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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Vorschlag. Er war überzeugt davon, daß man die Berufenen nur in Gegenden trainieren ließ, die weit von der gesuchten Station entfernt waren.
    Und man würde dafür sorgen, daß keiner der Berufenen sich absondern konnte, ohne danach zugrunde zu gehen. Doch das sagte er Godfart nicht.
    „Ich brauche wahrscheinlich keine Stunde, um mir darüber klar zu werden, was ich tun werde", erklärte er. „Lassen Sie mich dennoch überlegen."
    „Also gut, Freund", rief Godfart, der sichtlich erleichtert war. „Ich bin froh, daß Sie vernünftig sind."
    Plondfair zog sich tiefer in das Depot zurück, um nicht durch einen Schuß aus dem Hinterhalt überrascht zu werden. Er glaubte Godfart aufs Wort, daß der froh war. Der Alte war die Verantwortung los. Das Spiel, das er inszeniert hatte, verlief zwar anders als erwartet, aber immerhin noch interessant genug für ihn.
    Plondfair dachte gar nicht daran, sich zu ergeben und sich Kärsgäm zu überlassen. Er wußte, daß dieser sich an ihm rächen wurde. Kärsgäm blieb gar nichts anderes übrig, wenn er sein ursprüngliches Ansehen in La-xau wieder herstellen wollte. ,Der Berufene sah sich im Depot um. In den Schränken und auf Stahlrohrgestellen lagerte allerlei Ausrüstungsmaterial. Waffen waren jedoch nicht darunter.
    Seine Blicke blieben an einem Tornister hängen.
    Er dachte daran, welch Energiepotential darin verborgen war. Energie aber war das, was er jetzt dringend benötigte, denn nur damit konnte er den Panzer beseitigen.
    Kaum war ihm der Gedanke gekommen, als er auch schon damit begann, einen Plan zu entwickeln und diesen auszuführen. Er nahm einen der Tornister aus der Halterung und untersuchte ihn. Mühelos fand er heraus, wie er geöffnet wurde. Er klappte ihn auf und sah sich Reaktor und Umformerbank an. Es war eine doprische Konstruktion, mit der der Lufke vertraut war. Das Modell war bereits älteren Datums, galt jedoch als absolut zuverlässig und störungsfrei.
    Das hatte, wie Plondfair vermutete, den Ausschlag dafür gegeben, daß es für dieses Aggregat verwendet wurde. Der Berufene wußte, daß es weitaus bessere Modelle gab, die jedoch alle den Nachteil geringerer Zuverlässigkeit hatten.
    Plondfair arbeitete ruhig und konzentriert. Dabei merkte er nicht, wie die Zeit verstrich.
    Er fuhr auf, als plötzlich Steine durch die Lücken am Eingang polterten. Er sah, daß jemand einen Arm zu ihm hereinstreckte und ein Messer auf ihn schleuderte. Reaktionsschnell ließ er sich auf den Boden fallen. Das Messer wirbelte über ihn hinweg und schlug klirrend gegen eines der Stahlgestelle.
    „Die Zeit ist um", schrie Kärsgäm mit haßerfüllter Stimme. „Du hast deine letzten Chancen verspielt."
    Plondfair erfaßte, daß man ihn beobachtet hatte und seinen Plan erriet.
    Er lachte.
    „Euch rettet nichts mehr", antwortete er.
    Er sammelte einige Gegenstände auf, die er ausgebaut hatte, aber nicht benötigte. Er schleuderte sie auf die Lücken und traf Kärsgäm am Kopf. Schreiend zog sich der Alte zurück.
    Wenig später tauchte Godf art wieder am Eingang auf.
    „Plondfair, mein lieber Freund", rief er.
    Der Berufene lag nur einen halben Meter unter ihm, war jedoch durch die Panzerung des Fluggeräts gedeckt. Er hantierte am Mini-Reaktor.
    „Was ist los, Godfart?" fragte er leise.
    „Plondfair, retten Sie Ihr Leben", bat der Alte. „Sie haben keine Chance. Kärsgäm hat Verstärkung geholt. Jetzt sind es schon über zwanzig Mann, die ihm helfen wollen. Und einige haben Schutzanzüge."
    „Das hilft ihm überhaupt nichts, Godfart", antwortete der Berufene.
    „Gleich fliegt ihm der Panzer um die Ohren. Danach ist der Eingang frei, und es ist vorbei mit der Herrlichkeit Kärsgäms."
    „Wirklich?" fragte der Alte atemlos.
    „Wirklich", bestätigte Plondfair. „Ziehen Sie sich weit vom Depot zurück, Godfart, sonst fliegen Ihnen die Fetzen um die Ohren."
    „Das höre ich gern", erwiderte der Greis vergnügt. „Ich hatte schon Angst, daß Sie wirklich aufgeben. Was sage ich Kärsgäm?"
    Godfart kicherte. Er war mit der Entwicklung zufrieden.
    „Sagen Sie ihm, daß der Panzer explodieren wird. Vermutlich glaubt er es nicht, aber das ist dann seine Sache."
    Godfarts Kichern steigerte sich zum Gelächter. Er zog sich zurück, und Plondfair hörte, wie er auf Kärsgäm einredete.
    Plondfair nutzte die Gelegenheit, seinen Schutzanzug überzustreifen und das Hauptaggregat anzulegen. Er schaltete den Energieschirm ein und fuhr ihn auf höchste Leistung

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