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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bauen. Plondfair beobachtete sie. Zu seiner Beruhigung stellte er fest, daß sie keinerlei Anstalten machten, nach ihm zu suchen. Der Schleusen-Roboter, von dem Karskem gesprochen hatte, existierte überhaupt nicht.
    Morgdähn kam zwei-Tage später.
    Er tauchte plötzlich wie aus dem Nichts heraus vor der Hochenergieschleuse auf. Plondfair war für einen kurzen Moment unaufmerksam gewesen. Er hatte den Wächter nicht kommen gesehen.
    Erschrocken kauerte er sich in der Spalte zusammen.
    Morgdähn näherte sich der Schleuse, die etwa vierzig Meter weit in den Felswall hineinreichte. Sie sah grau aus und schien aus stabilisierter Energie zu bestehen.
    Plondfair konnte das nicht genau erkennen, und bei einigen flüchtigen Untersuchungen hatte er es auch nicht herausgefunden. Jetzt erhielt er die Bestätigung, denn als der Wächter das Schleusenschott erreichte, flimmerte dieses und löste sich in Nichts auf. Morgdähn betrat die Schleusenkammer, in der es fast völlig dunkel war, und hinter ihm stabilisierte sich das Schott wieder zu Formenergie.
    Plondfair kam zögernd aus seinem Versteck heraus. Er wußte nicht, was er tun sollte. War es richtig, sofort hinter dem Wächter her zu eilen? Wenn er es tat, dann riskierte er, Morgdähn noch in der Schleuse zu begegnen. Wartete er zu lange, dann bestand die Gefahr, daß Morgdähn im Dunkel von Välgerspäre verschwand, so daß er ihm nicht folgen konnte.
    Er näherte sich der Schleuse, ohne einen Entschluß gefaßt zu haben, als sich plötzlich das Schleusenschott flimmernd auflöste. Erst jetzt merkte Plondfair, daß er eine Kontaktschwelle übertreten hatte.
    Die Schleuse war leer.
    Der Berufene betrat die Schleusenkammer. Hinter ihm stabilisierte sich das Schott wieder, ohne daß er etwas dazu tun mußte. Plondfair schloß seinen Schutzschirm und schaltete das Energiefeld ein. Unwillkürlich blieb er in der Nähe des Eingangsschotts stehen, um sich besser gegen die hereinschießenden Gasmassen behaupten zu können, die er erwartete.
    Doch als das innere Schott verschwand, blickte Plondfair noch nicht auf die natürliche Landschaft von Välgerspäre hinaus. Der Druck stieg zwar beträchtlich, und ein paar Eissplitter wehten herein, aber die Hölle von Välgerspäre tat sich noch nicht auf.
    Plondfair begriff.
    Die Röhrenschleuse hatte zwei Kammersysteme, so daß ein allmählicher. Ausgleich geschaffen werden konnte.
    Er betrat die zweite Schleuse und blieb wiederum am Schott stehen. Das Außenschott verflüchtigte sich, und die Gasmassen von Välgerspäre stürzten sich mit ungeheurer Wucht in die Schleusenkammer. Plondfair wurde bis zum Schleusenschott zurückgeschleudert und hing hier für einige Sekunden hilflos in seinem Energiefeld, bis vorübergehend Ruhe einkehrte.
    Er konnte kaum etwas sehen.
    Er befand sich auf dem Grund eines Wasserstoffozeans, der mehrere tausend Kilometer tief war. Hier herrschte ein Druck von über eintausend Atmosphären. Sich unter diesen Bedingungen aus eigener Kraft zu bewegen, war kaum möglich. Die leiseste Strömung mußte jeden davonreißen, der nicht über technische Hilfsmittel verfügte oder von Natur aus für Umweltbedingungen wie diese vorbereitet war.
    Plondfair schaltete das Fluggerät seines Schutzanzugs ein und verließ die Schleuse. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er ins Dunkel hinaus und versuchte, irgend etwas zu erkennen. Er sah jedoch nur Schnee und Eis, das sich in bizarren Formen vor ihm auftürmte. Nicht weit von ihm entfernt stand Morgdähn auf einer Anhöhe. Plondfair konnte ihn im Widerschein eines Blitzes, der irgendwo in der Ferne aus der Höhe herabzuckte, deutlich sehen.
    Der Energieschirm verringerte sein Volumen und rückte dem Berufenen näher, so daß er wie ein kaum sichtbarer Anzug wirkte.
    Plondfair wußte nicht, ob Morgdähn zu ihm herüberblickte, oder ob er ihm den Rücken zuwandte. Ihm blieb jedoch keine andere Wahl, als näher an ihn heranzugehen, weil er fürchtete, ihn in der Dunkelheit zu verlieren.
    Hinter einigen steil aufragenden Eisbrocken fand Plondfair Deckung. Er war nun nur noch etwa drei Meter von Morgdähn entfernt. Wieder zuckte weit von ihnen entfernt ein Blitz herab und erhellte eine Landschaft, wie der Berufene sie nie zuvor gesehen hatte. Er wähnte sich in einer Polarlandschaft. Schnee und Eis aus Ammoniak türmten sich zu gewaltigen Höhen auf. Hinter ihm erhob sich der rotglühende Energieschirm, der Kermershäm überspannte.
    Plondfair spürte, wie der Tornister auf seinem

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