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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind begeistert, besonders die Kinder. Sie können die Puppen anfassen, ohne daß sie ihre Haltung verändern. Sie haben sich wunderbar in der Gewalt. Die Living Dolls sind ein Ereignis.«
    »Das denke ich auch.«
    »Wollen Sie es versuchen?«
    »Was?«
    »Sie anzufassen. Ja, machen Sie einen Test.«
    Jane zeigte sich skeptisch. »Meinen Sie?«
    »Immer, ich erlaube es Ihnen. Schließlich bin ich der Chef dieser Truppe.« Er lachte leise. »Ach so, ja, ich vergaß, mich Ihnen vorzustellen. Mein Name ist Valendy, Victor Valendy.« Er deutete eine leichte Verbeugung an, als wäre er ein spanischer Grande, der soeben etwas Außergewöhnliches von sich gegeben hatte.
    »Ein ungewöhnlicher Name, Mr. Valendy. Ein Pseudonym?«
    »Nein…«, dehnte er. »Das habe ich nicht nötig. Ich entstamme einer alteuropäischen Familie.«
    Jane Collins runzelte die Stirn. »Europäisch, sagen Sie?«
    »Bewußt, ich denke so. In meinem Blut, sage ich immer, ist von jedem Etwas. Rußland, Spanien, auch Italien - was wollen Sie mehr? Gibt es einen besseren Europäer als mich?«
    »Auch Griechenland?« fragte Jane.
    Für einen Moment bewegte er sich nicht und schien selbst zu einer Puppe geworden zu sein. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nur so.«
    »Aha. Darf ich denn nach Ihrem Namen fragen, Miß?«
    »Gern. Ich heiße Jane Collins. Nicht mehr und nicht weniger. Über meinen Stammbaum habe ich noch nicht nachgedacht, obwohl ich auch für Europa bin.«
    Valendy überhörte den Spott und kam zur Sache. »Eine Kollegin sind Sie aber nicht.«
    »Nein.«
    »Soll ich raten?«
    »Tun Sie das.«
    »Sie sind hergekommen, um jemand zu besuchen. Zum Beispiel einen gewissen Josh Parker.«
    »Treffer.«
    »Danke.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Man hat Ohren, um zu hören, man hat die Nase, um zu riechen, und man hat Augen, um zu sehen. Besonders auf meine Augen bin ich sehr stolz, Miß Collins. Sind Sie eine Bekannte oder Verwandte von dem guten alten Josh?«
    »Nein.« Jane war blitzschnell eine Ausrede eingefallen, und sie sagte: »Ich kenne Freddy recht gut. Er hat mich eingeladen. Wir haben uns mal auf einer Party in London gesehen und fanden uns beide sympathisch. Freddy war der Ansicht, daß ich ihn mal auf seiner Arbeitsstelle besuchen sollte, und das habe ich getan.«
    »Sehr schön. Ich freue mich immer, wenn sich jemand für den Beruf des Schaustellers interessiert. Hat es Ihnen denn bei uns hier gefallen?«
    »Ich kann Ihnen darauf leider keine Antwort geben, weil ich noch nicht lange genug hier bin.«
    »Deshalb wandeln Sie durch die Nacht.«
    »Ja. Ich konnte nicht schlafen und wollte ein wenig frische Luft schnappen.«
    »Sehr gesundheitsfördernd.«
    Jane sah das Lächeln des Mannes, der ihr alles andere als sympathisch war. Er kam ihr vor wie jemand, der zwar konkret etwas sagte, aber dennoch um den heißen Brei herumredete. Jedes von ihm gesprochene Wort war genau abgewogen und glich schon einem kleinen Verhör.
    »Vielleicht kommt er bald zurück«, sagte Valendy.
    »Wen meinen Sie?«
    »Freddy, Ihren Bekannten. Mir kam zu Ohren, daß er verschwunden ist. Seltsam, nicht?«
    »Kann man sagen.«
    »Waren Sie nicht enttäuscht?«
    »Nein, noch nicht. Morgen wird bestimmt alles anders aussehen, denke ich mal.«
    »Das ist möglich.« Valendy reckte sich. »Ich mag die Dunkelheit, ich mag auch die Kühle der Nacht. Es ist alles so still, man findet zu sich selbst. Ehrlich gesagt, Miß Collins, diese Stunden sind mir am liebsten.«
    »Tja, mir auch.«
    Valendy wechselte das Thema. »Wollten Sie sich nicht meine Living Dolls anschauen?«
    Diesmal lächelte Jane. »Sorry, das hatte ich ganz vergessen. Bei einem so interessanten Gespräch leicht möglich.«
    »Gehen Sie hin und schauen Sie, Miß Collins. Sie werden sicherlich überrascht sein. Diese Personen sind einmalig und überaus begabt und beherrscht.« Valendy ließ Jane allein gehen, die vor dem ersten stehenblieb und ihn anschaute.
    Viel war in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Die Figur selbst stand auf dem Fleck wie ein Tänzer, dessen Darbietung inmitten einer Pirouette radikal gestoppt worden war. Der Mann hatte die Arme über seinen Kopf gestreckt, wo sich dann die Hände berührten. Er stand nur auf dem rechten Bein, das linke hatte er angewinkelt und so gedreht, daß seine Fußsohle die Wade berührte.
    Der Mann trug einen dünnen Pullover und Leggins. Es kostete Jane schon Überwindung, ihn anzufassen. Nur langsam näherte sich ihre Hand seinem Körper, und irgendwo rechnete

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