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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rücken vibrierte. Daran merkte er, daß die Aggregate unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt waren. Eine vollrobotische Steuerung sorgte dafür, daß er nicht von einem Windstoß davongewirbelt wurde.
    Der Berufene fragte sich verwundert, was Morgdähn in der Wildnis von Välgerspäre trieb.
    Weshalb stand er hier herum? Hatte er keine bestimmte Aufgabe zu erfüllen?
    Es schien, als habe der Wächter seine Gedanken aufgefangen. Er setzte sich plötzlich in Bewegung und flog über eine Ammoniak-Eiskuppe hinweg. Er entfernte sich von der Konditionierten Zone.
    Plondfair folgte ihm.
    Als sie etwa zweihundert Meter Nachwuchsfotomodelle, männlich und weiblich, von Verlagsagentur gesucht. Bilder und Lebenslauf an Hoffmann GmbH, Bülowstr. 17, 4000 Düsseldorf.
    weit gekommen waren, zeigte Plondfair ein rotes Licht in seinem H,elm einen Drucksturz an.
    Bevor er noch recht begriffen hatte, was geschah, wirbelten Schnee- und Eismassen auf.
    Plondfair fühlte einen Schlag. Der Tornister auf seinem Rücken schüttelte sich. Schnee und Eis türmten sich vor dem Berufenen auf wie eine Wand. Die Sicht verringerte sich bis auf wenige Zentimeter. Unwillkürlich griff Plondfair nach dem Steuergerät des Rückenaggregats, weil er das Gefühl hatte, vom Sturm hinweggerissen zu werden. Aus weit geöffneten Augen blickte er in die Dunkelheit. Seine Phantasie spiegelte ihm Bilder des Schreckens vor. Er sah sich selbst, wie er als hilfloser Spielball der tobenden Naturgewalten über Schnee und Eis hinwegwirbelte und sich vergeblich abmühte, irgendwo Halt zu finden.
    Er wußte, daß er ohne sein sorgfältig ausgeklügeltes Sicherheits- und Versorgungssystem verloren gewesen wäre. Ohne Fluggerät hätte er sich in dieser Welt nicht eine Minute lang halten können.
    Er warf sich nach vorn und beschleunigte. Wuchtig prallte er gegen einen Block aus Ammoniak-Eis, der sich in zahllose Splitter auflöste. Plondfair fühlte, daß der Tornister auf seinem Rücken erbebte. Ein Faustschlag schien ihn zu treffen. Die Luft wurde ihm knapp, so daß er instinktiv nach den Verschlüssen seines Raumanzuges griff. Im letzten Moment wurde ihm bewußt, daß er sie nicht öffnen durfte. Er glaubte, daß er sich immer wieder überschlug. Ihm schien, daß er in einem Luftstrudel hing, der ihn davontrug.
    Nach etwa drei Minuten schlugen sich Eiskristalle und Schnee überraschend nieder. Ein grünes Licht in seinem Helm leuchtete auf. Es zeigte ihm an, daß die Temperaturen schlagartig sanken.
    Er achtete zu wenig darauf und nutzte die wenigen Sekunden, die ihm blieben, Morgdähn zu suchen.
    Als er ihn sah, erlitt er einen Schock.
    Der Wächter war etwa zehn Schritte weit von ihm entfernt. Deutlich sah Plondfair, daß er seinen Schutzhelm geöffnet hatte. Da Morgdähn auf einer Anhöhe stand, überragte er ihn weit, so daß der Berufene auch jetzt nicht erkennen konnte, was für ein Wesen sich im Schutzanzug verbarg.
    Ganz klar war jedoch, daß sich Morgdähn in dieser Umwelt wohl fühlte. Er schien sich geradezu in dem Wasserstoff-Ammoniak-Me-than-Gemisch zu aalen.
    Sein mächtiger Körper bewegte sich wiegend hin und her. Es schien, als ob der Wächter inmitten der tosenden Gewalten tanzte. Daran änderte sich auch nichts, als plötzlich mit unglaublicher Wucht Methan herabregnete. Plondfair stöhnte auf. Ein Teil der auftreffenden Gewalten wurde nicht von dem Hochleistungsaggregat auf seinem Rücken abgefangen. Der Berufene brach unter der Last der Methanmassen zusammen und stürzte zu Boden. Er streckte die Arme aus, um sich aufzustützen. Seine Hände versanken in schwarzem Morast. Schlamm spritzte auf und überschüttete ihn.
    Ächzend richtete er sich auf. Er schob den Beschleunigungshebel seines Fluggeräts nach vorn, weil er meinte, sich nur so aus dem Chaos retten zu können. Doch es schien, als befände er sich in einem Sumpf, der von einem gigantischen Quirl umgerührt wurde.
    Panik stieg in ihm auf. Er fürchtete, von den Methanmassen eingeschlossen zu werden und bei einem Temperaturumschwung im Eis zu ersticken.
    Mit Hilfe des Antigravs schoß er sich in die Höhe. Er hoffte, daß die Sichtverhältnisse besser werden würden, doch nichts änderte sich. Er kämpfte sich durch die Methanfluten nach oben und hatte dennoch stets das Gefühl, mit beiden Beinen im Sumpf zu stecken.
    Ein Blitz schoß aus der Höhe herab und löste eine gewaltige Knallgasexplosion aus. Plondfair fühlte sich von einer riesigen Faust gepackt und weggestoßen. Geblendet

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