeit vertreiben. Was hätten Sie davon, wenn Kärsgäm mit seinen Freunden über mich herfällt, mich tötet und dann mit dem erbeuteten Schutzanzug verschwindet? Für Sie wäre alles schon vorbei, bevor Sie Ihren Beobachtungsplatz eingenommen haben. Wo sind Krodvan und Godfart? Dort drüben? Oder dort? Wo sind sie?"
    „Sie sind ein verdammter Kerl", brüllte Karskem und stieß seinen Stock wütend auf den Boden.
    Plondfair blickte ihn grinsend an.
    „Es ist ärgerlich, nicht wahr, daß ich Ihre Pläne immer schon vorher durchschaue."
    „Warum kommt es nie so, wie wir es berechnet haben?" schrie Karskem. „Warum machen Sie uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung?"
    „Weil ich vermutlich nicht so dumm bin, wie Sie meinen", erwiderte der Berufene. „Also.
    Heraus mit der Sprache."
    Er nahm es den drei Greisen nicht übel, daß sie ihn verraten hatten. Sie hatten eine Lebenserwartung von mehreren hundert Jahren, und sie lebten in einer Welt, in der buchstäblich nichts passierte. Die Roboter boten ihnen ein Unterhaltungsprogramm, das sie unendlich langweilte. Daher nutzten sie jede Gelegenheit, die sich ihnen bot, sich die Zeit zu vertreiben und ein wenig Farbe in ihr Leben zu bringen.
    Moralische Grundsätze verloren sie dabei aus den Augen. Plondfair war davon überzeugt, daß die Alten schon längst nicht mehr wußten, wo die Grenzen waren.
    „Also, wo ist Kärsgäm mit seinen Freunden?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete der Greis. „Wir haben ihn verständigt. Wir haben ihm gesagt, daß Sie kommen würden, um sich ein Aggregat zu holen, und er hat sofort verkündet, daß er etwas unternehmen würde. Weiter nichts."
    „Sind Godfart und Krodvan auch hier?"
    „Sie sind in der Nähe. Sie wollen sehen, was passiert."
    Der Berufene stieg auf einen Felsbuckel, der sich mehrere