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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon gewartet und sich mit diesem Typ unterhalten. Auch wollte sie ihn sehen. Wenn er weiterhin im Dunkeln blieb, war er ihr zu schwammig. Jane trug eine Waffe bei sich. Sie war gewillt, sich zu verteidigen. Zwar würde sie kaum gegen die Medusa etwas ausrichten können, aber gegen Valendy. Möglicherweise konnte sie ihn auch als Druckmittel gegen die Gorgone einsetzen.
    »Noch ist sie nicht hier.« Valendy antwortete und dachte gar nicht daran, seinen Platz in der Dunkelheit irgendwo zwischen dem Licht zu verlassen. »Sie hat sich einfach zurückgezogen, weil noch eine andere Aufgabe auf sie wartet. Aber sie wird rechtzeitig genug hier erscheinen, Miß Collins, glauben Sie mir.«
    »Bestimmten Sie das?«
    »Ja!«
    Die Sicherheit dieser Antwort hatte Jane Collins nachdenklich gemacht.
    Sie hatte sich angehört, als wäre dieser Valendy so etwas wie der Chef der Medusa. »Sie gehorcht ihnen also?« Jane stellte die Frage so, als wüßte sie Bescheid und bekam auch die Bestätigung.
    »Natürlich gehorcht sie mir. Sie tut alles, was ich will. Sie ist einfach wunderbar.«
    »Warum ist das so?«
    »Weil ich ihr Herr bin.«
    »Ein Mensch ist der Herr über eine Sagengestalt.« Jane schaffte ein Lachen. »Pardon, aber das kann ich nicht glauben. Das müssen Sie mir wirklich erklären.«
    »Sie werden sich wundern, Miß Collins, das mache ich sogar, denn wir haben Zeit genug. Schließlich sollen Sie wissen, wie und weshalb Sie in mein Kabinett aufgenommen werden.«
    »Das war aber bei den anderen Opfern nicht der Fall?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es liegt einfach an mir. Sie haben mir nichts bedeutet, im Gegensatz zu Ihnen. Ich finde Sie interessant. Sie sind mir zwar nicht ebenbürtig, aber schon eine Gegnerin, und mir macht es einfach Spaß, mich mit meinen Feinden zu messen. Besonders mit Ihnen, Miß Collins. Ich habe schon bei unserer ersten Begegnung gespürt, daß Sie etwas Besonderes sind und sich nicht so einfach ins Bockshorn jagen lassen.«
    »Bleiben Sie bei der Sache!«
    »Ich bin dabei.«
    »Wie war das mit der Medusa?«
    Victor Valendy lachte wieder. »Das ist ganz einfach, aber ich möchte Sie zuvor berichtigen. Es ist nicht die Medusa, wie wir sie kennen. Ich bezeichne sie einfach als Medusas Tochter. Ja, Vera Valendy ist Medusas Tochter!«
    Jane schwieg für einen Moment. Es wollte ihr nicht richtig in den Sinn. »Moment mal, irgend etwas läuft da schief. Wie kann sie Medusas Tochter sein, wenn sie auch Ihre Tochter ist? Das würde bedeuten, daß Sie und die legendäre Medusa eine Verbindung eingegangen sind. Und dies will mir nicht in den Sinn.«
    »Sie denken gut«, erklärte Valendy lachend, »aber falsch. Ich bin ein weit gereister Mensch, Miß Collins. Ich bin viel im Südosten Europas unterwegs gewesen. Da hat mich Griechenland immer besonders interessiert. Wissen Sie eigentlich, wie viele Inseln es in der Ägäis gibt, Miß Collins?«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Es sind eine Menge, auch ich kenne die genaue Zahl nicht. Aber ich habe die Inseln abgefahren. Ich war auf der Suche nach etwas Besonderem. Und ich kann Ihnen sagen, Miß Collins, daß es dieses Besondere gibt. Sie spüren oft genug den Atem der Vergangenheit und des Unheimlichen, der über diese Inseln hinwegweht. Sie merken, daß dort etwas festsitzt, das uralt ist und auch noch weitere Zeiten überleben wird. Man hat es nicht zerstören können. Es ist etwas geblieben, und das habe ich bemerkt. Je öfter ich die Inseln besuchte, um so stärker wurde es mir bewußt. Griechenland und seine Geschichte sowie seine Mythologie faszinierten mich. Ich war auf der Suche, und ich wußte, daß ich etwas finden würde. Da war ich mir ganz sicher, Miß Collins.«
    »Sie haben Medusa gefunden!«
    »Ihre Tochter.«
    »So nennen Sie die Person.«
    »Ja, ich fand sie. Wir wollen uns nicht über Begriffe streiten. Ich habe sie in einer Höhle oder besser gesagt in einem Felsspalt entdeckt. Sehr tief unten, am Grund, in den Fels gehauen, aber lebend und trotzdem unbeweglich.«
    »Sie haben diese Person befreit.«
    »Ja, ich stieg zu ihr hinab. Sie konnte mich nicht anschauen, ich konnte sie aber anschauen, denn ihre Haare bewegten sich nicht. Ich sah sie durch den Stein hindurch, der an dieser Stelle wie Glas wirkte. Und ich wußte, daß ich am Ziel stand. Ich fing damit an, sie zu befreien, wobei ich sehr vorsichtig zu, Werke ging, denn ich kannte den Fluch. Wenn sie erwachte und mich anschaute, war ich verloren. Als ich sie endlich in

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