Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hoch. Dann zündete er den Mini-Reaktor.
    Ein Blitz zuckte auf. Der Panzer hüllte sich in weißleuchtende Glut. Eine ungeheure Druckwelle fegte durch das Depot und schleuderte den Berufenen zurück. Die Decke riß auf und gab den Blick in den roten Himmel der Konditionierten Zone frei.
     
    4.
     
    Plondfair schwebte in seinem Schutzanzug aus dem zertrümmerten Depot. Er war unverletzt.
    Der schimmernde Energieschirm schützte ihn vor Angriffen, die von Kärsgäm kommen konnten.
    Die Alten bildeten einen Halbkreis. Drei von ihnen trugen Schutzanzüge, die allerdings nur mit leichten Aggregaten versehen waren. Plondfair konnte sich vorstellen, daß sie eine erhebliche Abwehrkraft darstellten, wenn sie sich zusammentaten. Er wollte es nicht auf einen Versuch ankommen lassen und gewaltsam durchbrechen. Deshalb glitt er langsam auf sie zu. Kärsgäm hielt sich bei ihnen auf. Er kam Plondfair entgegen.
    Sein Gesicht war bleich und von Haß gezeichnet.
    „Damit kommst du nicht durch", schrie er. „Es dauert nicht mehr lange, bis die Roboter hier sind. Sie töten dich."
    Der Berufene sah, daß Godfart, Krodvan und Karskem sich in respektvoller Entfernung aufhielten, das Geschehen aber aufmerksam verfolgten.
    „Du kannst jetzt nicht mehr verhindern, daß ich das tue, was ich will", erklärte er. „Niemand kann das. Selbst Morgdähn könnte mich nicht hindern, Kermershäm zu verlassen. Gib deinen Widerstand auf. Er bringt nichts ein. Du hast verloren."
    Er stand Kärsgäm gegenüber und blickte ihn an. Der Alte wußte, daß es sinnlos war, den Kampf fortzusetzen. Er konnte sich jedoch noch nicht dazu entschließen, aufzugeben.
    „Was willst du draußen?" fragte Kärsgäm.
    Plondfair schwieg. Er dachte nicht daran, seine Pläne mit Kärsgäm durchzusprechen.
    Der Alte blickte ihn einige Sekunden lang haßerfüllt an, dann drehte er sich um und ging davon.
    Er sah ein, daß er nichts mehr gewinnen konnte.
    Etwa fünfzig Meter von Plondfair entfernt, sprangen Godfart, Krodvan und Karskem auf und streckten jubelnd die Arme in die Höhe. Der Berufene teilte ihre Freude jedoch nicht. Er war sich dessen nicht sicher, ob Kärsgäm wirklich aufgegeben hatte, oder ob er nur einen taktischen Rückzug antrat, weil er hoffte, ihn bei anderer Gelegenheit überrumpeln zu können.
    Kärsgäm gab seinen Freunden ein Zeichen. Auch sie wendeten sich ab und schlössen sich ihm an. Ohne noch einmal zurückzusehen, verschwand Kärsgäm mit ihnen in Richtung Laxau.
    Godfart, Karskem und Krodvan eilten lachend auf Plondfair zu, der nun das Aggregat abschaltete. Er fühlte sich sicher.
    „Großartig", rief Godfart begeistert. „Ich habe nicht mehr geglaubt, daß Sie es schaffen. Wer hätte auch gedacht, daß Sie es wagen würden, das Depot zu sprengen."
    „Sie hätten dabei draufgehen können", sagte Karskem vorwurfsvoll. Er schüttelte in nachträglicher Sorge den Kopf. „Für mich ist es ein Wunder, daß Sie das überlebt haben."
    „Sie haben viel riskiert", bemerkte Krodvan. „Die anderen Aggregate hätten auch explodieren können., Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte Sie auch der Energieschirm nicht mehr geschützt."
    „Ich weiß", antwortete Plondfair ruhig. „Es ist gutgegangen. Das allein ist wichtig."
    Er streckte den drei Veteranen die Hand entgegen.
    „Und jetzt müssen wir uns voneinander verabschieden", sagte er. „Es tut mir leid, aber es geht nicht anders. Ich wünsche Ihnen, daß Sie nicht mehr so unter Langeweile zu leiden haben."
    Gerührt ergriffen die Alten seine Hand und drückten sie. Plondfair sah ihnen an, daß sie gern noch bei ihm geblieben wären, um etwas mit ihm zu unternehmen. Er konnte sich jedoch nicht mit ihnen belasten. Das wußten und akzeptierten sie.
    „Was werden Sie tun?" fragte Godfart. „Werden Sie sofort nach draußen gehen? Sie müssen damit rechnen, daß Roboter hier am Depot erscheinen werden. Die Explosion hat mit Sicherheit einen Alarm ausgelost."
    „Das ist mir klar."
    Die drei Alten suchten nach Worten, um sich noch etwas länger bei ihm aufhalten zu können, doch dann sahen sie ein, daß sich nichts mehr ändern würde. Sie wandten sich seufzend ab und gingen.
    Plondfair blickte ihnen nach, bis sie in den Felsen verschwunden waren. Dann eilte er davon. Er suchte eine Felsspalte in der Nähe der Schleuse auf und wartete.
    Etwa eine Stunde verstrich. Dann kamen fünf kastenförmige Roboter. Sie untersuchten das zerstörte Depot und begannen, einige Meter davon entfernt ein neues zu

Weitere Kostenlose Bücher