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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragt ihr nicht?«
    Ich lächelte Polly zu. »Na ja, es ist schwer. Wir haben auf euch gewartet, weil wir euch als Zeugen brauchen, denn ihr seid dabeigewesen, als das Licht erschien. Zudem wollte ich mich persönlich bei euch bedanken, daß ihr die Polizei gerufen habt, als ich bewegungslos und kalt im Haus lag.«
    »Wir kennen Sie nicht«, erklärte Dean Kolly und hatte für seine Freundin gleich mitgesprochen.
    Polly nickte zu den Worten.
    »Aber ihr kennt das Licht«, sagte ich.
    Beide lächelten plötzlich, und Dean flüsterte: »Wir haben es gesehen, es war so anders.«
    »Wo habt ihr es gesehen, auch hier?«
    »Ja.«
    »Was geschah?«
    Dean schaute seine Freundin an, die allerdings nichts sagte und nur die Schultern anhob. Entweder konnten oder wollten sie nicht reden, jedenfalls senkten sie die Köpfe und schauten vor sich auf den Boden.
    Wir gaben ihnen geraume Zeit zum Überlegen. Aber auch wir fühlten uns hilflos. Es gab keinen Faden mehr, an den wir anknüpfen konnten, da Polly und Dean nicht auf unserer Seite standen.
    »Es ist wirklich besser, wenn ihr redet«, begann Suko. »Was ihr erlebt habt, ist so unwahrscheinlich und weitreichend gewesen, daß ihr darüber reden müßt. Ihr könnt es nicht für euch behalten. Ihr würdet irgendwann daran zerbrechen.«
    Der Inspektor hatte sehr eindringlich gesprochen, doch das Gesagte war nicht begriffen worden.
    Eine Antwort bekamen wir nicht. Polly und ihr Freund blieben sitzen, sie veränderten nur die Haltung ihrer Köpfe, denn sie drehten sich gegenseitig die Gesichter zu, als wären sie dabei, sich über irgend etwas abzustimmen. Starr schauten sie sich an. Wir waren vergessen worden. Ich zumindest wurde den Eindruck nicht los, daß sich etwas anbahnte, mit dem ich nur schwer zurechtkommen würde.
    Sie nickten sich zu.
    »John, wir sollten eingreifen«, murmelte Suko.
    Zugleich hoben die beiden die Hände. Ihre Finger waren ineinander verhakt, als sollte dies ein bestimmtes Zeichen oder eine bestimmte Gestik ausdrücken.
    »Polly«, sagte Dean.
    »Dean!« flüsterte Polly.
    Dann taten sie es!
    Und wir standen da, schauten zu und begriffen überhaupt nichts mehr!
    ***
    Man hätte uns auch keinen direkten Vorwurf machen können, denn mit einer derartigen Tat hätte wohl niemand auf der Welt gerechnet. Wir erlebten, daß diese beiden jungen Personen tatsächlich nur mehr Hüllen waren. Sie begannen, an sich gegenseitig zu zerren. Anstatt in kleinen Fontänen das Blut aus den Wunden spritzen zu sehen, sahen wir jedoch die grellen Lichtstrahlen, die aus diesen Öffnungen hervorschossen.
    Sie jagten schräg an uns vorbei, aber wir spürten, daß sie gefährlich werden konnten.
    »Raus aus dem Licht!« brüllte ich.
    Helfen konnten wir den beiden nicht mehr. Suko hatte sich als erster herumgeworfen. Er rannte geduckt auf die Tür zu und rammte sie mit der Schulter auf. Dann warf er sich in den schmalen Flur hinein, dicht gefolgt von mir.
    Als ich das Licht hatte aufgleißen sehen, war in mir eine irrsinnige Furcht hochgeschossen. Ich stolperte über Sukos Beine, fing mich an der Wand und sah, daß sich mein Freund gedreht hatte und mit einem Fußtritt die Tür wieder zuknallte.
    Er starrte mich an.
    Was ich in seinen Augen las, konnte ich nicht beschreiben. Ein Ausdruck wie Fieber. Ich sah bestimmt nicht anders aus, aber wir konnten nichts mehr tun.
    Wir zogen uns bis zur Wohnungstür zurück, öffnete sie sicherheitshalber, ließen aber den Blick noch auf die Wohnzimmertür gerichtet. Das Licht drang nicht hindurch, es konzentrierte sich einzig und allein auf den Raum. Unter der Türritze zeichnete sich ein Spalt ab, der mal heller, mal weniger hell schien.
    Wir hörten keine Geräusche. Kein Schreien, kein Wimmern, aber uns war klar, was dort geschah.
    Beide vernichteten sich gegenseitig. Dieser Befehl mußte ihnen von der unheimlichen Macht einprogrammiert worden sein, anders konnten wir es uns nicht vorstellen.
    Wir hatten beide kein Zeitgefühl mehr, wir standen da und merkten irgendwann, daß sich der unter der Tür herfallende Lichtschein nicht mehr veränderte und auch nicht so strahlend oder künstlich war.
    Normales Licht einer Lampe schimmerte hindurch.
    »Ich denke, daß es vorbei ist«, flüsterte Suko.
    »Ja.«
    »Schauen wir nach?«
    Ich nickte.
    Ein jeder, kann sich wohl vorstellen, mit welchen Gefühlen wir auf die Tür zugingen. Mein Herz klopfte laut. Ich dachte plötzlich daran, daß ich vergessen hatte, ein neues Magazin in die Beretta zu

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